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Mats Fietkau, Teamleiter Grünflächen im Baubetriebshof der Gemeinde, erläutert das System der Wassersäcke an einem Jungbaum auf der Bürgerwaldfläche an der Haarstrang-Sportanlage. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Sterbender Bürgerwald: Umweltausschuss drängt auf Untersuchung der Fläche in Opherdicke

Mats Fietkau, Teamleiter Grünflächen im Baubetriebshof der Gemeinde, erläutert das System der Wassersäcke an einem Jungbaum auf der Bürgerwaldfläche an der Haarstrang-Sportanlage. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Mats Fietkau, Teamleiter Grünflächen im Baubetriebshof der Gemeinde, erläutert hier das System der Wassersäcke an einem Jungbaum auf der Bürgerwaldfläche an der Haarstrang-Sportanlage. Trotz dieser Maßnahme sind viel zu viele Bäume auf der Fläche eingegangen, die deshalb nun untersucht werden soll. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Im Umweltausschuss am Montag dieser Woche (27.11.) war auch der Bürgerwald der Gemeinde Holzwickede ein Thema. In der Sitzung legte Verwaltung auch eine ziemlich niederschmetternde Bilanz der bisherigen Pflanzaktionen vor.

Bekanntlich wurde das ursprünglich für 23. Oktober vorgesehene diesjährige Pflanzfest abgesagt, weil auf der dritten Bürgerwaldfläche an der Unnaer Straße vermehrt Abgänge zu verzeichnen waren (Emscherblog berichtete). Die Verwaltung bezeichnete die Fläche hinter der Feuer- und Rettungswache Süd inzwischen als ungeeignet für Pflanzungen von Bäumen.  

Über 70 Bäume in zwei Jahren abgestorben

In der Sitzung legte die Verwaltung konkrete Zahlen vor: Danach wurden auf der Fläche bisher 75 Bäume gepflanzt. Aktuell sind 21 abgestorbene sowie 8 bis 9 abgängige Jungbäume unterschiedlicher Baumarten zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr waren sogar noch mehr Bäume, nämlich 42, eingegangen und im Jahr 2021 mussten insgesamt neun Bäume auf der Fläche ersetzt werden.

Die von der Gemeinde eingeleiteten Gegenmaßnahmen wie das Anbringen von Bewässerungssäcken, das Bereitstellen von Wasserkanistern zum Zapfen für die Baumpaten sowie die Auswahl klimabeständigerer Baumarten brachten zwar einige Verbesserungen. Dennoch sind die Abgänge zu groß, weshalb davon auszugehen ist, dass nicht nur die Witterungsverhältnisse für das Absterben der Bäume ursächlich sind.

Um weitere Kosten für Neupflanzungen und Ärger und Enttäuschungen zu vermeiden, wurde die Pflanzaktion im Herbst abgesagt. Die 13 Baumpaten, die sich schon gemeldet hatten, wurden informiert und erhielten ihre Zahlung von 100 Euro zurückerstattet.

Ganz auf den Bürgerwald verzichten will die Gemeinde dennoch nicht, denn der „Bürgerwald erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit“, hieß es in der Sitzung. Darum soll eine alternative Bürgerwaldfläche ausgewiesen werden – die nunmehr vierte. Die Verwaltung wollte sich deshalb  im Umweltausschuss eigentlich mit der Suche nach einem Alternativstandort beauftragen lassen. Doch das wollten die Fraktionen nicht so einfach hinnehmen und lehnten das Ansinnen ab.

Politik will nicht zur Tagesordnung übergehen

„Wir wollen schon wissen, warum die Bäume alle eingehen und was da oben auf der Fläche los ist“, so der SPD-Sprecher Thomas Bergermann. In die gleiche Kerbe schlugen auch die anderen Fraktionen.

Aufschluss könnte vielleicht der Hinweis einer Anwohnerin aus Opherdicke geben, die bereits vier Bäume auf der Bürgerwald-Fläche verloren hat und deshalb auf eigene Kosten einen Gärtner zur Ursachenforschung eingeschaltet hat. Ihr Brief wurde im Ausschuss von Jürgen Willutzki (FDP) verlesen: Danach enthalte der Boden der Fläche hinter der Feuer- und Rettungswache zu viel Schlacke, weshalb die Bäume nur zu kurze Wurzeln ausbilden können. Ausdrücklich gelobt wurde von der Anwohnerin der Einsatz der Wassersäcke an den Bäumen.

Der Umweltausschuss verständigte sich schließlich darauf, zunächst die Bodenbeschaffenheit und Eignung der Fläche hinter der Feuer- und Rettungswache Süd und am besten auch gleich des möglichen Alternativstandortes zu überprüfen, bevor darüber entscheiden wird, wie es mit dem Bürgerwald weitergeht. Ein entsprechender Auftrag wurde der Verwaltung erteilt.

Bürgerwald, Umweltausschuss


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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