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Ziel des NABU ist es, aussterbenden Arten wie dem Braunkehlchen (Foto) wieder sichere Lebensräume im Kreis Unna zu geben. (Foto: NABU Kreis Unna)

NABU will mit Naturschutz Kreis und Kommunen finanziell helfen

NABU-Kreisverbandsvorsitzender: Adrian Mork. (Foto: NABU Kreis Unna)
NABU-Kreisverbandsvorsitzender: Adrian Mork. (Foto: NABU Kreis Unna)

In die Haushaltsdebatte des Kreises und der kreisangehörigen Kommunen bringt der Naturschutzbund Deutschland, NABU, einen Vorschlag ein. Demnach könnte die kreiseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) nicht nutzbare Grundstücke für eine siebenstellige Summe für Naturschutzzwecke verkaufen. Damit würde der Kreishaushalt entlastet. 

Der NABU-Kreisverbandsvorsitzende Adrian Mork schlägt vor, die kreiseigene WFG möge rund 120 Hektar Land, davon die Hälfte Wald und die andere Hälfte Grünland, an die NABU-Stiftung „Nationales Naturerbe“ zu marktüblichen Preisen verkaufen. Damit käme ein siebenstelliger Betrag in die Kreiskasse und könnte dort den Haushalt entlasten. Die Flächen der WFG liegen in der Lippeaue in Werne-Langern und sind aus ökologischer Sicht sehr wertvoll.

WFG kann Flächen nicht nutzen

„Die Flächen können nicht für die Ansiedlung von Gewerbe genutzt werden. Die Bebauung der Wald- und Wiesenflächen ist nicht erlaubt und so sind sie für die Aufgabenerfüllung der WFG nutzlos“, so Mork. Die NABU-Stiftung „Nationales Naturerbe“ hat der WFG 2022 angeboten, diese Flächen zu kaufen und bereits positive Gespräche geführt. „Allerdings,“ so Adrian Mork „ist der Kauf nicht zustande gekommen, da der Aufsichtsrat der WFG, in dem die Kommunen mit ihren Vertretern über die Abstimmungsmehrheit verfügen, nach einem Jahr positiv geführter Verhandlungen seine Verkaufsabsicht wieder zurückgenommen hat.“

Für den NABU sind die Flächen deswegen wertvoll, da das Grünland vor allem an Pferdehalter verpachtet wurde und damit für viele Arten der Kulturlandschaft attraktiv sei. „Wir stellen seit Jahren einen starken Rückgang von Arten fest, die auf bewirtschafteten Viehweiden vorkommen, da es immer weniger von diesen wertvollen Lebensräumen gibt“, so Mork. Deswegen sollen sich die jetzigen Pachtverhältnisse auch nicht ändern. Im Gegenteil freut sich der NABU, wenn das Grünland mit weidenden Tieren gepflegt wird.

Klimaschutz und Sicherung der Weidewirtschaft

Ziel des NABU ist es, aussterbenden Arten wie dem Braunkehlchen (Foto) wieder sichere Lebensräume im Kreis Unna zu geben. (Foto: NABU Kreis Unna)
Ziel des NABU ist es, aussterbenden Arten wie dem Braunkehlchen (Foto) wieder sichere Lebensräume im Kreis Unna zu geben. (Foto: NABU Kreis Unna)

Auch für den Klimaschutz wäre der Verkauf der Flächen und die Sicherung der Weidewirtschaft ein Gewinn, denn Grünland speichere im hohen Maße CO2. Aber auch die alten Laubwälder seien wertvoll als CO2-Speicher. „Wir wollen diese Wälder für den Klimaschutz und die Artenvielfalt pflegen und erhalten.“ Langfristiges Ziel des NABU sei es, bereits in der Region vom Aussterben bedrohte oder bereits verschwundene Arten, wie dem Braunkehlchen, der Turteltaube, dem Rebhuhn und dem Kiebitz wieder sichere Lebensräume im Kreis Unna zu geben, so der NABU. 

Die Aufwertung der Flächen mit Heckenstrukturen und großkronigen Laubbäumen könne der NABU als größte und älteste Naturschutzorganisation Deutschlands fachkundig übernehmen, wodurch Kreis und Kommunen zusätzlich entlastet würden, die ansonsten die Naturschutzmaßnahmen auf ihren Flächen umsetzen und finanzieren müssten. 

Landrat mit Kaufangebot angeschrieben

„Das Kaufangebot der NABU-Stiftung könnte für alle Beteiligten einen Gewinn bedeuten!“, so Adrian Mork. Der NABU hat jetzt den Landrat und alle Kreiskommunen angeschrieben und sein Kaufangebot erneuert.

Kaufangebot, NABU

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