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Weltweit erste „Destination Porsche“ trotzt dem Lockdown: Neuer Taycan verkauft sich rekordverdächtig

Geschäftsführer Christoph Kösters in der ersten Etage der neuen „Destination Porsche“ im Eco Port. Unter ihm erkennbar sind einige der Neuwagen erkennbar, die den Kunden in einer „Race Line“ präsentiert werden. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Anfang Dezember vorigen Jahres hat die Hülpert Unternehmensgruppe das neue Porsche Zentrum im Holzwickeder Eco Port eröffnet. Mit ihrem innovativen Konzept soll die „Destination Porsche“ gegenüber dem Flughafen Vorbild für weltweit alle Autohäuser des Stuttgarter Sportwagenherstellers sein. Und das Konzept, bei dem die Elektromobilität im Fokus steht, scheint tatsächlich aufzugehen, wie eine erste Bilanz von Geschäftsführer Christoph Kösters zeigt.

Dabei hätten die Verantwortlichen den Zeitpunkt der Neueröffnung gar nicht schlechter treffen können: „Wir haben gerade einmal zwei bis drei Wochen nach Eröffnung im Dezember eine relativ normale Situation gehabt“, bestätigt der Geschäftsführer des Porsche Zentrums. Danach gab es den Lockdown mit wechselnden Einschränkungen bis hin zur bundesweiten Notbremse. „Aktuell praktizieren wir Click and Collect“, sagt Kösters. Kunden haben die weltweit erste Destination Porsche darum bislang von Innen kaum gesehen.

Elektroporsche wird mit am häufigsten verkauft

Der voll elektrifizierte Taycan, in dem der Christoph Kästers hier sitzt, soll typisches Porsche-Feeling vermitteln. Offenbar sehen das die Kunden genauso. Der neue Elektroporsche gehört bereits zu den meistverkauften Modellen in Holzwickede. (Foto: P. Gräber – Emscherblog).

Umso erstaunlicher ist, dass der Verkauf des Taycan, bislang das einzige rein elektrisch angetriebene Fahrzeug der Stuttgarter Sportwagenschmiede, so gut angelaufen ist. Über mangelnde Nachfrage des Elektroporsches kann sich Christoph Kösters nämlich nicht beschweren: „Wir gehören zu den Autohäusern im Land, in denen der Taycan am häufigsten verkauft wird“, kann er nach knapp einem halben Jahr unter erschwerten Bedingungen vermelden.  Am Umweltbonus lieget das sicher nicht. Den gibt es in der Preisklasse, in der sich ein Taycan bewegt, ohnehin nicht mehr. Eher schon scheint es gelungen zu sein, den typischen Porsche-Spirit auch in den Elektroflitzer zu transplantieren.  

Erklärtes Ziel ist es, noch „100 Taycan in diesem Jahr“ auszuliefern, so der Geschäftsführer. Zum Vergleich: Von der Porsche-Ikone schlechthin, dem 911er, würden im selben Zeitraum etwa 150 in Holzwickede verkauft. Weltweit fällt das Verhältnis sogar noch besser für den Elektroporsche aus. Hätte Porsche im ersten Quartal 2021 weltweit nur 62 Taycan mehr verkauft, hätte der Elektroporsche den 911er sogar überholt bei den Verkaufszahlen.

Dabei ist Porsche erst vor knapp zwei Jahren mit dem Taycan in eine neue Ära gestartet. Die großen Hoffnungen, die Porsche und auch die Hülpert-Gruppe in den Taycan und mit ihm in die Elektromobilität setzen, scheinen berechtigt. Noch ist der Taycan der einzige rein elektrisch angetriebene Porsche. Die viertürige Sportlimousine bietet in allen ihren Modellvarianten ein einzigartiges Paket aus Porsche-typischer Performance, Konnektivität und vollumfänglicher Alltagstauglichkeit. In der „Destination Porsche“ soll den Kunden und Fans der Marke näher gebracht werden, was Porsche unter Elektromobilität versteht.

