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Das Land stellt erneut Fördermittel für Nachfilfeprojekte in den Ferien bereit. Friedhelm Klemp fordert eine Sommerschule auch für Holzwickede: "Kinder dürfen nicht die Coronaverlierer werden." (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Friedhelm Klemp drängt auf Sommerschule für Holzwickede: Land stellt Fördermittel bereit

Das Land stellt erneut Fördermittel für Nachfilfeprojekte in den Ferien bereit. Friedhelm Klemp fordert eine Sommerschule auch für Holzwickede: "Kinder dürfen nicht die Coronaverlierer werden." (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Das Land stellt erneut Fördermittel für Nachfilfeprojekte in den Ferien bereit. Friedhelm Klemp fordert eine Sommerschule auch für Holzwickede: „Kinder dürfen nicht die Coronaverlierer werden.“ (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Bereits im vergangenen Jahr während des Corona-Lockdowns hatte Friedhelm Klemp angeregt eine Sommerschule einzurichten. Der Ratsherr der Grünen fürchtet, dass insbesondere Kinder aus finanziell und sozial schwächeren Familien durch die schulfreie Zeit und Homeschooling noch weiter abgehängt werden könnten. „Krisen treffen häufig die Schwächsten der Gesellschaft“, weiß der ehemalige Sozialarbeiter der Gesamtschule Fröndenberg aus Erfahrung. Zwar konnte sein Vorschlag im vergangenen Jahr noch nicht realisiert werden. Doch aufgegeben hat Friedhelm Klemp seinen Vorschlag nicht.

„Das Geld für eine Sommerschule, d.h. Nachhilfe in den großen Ferien, war eigentlich da“, erinnert Klemp. „Die Landesregierung hatte schon im vorigen Jahr 75 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt für Kinder, die besondere Hilfe und Unterstützung brauchen, um nach dem Wegfall der Beschulung den Anschluss nicht zu verlieren. Leider kam das Programm für die Osterschule zu kurzfristig.“ Die Fördermitte hätten aber auch noch für eine besondere Förderung in den Sommerferien genutzt werden können, um mit unterschiedlichen Möglichkeiten die Auswirkungen der Corona-Pandemie bei den Schülern aufzuarbeiten. „Die Gemeinde Holzwickede hat diese Mittel für eine Sommerschule aber nicht genutzt“, bedauert Klemp.

Frühzeitiges Konzept nötig

Aber Friedhelm Klemp blieb hartnäckig und hakte regelmäßig nach in der Schulverwaltung. Er mahnte, rechtzeitig mit allen Schulen vor Ort ein Konzept für die Osterferien zu erarbeiten, um die Möglichkeiten einer Oster- bzw. Sommerschule umzusetzen. „Die momentane Situation zeigt erneut, wie dringend so eine Unterstützung erforderlich ist“, glaubt Klemp. „Wenn wir nicht alle hier gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und alle Möglichkeiten ausschöpfen, um benachteiligte Kinder kognitiv, sozial und emotional zu unterstützen, ist das Ziel der Chancengleichheit auf Jahre ausgesetzt. Kinder dürfen nicht die Coronaverlierer werden.“

Für die Gemeindeverwaltung hat der zuständige Fachbereichsleiter, Matthias Aufermann, dem Ratsmitglied der Grünen inzwischen bestätigt, dass „die Förderung von außerschulischen Angeboten zur Aufarbeitung der Pandemiefolgen im Bildungsbereich erneut möglich“ sein wird. Die genauen Förderrichtlinien werden derzeit aber noch angepasst.

„Kinder dürfen nicht die Verlierer der Corona-Pandemie werden.“

– Friedhelm Klemp (Die Grünen)

Mit insgesamt 36 Millionen Euro, die das Land Anfang Februar für den Zeitraum bis Ende der Sommerferien 2022 bereitgestellt hat, soll den Trägern der Maßnahmen und den Schulen eine langfristige Perspektive im Interesse der Schülerinnen und Schüler ermöglicht werden. Die Förderanträge können durch Schulträger und weitere Bildungsanbieter gestellt werden. Die außerschulischen Angebote sollen vor allem das erfolgreiche Anknüpfen an schulische Lernprozesse und die Vorbereitung auf Prüfungen, die in den Schulen stattfinden, unterstützen sowie Schülerinnen und Schüler in ihrer persönlichen Entwicklung stärken. Ausdrücklich werden die Schulen gebeten, die Maßnahmen zu unterstützen.

Das Interesse der Pädagogen an der von Klemp vorgeschlagene Nachhilfe in den Ferien war im Vorjahr nicht sonderlich groß. „In anderen Bundesländern, etwa in Hessen, werden Referendare und Lehramtsstudierende gegen Bezahlung für die Sommerschule eingesetzt“, sagt Friedhelm Klemp. „Die haben dann auch Vorteile für ihr Studium aus diesen Einsätzen.“  

Verwaltung wird auf Schule zugehen

Zusammen mit den Fördermitteln, die zur Verfügung stehen, könnte so eine Sommerschule auch bei uns in den kommenden großen Ferien Realität werden lassen, hofft Friedhelm Klemp. „Für die Osterferien kommt die Initiative leider wieder zu kurz. Aber für die Sommerschule könnte es reichen.“ Darum sollte die Schulverwaltung schon jetzt nach Personbal für die Sommerschule suchen, fordert Klemp.

Matthias Aufermann, der zuständie Fachbereichsleiter, sieht das anders. Er bestätigt: Ein solches Förderprogramm für gab es auch schon voriges Jahr. Für die Osterferien kam es allerdings zu spät und auch für die Sommerferien reichte die Vorbereitungszeit nicht ganz. „Im Herbst sollte es dann aber ein Ferienangebot in der Paul-Gerhardt-Schule und noch einer weiteren Grundschule geben. Doch da kam dann der nächste Corona-Lockdown dazwischen.“

„Wir stehen mit den Schulen in der Gemeinde in Verbindung“, so der Fachbereichsleiter weiter. „Wir sind so verblieben, dass wir sofort auf die Schulen zugehen, wenn es etwas Konkretes zu dem Förderrichtlinien gibt.“ Von der Reihenfolge müsse aber zunächst klar sein, nach welchen Kriterien die Ferienschulen gefördert werden, dann sei ein Konzept erforderlich und erst danach könnte die Frage der personellen besetzung geklärt werden.

Friedhelm Klemp, Sommerschule


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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