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Schulausschuss lehnt Umstrukturierung der Grundschulen ab

Aloysiusschule
Der Schulausschuss lehnt die Umstrukturierung der Holzwickeder Grundschulen einstimmig ab: die katholische Aloysiusschule. (Foto: Peter Gräber)

Einstimmig hat der Schulausschuss gestern im Forum des Schulzentrums die Empfehlung der Verwaltung abgelehnt, die Zahl der Grundschulen in Holzwickede auf drei zu reduzieren.  Eine Überraschung war der Beschluss nicht mehr, nachdem die Parteien schon im Vorfeld erklärt hatten, dass sie aufgrund der unerwartet guten Anmeldezahlen (143 Kinder) für das nächste Schuljahr keine Notwendigkeit für eine Veränderung der Grundschullandschaft sehen.

„Dieses Problem können wir nicht einfach aussitzen. Wenn die Schulaufsicht in Arnsberg eine Umstrukturierung beschließt, dann wird es wahrscheinlich eine andere sein, als wenn wir dies selbst tun.“

Björn Ambrosius, Sprecher der SPD-Fraktion

Für die SPD hatte Björn Ambrosius noch einmal die Haltung der SPD zu dieser Frage verdeutlicht: Seine Fraktion freue sich sehr über die positiveren Anmeldezahlen in der jüngsten Anmelderunde, die die von der Verwaltung vorgeschlagene Umstrukturierung  nicht mehr nötig mache.  „Wir hätten uns auch schwer damit getan, eine Grundschule zu schließen. Denn in allen vier Grundschulen der Gemeinde werde hervorragende Arbeit geleistet“, lobte Björn Ambrosius. „Allerdings dürfen wir auch unsere Augen nicht ignorant davor verschließen, dass die Schülerzahlen sinken“, warnte der SPD-Sprecher. „Dieses Problem können wir nicht einfach aussitzen. Wenn die Schulaufsicht in Arnsberg eine Umstrukturierung beschließt, dann wird es wahrscheinlich eine andere sein, als wenn wir dies selbst tun.“ Von daher sei es richtig, dass die Verwaltung das Thema aufgegriffen habe. Die SPD lehne ihre Empfehlung dennoch ab, weil derzeit noch keine Notwendigkeit für eine Fusion der Grundschulen bestehe.

Schon 2016/17 drohen nur noch sieben Eingangsklassen für alle vier Grundschulen

Ähnlich äußerten sich auch alle anderen Fraktionen. Wobei der Bürgerblock und die FDP kritisierten, dass die Verwaltung bisher immer nur einen Vorschlag gemacht habe, wie den sinkenden Schülerzahlen zu begegnen sei: durch die Fusion der  Dudenroth- und Aloysiusschule.  CDU-Sprecher Winfried Hardung  (CDU), der die Sitzung zu diesem Tagesordnungspunkt leitete, versprach den zahlreichen Zuhörern im Forum zwar abschließend, dass „die Schließung von Grundschulen erst wieder thematisiert wird, und dann ergebnisoffen, wenn die konkrete Gefahr besteht, dass uns die Schulaufsicht in Arnsberg eine Entscheidung aus der Hand nimmt.“  Doch angesichts weiter sinkender Schülerzahlen dürfte dies wohl nur ein frommer Wunsch bleiben. Denn schon für die Anmeldrunde 2016/17 ist eine Reduzierung der Klassenrichtzahl von acht auf nur noch sieben Eingangsklassen für alle vier Grundschulen der Gemeinde absehbar.

Vorsitzender und zwei Ausschussmitglieder erklären sich für befangen

Mag der Beschluss zu den Grundschulen gestern auch keine große Überraschung mehr gewesen sein. Eine Überraschung gab es zu Beginn der Sitzung dennoch: Die Verwaltung hatte offenbar die Frage der Befangenheit von Ausschussmitgliedern prüfen lassen und eine entsprechende Empfehlung gegeben. Der Vorsitzende des Schulausschusses,  Michael Klimziak (SPD), und seine Fraktionskollegin Heike Bartmann-Scherding erklärten sich daraufhin zum Tagesordnungspunkt der Entwicklung der Grundschulen für befangen. Beide sind bekanntlich für den Träger der Offenen Ganztagsgrundschule beruflich tätig. Für Klimziak übernahm sein Stellvertreter Winfried Hardung (CDU) vorübergehend den Vorsitz im Ausschuss. Hardung wiederum musste sich bei einem anderen Tagesordnungspunkt für befangen erklären, weil er als Lehrer am Holzwickeder Gymnasium tätig ist. Dabei ging es um die Anschaffung eines Röntgengerätes zum Preis von 15.200 Euro  für den Physik-Unterricht am Clara-.Schumann-Gymnasium. Kurios: Den Antrag hat die Fachschaft Physik des CSG gestellt. Das gesamte Lehrerkollegium,  so Schulleiterin Heike Bennet, sprach sich jedoch gegen die Anschaffung des teuren Röntgen-Gerätes aus. Zumal es nicht einmal einen Leistungskurs Physik am CSG gibt.

Die Fraktionen wollen nun bis zur Ratssitzung nächste Woche über den Antrag beraten.

Grundschulen, Schulausschuss


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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