Bürgerblock gehen geplante Änderungen der Grundschullandschaft nicht weit genug
Geld gibt es bei der Gemeinde Holzwickede schon lange nicht mehr zu verteilen. Alle Parteien versuchen trotzdem in ihren Klausurberatungen eigene politische „Duftmarken“ zu setzen. Als erste Fraktion ging er Unabhängige Bürgerblock (BBL) in Klausur. Das Thema Schule stand dabei ganz im Vordergrund der Beratungen des Bürgerblocks.
„Auch nach der Klausur sind unsere Fragen zur Entwicklung der Grundschullandschaft nicht geklärt“, sagt BBL-Fraktionschefin Ulrike Drossel. „Mit dem, was uns die Verwaltung vorgeschlagen hat, kommen wir nicht klar. Das wollen wir auch nicht.“ So gehen die aktuellen Überlegungen der Verwaltung dahin, die Anmeldungen für die Grundschulen über eine Festlegung der Anzahl der Eingangsklasse pro Schule (Zügigkeit) zu lenken. „Wir halten das für falsch. Das schränkt die Wahlfreiheit der Eltern ein und das wollen wir nicht.“
Zahlen zum Umbau der geplanten zukünftigen neuen Schule in der Dudenrothschule seien von der Verwaltung in der Klausur am Wochenende nicht genannt worden. Ebenso gebe es keine Ausarbeitungen oder Pläne zur Folgenutzung der Aloysiusschule.
Nur noch ein Standort für alle vier Grundschulen eine ernsthafte Option
Dem Bürgerblock, der eine Zusammenlegung von Grundschulen keineswegs ablehnt, sieht einen grundsätzlichen Handlungsbedarf. „Uns gehen die geplanten Änderungen eher nicht weit genug“, betont Ulrike Drossel. „Ein nachvollziehbares Konzept zur Entscheidung der gesamten Grundschullandschaft können wir aber immer noch nicht erkennen.“ Die Planungszeiträume, in denen die Verwaltung denkt, seien zu kurz bemessen. „Wenn einfach nur zwei Grundschulen zusammengelegt werden, stehen wir vielleicht schon 2018 wieder vor Entscheidungen, weil dann die Paul-Gerhardt-Schule keine gesicherte Zukunftsperspektive hat.“ Besser sei es deshalb nach Ansicht des Bürgerblocks, schon jetzt über eine zukunftssichere Lösung für alle vier Grundschulen in Holzwickede nachzudenken. Mit anderen Worten: Für den Bürgerblock ist auch die Zusammenlegung aller vier Grundschulen an einem einzigen Standort, etwa im Schulzentrum, eine ernsthaft zu erwägende Option.
Zum Thema Schulsozialarbeit in den Grundschulen bezieht der Bürgerblock ebenfalls klare Position: Bis Ende 2015 sei die Schulsozialarbeit in den Grundschulen gesichert. „Wir möchten diese Stelle auch danach unbedingt erhalten, weil die Arbeit sich bewährt hat und weitergeführt werden muss“, meint Ulrike Drossel.
Kein Geld für öffentliche Toiletten
Ein weiteres Thema war die öffentliche Toilettenanlage für die Gemeinde. „Es sind nicht alle Wünsche zu realisieren“, so die Fraktionsvorsitzende. „Diese Metallkiste, für die 100.000 Euro veranschlagt wurden, können wir derzeit einfach nicht finanzieren. 2018 läuft der Mietvertrag des Bürgerbüros aus, für das wir eine sehr hohe festmiete zahlen. Danach soll es einen Planungswettbewerb für ein neues Gebäudekonzept für die Verwaltung geben“, so Ulrike Drossel. „Wir halten es für sinnvoll, wenn die Toilettenanlage dann mit in diesen Wettbewerb eingebracht wird.“
14 abschließbare Fahrrad-Boxen am Bahnhof sind förderfähig
Auch die Umwelt und Fahrradfahrer in Holzwickede möchte der Bürgerblock etwas tun im nächsten Jahr. Ihre Fraktion fordere ja schon seit langem wetterfeste Fahrradabstellmöglichkeiten für Pendler am Bahnhof. „Die Verwaltung hat eine Möglichkeit vorgestellt, 14 abschließbare Boxen auf dem Bahngelände unterzubringen. Drossel: „Da die Maßnahme förderfähig ist, würden wir nur mit einem Eigenanteil von 6.500 Euro belastet. Deshalb unterstützen wir dieses Projekt.“
Noch Potential sieht der Bürgerblock auf dem Wochenmarkt. Hier sollten verlängerte Öffnungszeiten bei den Händlern abgefragt werden, ein Nachmittagsmarkt im Sommerhalbjahr getestet und das gastronomische Angebot erweitert werden, um den Wochenmarkt attraktiver zu machen.
Gemeinde soll Sponsor für öffentliche WLAN-Hotspots suchen
Schließlich möchte der Bürgerblock auch etwas für den Ausbau moderner Kommunikationstechnik und damit der Lebensqualität in der Emschergemeinde tun: Die Gemeinde sollte versuchen, Sponsoren zu finden, damit Holzwickede an verschiedenen öffentlichen Standorten einen WLAN-Hot-Spot erhält. „In der heutigen Zeit sind solche Hotspots, an denen man kostenlos ins Internet kommen kann, eigentlich selbstverständlich. Viele Städte und öffentliche Gebäude haben solche WIFI-Hotspots auch schon eingerichtet“, sagt Ulrike Drossel.