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Auf solche Bilder werden die Holzwickede auch in diesem Jahr verzichten müssen. Die Bürgerschützen haben Fest auch in diesem Jahr wieder abgesagt. Das Problem ist die fehlende Blechmusik: Viele Blaskapellen und Trommlerchöre haben die Pandemie nicht überlebt. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Zum dritten Mal in Folge: Auch in diesem Jahr muss das Fest der Holzwickeder Bürgerschützen wieder ausfallen

Auf solche Bilder werden die Holzwickede auch in diesem Jahr verzichten müssen. Die Bürgerschützen haben Fest auch in diesem Jahr wieder abgesagt. Das Problem ist die fehlende Blechmusik: Viele Blaskapellen und Trommlerchöre haben die Pandemie nicht überlebt. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Auf solche Bilder werden die Holzwickede auch in diesem Jahr verzichten müssen. Die Bürgerschützen haben Fest auch in diesem Jahr wieder abgesagt. Das Problem ist die fehlende Blechmusik: Viele Blaskapellen und Trommlerchöre haben die Pandemie nicht überlebt. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Für nicht wenige Holzwickeder wird diese Nachricht eine herbe Enttäuschung sein: Auch in diesem Jahr, dem dritten in Folge, wird es kein Schützenfest in Holzwickede geben. Diese Entscheidung traf der erweiterte Vorstand des Bürgerschützenvereins in seiner Sitzung gestern am Muttertag (8.5.).

„Natürlich war es keine leichte Entscheidung“, wie der amtierende Kaiser Karl-Heinz Pakusch einräumt. Kaum zu glauben: „Letztlich ist es an der Musik gescheitert. Es sind einfach keine Blaskapellen zu bekommen. Blechmusik brauchen ist aber für ein Schützenfest unerlässlich, bei uns etwa für die Totenehrung  oder auch die Unterhaltung zwischendurch.“

Das Problem: Die lange Pandemiezeit haben viele Trommlerchöre und Blasorchester nicht überlebt. „Die wenigen, die es noch gibt, wissen ganz genau, was sie wert sind und rufen Mondpreise auf“, so Pakusch.

Viele Kapellen haben Pandemie nicht überlebt

In der Vergangenheit arbeiteten die Bürgerschützen regelmäßig mit dem Blasorchester der Stadtwerke Dortmund zusammen. Dieses Orchester gibt es zwar noch. Doch der langjährige Kontaktmann Jürgen Bayer ist  inzwischen verstorben. Unterm Strich hätten die Bürgerschützen allein für diese Blasmusiker satte 50 Prozent mehr zahlen müssen. „Das können wir uns einfach nicht leisten“, sagt Karl-Heinz Pakusch. Zumal das Blasmusik fürs Schützenzelt längst nicht alles ist. „Wir brauchen für unsere Gastvereine im Festumzug mindestens neun Kapellen und hätten nur zwei bekommen können. Ein ,Schützenfest light‘ ohne Musik wollen wir aber auf gar keinen Fall“, betont Pakusch.

Denn fürs nächste Holzwickeder Schützenfest stehen ohnehin schon einschneidende Änderungen an: Das Fest wird von vier auf drei Tage verkürzt, es gibt ein neues Festprogramm und auch das Schützenzelt wird ein neues sein. „Dann auch noch zum Start ein ,Schützenfest light‘ ginge gar nicht“, ist der amtierende Kaiser überzeugt. „Schließlich haben wir in Holzwickede auch einen Ruf zu verteidigen.“

„Schützenfest light“ nicht gewollt

Lange ist es her: Der noch immer amtierende Kaiser der Bürgerschützen, Karl-Heinz Pakusch mit seiner Frau Karin (Mitte) und den Resten des Vogels, umringt von Gratulanten nach seinem erfolgreichen Schuss im Juli 2019. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Ein Bild vom bisher letzten Schützenfest im Jahr 2019: Der noch immer amtierende Kaiser der Bürgerschützen, Karl-Heinz Pakusch mit seiner Frau Karin (Mitte) und den Resten des Vogels, umringt von Gratulanten nach seinem erfolgreichen Schuss im Juli 2019. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Weil sich die Problematik schon länger abzeichnete, war den Vorstandsmitgliedern und Kompanien vor der entscheidenden Sitzung gestern ausreichend Zeit gegeben worden, nach Lösungen zu suchen. „Daraufhin haben sich alle die Finger wund gewählt, aber auch nichts erreicht“, bestätigt Pakusch. Dass das Schützenfest nun zum dritten Mal Jahr in Folge ausfallen muss, „liegt ja nicht nur an uns allein“, erinnert er. „Da ist auch die Politik mit im Boot. Wir werden auch kein Schützenfest feiern, bei dem alle mit einer Maske herumlaufen müssen. Das würde einfach nicht passen.“

„Unsere Schützen stehen dazu und wollen gerne wieder ein Schützenfest feiern. Auch unsere Partnervereine fragen dauernd nach.“

– Karl-Heinz Pakusch (Schützenkaiser)

Dass es nach drei Jahren Pause vielleicht gar kein Schützenfest mehr in Holzwickede geben könnte, glaubt Karl-Heinz Pakusch dagegen nicht: „Unsere Schützen stehen dazu und wollen gerne wieder ein Schützenfest feiern. Auch unsere Partnervereine fragen dauernd nach.“ Kürzlich waren die Bürgerschützen beim Fest der Massener Schützen zu Gast. Warum die Massener Grünröcke feiern konnten? „Das kann man nicht mit Holzwickede vergleichen. In Massen herrschen ganz andere Verhältnisse.“  Ohne konkrete Zahlen zu nennen, erklärt Karl-Heinz Pakusch: „So ein Schützenfest wie in Holzwickede ist auch immer ein finanzielles Risiko. Wir haben noch nie einen großen Überschuss bei unseren Festen erzielt, was aber auch nicht Sinn der Sache ist. Es sind aber enorme finanzielle Vorleistungen für unser Schützenfest erforderlich und es gibt auch keine Sponsoren.“

Kleiner Trost: Biwak in der Rausinger Halle

Von daher sei sich jeder im erweiterten Vorstand durchaus seiner Verantwortung bewusst, den Bürgerschützenverein nicht durch ein leichtfertig durchgeführtes Schützenfest in den finanziellen Ruin zu treiben.

Ein kleines Trostpflaster halten die Bürgerschützen es dennoch für die Holzwickeder bereit. Wie auch der stellvertretende BSV-Vorsitzende Stephan Stoltefuß bestätigt, wird es zum traditionellen Termin des ausgefallenen Schützenfestes (2./3. Juli) ein Biwak in der Rausinger Halle geben, zu dem alle Holzwickeder eingeladen sind, die Zeit und Lust haben, vorbeizuschauen. Es ist ein kleines Programm geplant, möglicherweise sogar mit einem kleinen Umzug durch das nördliche Quartier. „Schließlich wollen wir uns auch wieder einmal zeigen“, so Stephan Stoltefuß.

BSV


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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