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Kinderglück-Gründer Bernd Krispin (li.) und den ehrenamtlichen Helferinnen fällt ein Stein vom Herzen: Sie haben das Schulranzenprojekt 2020 trotz Corona gestemmt und heute rd. 2.100 hochwertige Schulranzen in der Kinderglück-Halle verteilen können. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Stiftung Kinderglück stemmt Schulranzenprojekt trotz Corona: 2.100 Tornister verteilt

Kinderglück-Gründer Bernd Krispin (li.) und den ehrenamtlichen Helferinnen fällt ein Stein vom Herzen: Sie haben das Schulranzenprojekt 2020 trotz Corona gestemmt und heute rd. 2.100 hochwertige Schulranzen in der Kinderglück-Halle verteilen können. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Kinderglück-Gründer Bernd Krispin (li.) und den ehrenamtlichen Helferinnen fällt ein Stein vom Herzen: Sie haben das Schulranzenprojekt 2020 trotz Corona gestemmt und heute rd. 2.100 hochwertige Schulranzen in der Kinderglück-Halle verteilen können. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Corona zum Trotz hat die Stiftung Kinderglück auch dieses Jahr wieder ihr Schulranzenprojekt gestemmt: In der Holzwickeder Kinderglück-Halle an der Gottlieb-Daimler-Straße 33 gegenüber dem Dortmunder Flughafen haben die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer heute (4. Juni) rund 2.100 Tornister-Sets an insgesamt 175 Antragsteller aus sozialen und kommunalen Einrichtungen verteilt. „Wir haben es geschafft. Mir fällt ein Stein vom Herzen“, zeigt sich Bernd Krispin erleichtert. „Es sah zwar zwischendurch gar nicht so gut aus. Doch konnten wir unser Schulranzenprojekt 2020 trotz der Pandemie realisieren.“ Der Kinderglück-Gründer deutet allerdings bereits an, dass nächstes Jahr wohl einige Veränderungen erforderlich sein werden.

Das Schulranzenprojekt der Stiftung richtet sich an Erstklässler, die an ihrem ersten Schultag nicht mit einem Tornister wie andere Kinder, sondern mit einer Plastiktüte oder einem Stoffbeutel vor dem Schulportal stünden. Dieses Trauma will die Stiftung den ärmeren Kindern ersparen.

Für das Schulranzenprojekt 2020 gab es 2.103 Schulranzenanträge, 175 beantragende Einrichtungen und mehr als 300 Abholer sowie 18 Ehrenamtliche, die die hochwertigen Ranzen heute in der Kinderglück-Halle verteilten.

Coronakrise erschwert die Hilfe

Die Antragsteller holen die hochwertigen Ranzen in der Kinderhalle ab. Wichtig: Die Eltern sollen die Tornister später zu Hause an ihre Kinder übergeben, damit diese nicht merken, dass es sich um eine Spende handelt. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Die Antragsteller holen die hochwertigen Ranzen in der Kinderhalle ab. Wichtig: Die Eltern sollen die Tornister später zu Hause an ihre Kinder übergeben, damit diese nicht merken, dass es sich um eine Spende handelt. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Etwa 80 Prozent der hochwertigen Ranzen-Sets werden an Einrichtungen im Dortmunder Stadtgebiet und hier vor allem in die Nordstadt gespendet. Immerhin knapp 20 Prozent der Tornister gehen inzwischen in den Kreis Unna (Kamen, Fröndenberg, Holzwickede, Unna) einige aber auch nach Bochum, Essen und Oberhausen, Haltern und Augustdorf. 

In diesem Jahr erschwerte die Coronakrise das Kinderglückprojekt allerdings sehr. Ähnlich wie auch andere spendenbasierte Institutionen, verzeichnet die Stiftung als Folge der Pandemie einen enormen Spendeneinbruch. Allein für das Schulranzenprojekt fehlten 25.000 Euro. „Nach unserem Aufruf im Mai haben Unternehmen und private Spender aber glücklicherweise reagiert“, so Bernd Krispin, „so ist die erforderliche Summe schließlich doch noch zusammengekommen.“ Die Stiftung hofft auf weitere Spenden, damit das Schulranzenprojekt auch 2021 wieder erfolgreich umgesetzt werden kann.