Einzigartige Ladeinfrastruktur in der Region

Dazu gehört neben den eigentlichen Fahrzeugen auch eine umfangreiche Ladeinfrastruktur vor dem Gebäude. Neben fünf AC-Ladesäulen gehören dazu auch weitere vier Supercharger-Säulen. Stückpreis: 100.000 Euro. An jeder einzelnen von ihnen können die Energiespeicher des Taycan mit bis zu 320 kW in nur 22,5 Minuten geladen werden.  „Diese vier Schnellladesäulen sind einzigartig in der Region“, sagt Christoph Kösters. „Natürlich ist diese schnelle Ladung nur möglich, weil der Taycan auch über ein 800 Volt-Bordnetz verfügt.“

In der 1.500 m² großen gläsernen Werkstatt, ein zentrales Element der Destination Porsche, werden schon bald auch die Akkus des Elektroporsche aufgearbeitet und wieder auf volle Ladekapazität gebracht werden können, verspricht der Geschäftsführer. Noch ist die Infrastruktur vor Ort nicht komplett installiert.  

Zeitdruck gibt es nicht. Denn Porsche gibt satte acht Jahre Garantie auf die Energiespeicher des Taycan, die nach diesem Zeitraum auch nur etwa zehn bis 15 Prozent ihrer Leistung eingebüßt haben sollen. Mittelfrist ist die Aufarbeitung der Akkus mit Blick auf den künftigen Gebrauchtwagenmarkt dennoch ein großes Thema im Porsche Zentrum in Holzwickede: Mit 1.200 verkauften Gebrauchtfahrzeugen wurden in keinem anderen Autohaus in Deutschland im vergangenen Jahr mehr gebrauchte Porsche verkauft als am Standort Holzwickede.

Bei den neuen Modellen soll dem Hoffnungsträger Taycan möglichst bald auch der Macan als E-SUV folgen.  Christoph Kösters kann es „kaum erwarten“:  Schließlich verkauft sich der kleine Porsche-SUV auch in Holzwickeder Porsche Zentrum besonders gut.  Den komplett elektrifizierten Macan erwartet Kösters allerdings „nicht vor 2023“.

Auch beim Laden gehört der Taycan mit nur 22,5 Minuten zu den Schnellsten. Dafür sorrgen ein 800 Volt-Bordnetz und die Supercharger-Säulen mit bis zu 320 kW-Leistung. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Vertrauen in Standort bestätigt sich einmal mehr

Dass Vertrauen der Hülpert-Unternehmensgruppe in den Standort Holzwickede, zeigte bereits der Umzug vom alten Standort gegenüber in die neue Destination Porsche, die mit einer Investition von rund 19 Mio. Euro verbunden war. Auch vorher schon gehörte das Porsche Zentrum in Holzwickede zu den umsatzstärksten überhaupt. Die guten Verkaufszahlen des Taycan scheinen dieses Vertrauen in den Standort nun einmal mehr zu rechtfertigen.    

Auch wenn coronabedingt bisher nur wenig Publikum das Porsche Zentrum im Eco Port persönlich besuchen konnte. Christoph Kösters ist überzeugt, dass das neue Konzept gut angenommen wird. „Das konnten wir schon daran merken, wie sehr der Porscheplatz vorne belebt war an den ersten Tagen. Mein Eindruck ist schon, dass unsere Kunden das neue offene Konzept als sehr attraktiv empfanden“, sagt der Geschäftsführer. „Dabei waren wir noch gar nicht ganz fertig. Natürlich waren das nicht alles unsere Kunden, die gekommen waren. Aber das ist ja auch das Ziel und gehört zum Konzept. Hier ist alles offen und Besucher sollen sich ohne Kaufzwang in der neuen Porsche-Welt bewegen können und sei es auch nur, um einen Kaffee in der Lounge zu trinken.“

Porsche Zentrum


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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