
Digitalisierung der Schulen: Kreis beschließt Medienentwicklungsplan

Es ist ein Mammutprojekt, das die Kreisverwaltung stemmen muss: Seit Oktober 2018 plant eine Arbeitsgruppe, wie die Schulen in Trägerschaft des Kreises Unna in Sachen Digitalisierung zukunftsfähig aufgestellt werden können. Nach fast zwei Jahren Arbeit steht der Medienentwicklungsplan. Der Kreistag hat ihn beschlossen und damit auch seine Umsetzung in den Jahren 2021 bis 2025.
Der Plan soll zeitnah umgesetzt werden. Einmal jährlich soll die Verwaltung der Politik Bericht erstatten, damit ggf. auch eine Fortschreibung vor 2025 auf den Weg gebracht werden kann. Bei der Erstellung des Medienentwicklungsplanes haben externe Berater geholfen. Und die sehen drei Punkte als zentral an:
Bessere Infrastruktur nötig
Die Infrastruktur in den Schulgebäuden muss verbessert werden. Dabei geht es darum, die Vernetzung der Schulen zu verbessern, WLAN auszubauen und einen Cloud-Dienst einzurichten, damit Lehrer und Schüler von jedem Ort aus auf Daten zugreifen können. Entsprechende Endgeräte müssen zur Verfügung gestellt werden. Der Plan empfiehlt, für drei Schüler bzw. Lehrer ein Endgerät bereitzuhalten. Auch die Schulen selbst müssen mit entsprechenden Geräten und Software ausgestattet werden, um Online-Lehrangebote erstellen zu können.
Sinnvolle digitale Inhalte
Digitale Inhalte müssen – wo sinnvoll – in den Klassen über Beamer oder Monitore präsentiert werden können. Angeschafft werden müssen zusätzlich zu den vorhandenen Geräten rund 2.800 Endgeräte, 290 Drucker und Co. sowie 460 Beamer und Monitore für die Klassenräume.
Wartung und Support
Wartung und Support wird eine Daueraufgabe sein. Dabei geht es um Installation von Software, Einrichten von Netzwerken, Datensicherung, Reparaturen, Problembehandlung und vieles mehr. Um diesen zusätzlichen Aufwand stemmen zu können, ist ein Bedarf von 9,5 neuen Stellen für fachlichen Support (kann optional auch von extern bezogen werden) und 1,5 Stellen für koordinierende Aufgaben beim Schulträger ermittelt worden.
Kosten
Das alles kostet natürlich: Es sollen über den gesamten Zeitraum rund 6,4 Millionen Euro in Hardware, Software, Präsentationstechnik und Infrastruktur werden. Das zieht auch laufende Kosten nach sich wie Support, Internetzugänge und neue Stellen für die Koordination. Sie werden im Plan über die Jahre 2021 bis 2025 mit gut 5,3 Millionen Euro angegeben. Kosten insgesamt: rund 11,7 Millionen Euro.
Bund und Land wollen unterstützen und haben – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie – kurzfristig verschiedene Sofort-Ausstattungsprogramme aufgelegt, um die Digitalisierung schneller voranzutreiben. Diese Programme werden im Rahmen der Umsetzung abgearbeitet.