Denn für die Stiftung ist nach dem Schulranzenprojekt immer auch vor dem Schulranzenprojekt. „Wir bereiten stecken schon wieder mitten in den Vorbereitungen für das nächste Jahr“, meint Bernd Krispin. „Wir benötigen insgesamt 126.000 Euro und enorm viel Energie von unseren Ehrenamtlichen, ohne die dieses Projekt überhaupt nicht umsetzbar ist. Es bewegt uns alle – das gesamte Team, meine Frau Susanne und mich zutiefst, wieviel Zuspruch wir erhielten, nachdem wir offen darüber sprachen, dass die Spenden aufgrund der Krise eingebrochen sind. Die fehlenden 25.000 Euro kamen durch Einzel- und Unternehmensspenden und Unterstützung anderer Vereine und Stiftungen zusammen. Dazu erreichten uns sehr viele ermutigende Anrufe und E-Mails aus allen Himmelsrichtungen“, so der Kinderglück-Gründer. „Da werde ich zuweilen sehr emotional und möchte allen meinen tiefempfundenen Dank aussprechen.“

Der Kinderarmut entgegenwirken

Die Motivation für dieses Großprojekt ist eindeutig: Im Ruhrgebiet ist die Kinderarmut besonders ausgeprägt. In vielen Städten existieren Stadtteile, in denen die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in prekären Verhältnissen aufwächst. „Wenn der erste Schritt Richtung Bildung dann ohne einen eigenen Schulranzen beginnt, dann ist die gesellschaftliche Ausgrenzung programmiert“, weiß Bernd Krispin.

Die Stiftung Kinderglück versucht, mit seinem schon seit langjährig durchgeführten Schulranzenprojekt, diesem Aspekt von Kinderarmut entgegenzuwirken. Über die Jahre hinweg hat sich ein breites und gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut, das inzwischen auch den Kreis Unna umspannt.

„Lassen Sie uns gemeinsam mit empathischen Blick diejenigen ausfindig machen, die die Krise besonders hart trifft und uns gemeinsam versuchen, ihre Situation erträglicher zu gestalten.“

– Bernd Krispin (Gründer Stiftung Kinderglück)

Zu Beginn des Jahres werden alle kooperierenden Einrichtungen darüber informiert, dass sei Ranzenanträge stellen können. Die Einrichtungen prüfen die Bedürftigkeit der Kinder. Die Anträge werden gesammelt und die Ranzen an einem zentralen Verteiltag an die Antragsteller ausgegeben. Die hochwertigen Tornister-Sets, die die Stiftung stark vergünstig erwirbt, werden den Eltern anschließend ohne Beisein der Kinder übergeben, damit die I-Dötzchen nicht wissen, dass es sich bei ihrem schönen neuen Tornister um eine Spende handelt. „Darauf legen wir großen Wert“, so Bernd Krispin.

Der Kinderglück-Gründer hofft, dass „trotz der Pandemie viele Menschen sich kontinuierlich daran erinnern, dass es viele Kinder gibt, denen es bereits vor der Krise sehr schlecht ging und deren Lage sich durch Corona zusätzlich verschärft. Corona wird uns noch lange begleiten. Wir gehen davon aus, dass unsere Stiftung das Thema bis weit ins nächste Jahr beschäftigen wird. Lassen Sie uns gemeinsam mit empathischen Blick diejenigen ausfindig machen, die die Krise besonders hart trifft und uns gemeinsam versuchen, ihre Situation erträglicher zu gestalten.“  

Alle Hilfsprojekte und Kinderhalle betroffen

Zu spüren bekommt die Kinderglück-Stiftung die Coronakrise übrigens nicht nur beim Spendenaufkommen oder dem Schulranzenprojekt. „Wir haben ja noch viele andere Projekte“, erinnert Bernd Krispin. „Ganz schlecht sieht es etwa bei unseren Ferienpatenschaften aus. Wir ermöglichen ja sonst jedes Jahr etwa 500 Kindern Tagesausflüge oder Freizeiten. Da findet in diesem Jahr gar nichts mehr statt, weil alles abgesagt wurde wegen der Corona-Pandemie. Auch unsere Kinderglück-Finca auf Mallorca steht schon die ganze Zeit leer, weil es ja auch keine Flüge mehr gibt. Das macht mich sehr traurig“, so Bernd Krispin. „Ob und wie es dieses Jahr weitergehen soll, weiß noch keiner.“

Im Prinzip gilt das auch für alle anderen Projekte und natürlich auch die Kinderglück-Halle, in der ebenfalls alle Veranstaltungen und Projekte abgesagt werden mussten. So ist etwa die große Nähparty für die Kinderglück-Kissen schon ausgefallen.

Auch der Musicalverein aus Holzwickede kann die Halle vorerst nicht mehr nutzen, was Bernd Krispin ebenfalls bedauert. „Mit dem neuen Kooperationsvertrag war schon alles klar und schriftlich fixiert. Doch der Verein kann ja keine Proben oder Aufführungen hier durchführen. Deshalb ist das alles noch einmal vertagt worden. Die nächste Aufführung ist jetzt erst wieder im März nächsten Jahres geplant. Mal abwarten, ob das klappt.“

Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben ist auch eine Kooperation mit dem Treffpunkt Villa. Hier war eine Zusammenarbeit beim Ferienspaß angedacht, wie Bernd Krispin sagt.

Die Stiftung Kinderglück freut sich über Ihre Unterstützung:

Spendenkonto
Sparkasse Dortmund

Stiftung Kinderglück
IBAN DE81 4405 0199 0001 1182 42
BIC DORTDE33 

Schulranzen


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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