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Auenlandschaft Krummer weg. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Besserer Hochwasserschutz: Gemeinde vergibt Auftrag zur Erweiterung der Auenlandschaft

Auenlandschaft Krummer weg. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Die Gemeinde hat den Auftrag zur Erweiterung der Auenlandschaft (Foto) am Krummer Weg im heutigen Gemeinderat vergeben. Der vorhandene Bachlauf soll erhalten und um einen weiteren ergänzt werden. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Spätestens seit des Starkregens dürfte klar geworden sein: Die als Regenrückhaltung konzipierte Auenlandschaft an der Straße Krummer Weg ist zu klein dimensioniert: Von den Überschwemmungen im ganzen Gemeindegebiet waren die Anlieger der kleinen Straße besonders hart betroffen. Viele der Häuser in dem Neubaugebiet wurden überflutet und der große Regen hinterließ starke Schäden. Seitdem warten die Bewohner am Krummer Weg darauf, dass die Auenlandschaft endlich erweitert wird. Nun ist es endlich so weit.

Im nichtöffentlichen Teil des Planungs- und Bauausschusses gaben die Fraktionen die Empfehlung zur Auftragsvergabe der Arbeiten. Die Vergabe in der Ratssitzung heute Abend gilt damit nur noch als Formsache.

Aufnahmebereich wird um 3.500 m³ vergrößert

Wie Fachbereichsleiter Uwe Nettlenbusch erklärt, soll mit den Bauarbeiten an der Auenlandschaft in der 25. Kalenderwoche, also kurz vor den Sommerferien, begonnen werden. „Angedacht ist, die Auenlandschaft zu erweitern und auszukoffern. Im Wesentlichen handelt es sich also um Erdbewegungen.“

Ziel ist es, den Aufnahmebereich, der bei Hochwasser überschwemmt wird, von rund 6.500 m³ auf insgesamt 10.000 m³ zu erweitern.  

Lange und mit bangem Blick auf den nächsten Starkregen haben die Anlieger im Neubaugebiet Krummer Weg auf die Erweiterung gewartet. Ursprünglich sollte die Auenlandschaft schon im vergangenen Jahr erweitert werden, doch der Kreis Unna legte sein Veto gegen die ersten Planungen ein und die Aufnahmekapazität der Auenlandschaft musste noch einmal vergrößert werden.

„Ich denke, dass die Erweiterungsmaßnahme nunmehr zielführend ist“, so Uwe Nettlenbusch. Soll heißen: Eine Überschwemmung wie im Juli 2021 wird es wohl so schnell nicht wieder geben. Das sollte es auch nicht. Immerhin muss die Gemeinde für die Erweiterung tief in die Kasse greifen: Mit Kosten von rd. 800.00 Euro ist die Erweiterungsmaßnahme fast doppelt so teuer wie die ursprünglich Anlage der ganzen Auenlandschaft. Förderzuschüsse gibt es nicht für die Maßnahme. Im Gegenteil: Die Gemeinde musste vor dem Baustart erst bei der Bezirksregierung abklären, ob die Maßnahme nicht möglicherweise förderschädlich ist, d.h. für die Neuanlage gezahlte Zuschüsse zurückgezahlt werden müssen. „Aber auch das haben wir abgeklärt und grünes Licht aus Arnsberg bekommen“, so der Fachbereichsleiter.  

 Die voraussichtliche Bauzeit für die Erweiterung ist mit „etwa 20 Wochen“ veranschlagt, so Nettlenbusch weiter. „Wir wollen auf jeden Fall noch in diesem Jahr fertig werden.“

Aschenbecher für Bushaltestellen

So gut erhalten wie diese sind längst nicht alle Bushaltestellen in der Gemeinde: Die Partei fordert nun eine Begrünung der Haltestellen. (Foto: Gemeinde Holzwickede)
43 Abfallbehälter an den Bushaltestellen im Gemeindegebiet werden mit Aschenbechern nachgerüstet. (Foto: Gemeinde Holzwickede)

Im öffentlichen teil der Planungs- und Bauausschuss-Sitzung stand lediglich ein Antrag der SPD-Fraktion zur Beratung an, die das Anbringen von Aschenbechern an den Papierkörben der Bushaltestellen beantragt hatte. Die Verwaltung hatte daraufhin eine Prüfung vorgenommen. Ergebnis: Im Gemeindegebiet befinden sich insgesamt 54 Bushaltestellen. Jede Bushaltestelle hat in der Regel eine Haltemöglichkeit pro Fahrtrichtung. Die Gesamtzahl der Haltestellen beläuft sich somit auf 108 Stück. Davon sind 65 nicht mit einem Abfallbehälter ausgestattet. Die Kosten für die Nachrüstung der vorhandenen 43 Abfallbehälter belaufen sich auf ca. 70 Euro pro Behälter (= 3.010 Euro).

Bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde der SPD-Antrag angenommen. Die Abfallbehälter an den Bushaltestellen werden demnach mit Aschenbechern nachgerüstet.  Gegen diese Entscheidung hatte sich vor allem Friedhelm Klemp (Die Grünen) ausgesprochen. Statt der Aschenbecher sollten die Bushaltestelle, ähnlich wie die Bahnhöfe, zu rauchfreien Zonen erklärt werden. Es sollte ein Zeichen für Umweltschutz und gegen Tabakkonsum gesetzt werden, so Klemp. Tabakkonsum sei schädlich und gerade auch bei Jugendlichen sehr hoch. Aschenbecher an der Bushaltestelle vor dem Schulzentrum anzubringen, sei „geradezu grotesk“.

Ruhebank wird Im Feld / Am Kühlstück aufgestellt

Mit seinem Antrag (Emscherblog berichtete) hatte Friedhelm Klemp dagegen immerhin einen Teilerfolg: Statt der von ihm beantragten Aufstellung von zwei Ruhebänken wird immerhin eine Bank im Bereich der Straße Im Feld / Am Kühlstück aufgestellt. Der von Klemp vorgeschlagene zweite Standort für eine weitere Ruhebank befindet sich dagegen schon auf dem Gebiet der Stadt Fröndenberg und kann deshalb nicht realisiert werden, so Uwe Nettlenbusch.

Auenlandschaft, PluBa, Rat


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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