CDU sagt Ja zu Neubau am CSG und lehnt Verlegung der Gemeindebibliothek strikt ab
„Wir wollen keinen Wanderzirkus.“ Mit diesen Worten haben sich die CDU-Spitzen für einen freistehenden Erweiterungsbau am Clara-Schumann-Gymnasium und gegen die Verlegung der Gemeindebibliothek und die Einrichtung eines Medienzentrums im Einrichtung an den Standort des Bürgerbüros an der Allee 4 ausgesprochen. Unterm Strich wäre diese Lösung auch um ca. 3,5 Millionen Euro preiswerter als der vermeintlich günstigere Verzicht auf einen Schulneubau am CSG.
Dass das Holzwickeder Gymnasium aus allen Nähten platzt und zwingend weiteren Raumbedarf hat, steht spätestens seit dem Gutachten des Schulentwicklungsplaners Dr. Habeck fest. „Die CDU-Fraktion hat mit großer Freude zur Kenntnis genommen, dass sich unser Gymnasium sehr wohlwollend und aufgeschlossen gegenüber der gesetzlichen Verpflichtung im Sonderfall gezeigt hat, nach der das CSG auch zielgleiche und zieldifferenzierte Bildungsangebote für Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf zu machen hat“, nennt CDU-Chef Frank Lausmann einen der Gründe für den zusätzlichen Raumbedarf. Weiterer Raumbedarf ergab sich durch die Rückkehr von G8 zu G9.
Gebäude für acht Klassen am CSG kostet 4,48 Mio. Euro
Nach Darstellung der CDU gibt es Bedarf an acht zusätzlichen Klassenräumen am CSG. Als Übergangslösung sollen Schulcontainer für zwei Klassenräume bereitgestellt werden. Ein erforderlicher Klassenraum kann von der Josef-Reding-Schule bereitgestellt werden.
Zur langfristigen Deckung des Raumbedarfs wurden der CDU zwei Varianten von der Verwaltung in den Klausurberatungen am vergangenen Wochenende vorgestellt:
- Die acht Räume mit insgesamt 875 m² Grundfläche sollen in einem Neubau mit über 1.000 m² umbauter Fläche auf der freien Wiese am CSG errichtet werden. Kosten: 4,48 Mio. Euro.
- Drei der Klassenräume werden in dem vorhandenen Pavillon am CSG (665 m²) geschaffen. Das Schülerfcafe würde in die Bibliothek verlegt. Die Kosten dieser Variante sind deshalb niedriger: 3,4 Mio. Euro. Allerdings nur vermeintlich. Denn es würde der von der CDU kritisierte „Wanderzirkus“ in Gang gesetzt: Das Schülercafé und natürlich auch die Gemeindebibliothek müssten ausquartiert werden.
Dadurch entstünden erhebliche weitere Kosten. Als neuer Standort für die Gemeindebibliothek ist bekanntlich das Bürgerbüro an der Allee 4 im Gespräche, das ins neue Rat- und Bürgerhaus ziehen wird nach dessen Fertigstellung. Das ehemalige Sparkassen-Gebäude an der Allee soll nach dem Auszug des Bürgerbüros abgerissen und durch einen kompletten Neubau ersetzt werden. Den Neubau könnten sich dann die Gemeindebibliothek und ein Medienlernzentrum teilen.
Abriss Bürgerbüro für neues Medienlernzentrum und Bücherei
Für den Umbau des Bürgerbüros waren nach ersten Schätzungen 2016 bereits 2,3 Mio. Euro veranschlagt worden. „Das reicht natürlich nicht mehr“, betont CDU-Fraktionschef Frank Markowski. „Inzwischen soll der Neubau für die Bibliothek und das Medienlernzentrum mindestens 4,3 Mio. Euro kosten.“
Zudem ist die Finanzierung des Gesamtvorhabens abhängig von einer Förderung in Höhe von 60 Prozent durch das Land NRW. „Noch ist unklar, ob und wenn ja, wann es diese Zuschüsse geben wird“, meint Frank Lausmann. Aber nicht nur aus finanziellen Gründen ist die CDU-Fraktion für den Neubau am CSG und gegen eine Verlegung der Gemeindebücherei mit folgendem „Wanderzirkus“, betont Lausmann. „Wir wollen die Bibliothek im Schulzentrum erhalten wissen. Da gehört sie hin. Denn mehr als 50 Prozent aller Nutzer sind Kinder und Jugendliche.“ An einem anderen Standfort, fürchtet die CDU, ginge diese Anbindung verloren.
Bücherei, Bürgerbüro, CDU, CSG
J. Häusler
Unabhängig von Argumentationsketten – die Bedeutung des Wortes „Wanderzirkus“ scheint der CDU nicht bekannt zu sein, sonst hätte sie diesen nicht in dem Zusammenhang genannt.
Darüber hinaus zeigt es erneut, welchen Wert die CDU der Bibliothek und ihrem soziokulturellen Auftrag beimisst, von dem Bildungsauftrag gerade für sozial Benachteiligte ganz zu schweigen.
Johanna
Wo entstehen bei der zweiten Variante die übrigen fünf benötigten Klassenräume?
Peter Gräber
Das ist eine gute Frage, die ich den CDU-Vertretern auch gestellt hatte. Sie vermuteten, dass die Räume in einem kleineren Erweiterungsbau untergebracht werden könnten. Weil das aber keine gesicherte Information ist, habe ich es zunächst noch nicht geschrieben. Ich werden das aber klären und dann informieren. Mit freundlichem Grüßen
UPDATE v.30.11.
Nach Rücksprache der Verwaltung stellt sich die Sache so dar: Ein Neubau zur Deckung des zusätzlichen Raumbedarfs wird auf jeden Fall notwendig sein. Es ist nur noch offen, ob dieser größer oder kleiner ausfallen soll. Die Ermittlung des genauen Raumbedarfs am CSG ist nach Aussage des 1. Beigeordneten Bernd Kasischke auch noch nicht abgeschlossen.
Mit freundlichen Grüßen
Johanna
Danke.