Kreissynode erarbeitet Grundlagen für Kommunikationskonzept
Vor zwei Jahren hat sich der Ev. Kirchenkreis mit seinem Konzept „Gemeinsame Dienste“ eine neue Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und den Diensten und Einrichtungen des Kirchenkreises gegeben.
Vor einem Jahr ist die daraus entwickelte Satzung in Kraft getreten. Nun fehlt noch eine Vereinbarung, wie denn die Fülle der Informationen dorthin gelangt, wo sie benötigt werden. An einem Konzept hierfür hat die Kreissynode auf ihrer Tagung am 28.6. in Kamen gearbeitet.
Wer braucht was von wem? Und: Brauche ich alle Informationen, um gut informiert zu sein? Oder auch: Welchen Stellenwert geben wir informeller Kommunikation einerseits und welchen geben wir Begegnung und Kontakten? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die 120 Synodalen in Workshops. Diese Ergebnisse sind nun Grundlage für eine Vereinbarung, die der Synode dann im Herbst zur nächsten Tagung zum Beschluss vorliegen wird.
Neue Formen von Kirche und Gemeinde gilt es zu bedenken. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, es sollte keine Tabus mehr geben.“
Hans-Martin Böcker, Superintendent
Wie viele Informationen und Einblicke in die Arbeit der kreiskirchlichen Dienste vorliegen, wurde im Bericht des Superintendenten deutlich. Er fasste die über 50 Einzelberichte zusammen, die von den jeweiligen Verantwortlichen der Ausschüsse, Referate und Einrichtungen erstellt worden waren. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die Zukunftsfähigkeit von Kirche. Böcker: „Neue Formen von Kirche und Gemeinde gilt es zu bedenken. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, es sollte keine Tabus mehr geben.“ Dies gelte ebenso für die Ausdrucksformen in Gemeinden wie für die Herausforderungen, die zum Beispiel die Flüchtlingsarbeit mit sich bringe. Im Blick auf den Religionsunterricht erinnerte Böcker an dessen Bedeutung: Es sei ganz im Sinne der Reformation, als Kirche bei den Schulen den Fuß in der Tür zu haben. „Nehmen wir uns die Freiheit, Kirche zu gestalten, nicht sauertöpfisch, sondern vergnügt, erlöst, befreit.“
Augenmerk liegt auf Zukunftsfähigkeit der Kirche
Solch eine Gestaltung verändert auch die Arbeit von Pfarrerinnen und Pfarrern. Deutlich wurde dies an der Vorstellung des Terminstundenmodells, eine Methode, um Arbeitszeit im zumeist unregelmäßigen Pfarramt zu beschreiben und auch zu regeln. „Wir wollen dafür sorgen, dass Sie wissen, was Pfarrerinnen und Pfarrer wissen, was sie zu tun haben. Und dass sie das auch schaffen. Das sorgt für Gesundheit im Pfarrberuf“, so Pfarrer Matthias Schlegel, der im Kirchenkreis für Gesundheitsmanagement zuständig ist. Zukunftsfähig als Kirche zu bleiben bedeute auch, sich jetzt schon für Nachwuchs im Pfarramt zu engagieren, mahnte Schulpfarrer Andreas Müller an. Er verdeutlichte, dass bereits in zehn Jahren nicht mehr genügend ausgebildete Pfarrerinnen und Pfarrer vorhanden sein werden. Denn in den letzten zehn Jahren seinen nur noch pro Kirchenkreis alle zwei Jahre ein Theologiestudent fertiger Pfarrer geworden. Der Kirchenkreis verabschiedete ein Votum an die Landessynode, dass signalisiert, wie der Pfarrberuf zukünftig attraktiver werden kann.
Im Eröffnungsgottesdienst am Vorabend predigte Pfarrer Michael Helmert aus Königsborn. Er deutete die Hinwendung Jesu zu den Menschen unter dem Aspekt der Kommunikation: „So wie Jesus sich den Leidenden zuwendet, das ist Idealform von Kommunikation.“ In dem Gottesdienst in der evangelischen Kirche am Markt in Holzwickede wurde Pfarrerin Buschmann-Simons aus Bergkamen in ihr neues Amt als Skriba, als Schriftführerin und damit Mitglied des Kreissynodalvorstandes, eingeführt. Aus diesem Gremium verabschiedet wurde Presbyter Reinhard Müller aus Bergkamen.
Ev. Kirchenkreis., Kreissynode