Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer plädieren für Erhalt der Unterkünfte an der Bahnhofstraße
Die Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Holzwickede“ hat die Verwaltungsspitze aufgefordert, die Unterkünfte der Bahnhofstraße unbedingt zu erhalten. In einem langen Brief haben die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer ihre Argumente dafür dargelegt. Man habe den Brief „absichtlich nicht öffentlich gemacht“, um nicht zu polarisieren.
Wenn Sie noch Fragen haben?“, wollte Friedhelm Nusch am Montagabend in der Fragestunde für Bürger im Ausschuss für Jugend, Familie, Senioren und Gleichstellung wissen. Fragen hatte die Verwaltungsspitze nicht, doch Bürgermeisterin Ulrike Drossel erinnerte daran: „Wir stehen ja im Dialog und das ist auch ganz wichtig.“
Politik: Vor Abriss Haftungsfrage klären
Die Ehrenamtlichen treibt die Sorge um, die Gemeinde könnte die beiden stark sanierungsbedürftigen Holzbauten für die Flüchtlinge an der Bahnhofstraße aufgeben und durch solide Neubauten mit bezahlbaren Wohnungen ersetzen.
Auf Antrag der CDU war das Thema auch im Planungs- und Bauausschuss vorige Woche (4.2.) auf die Tagesordnung gerückt. Es habe den „Eindruck, dass einige die beiden Gebäude schon abgeschrieben“ haben und das mache ihn „fassungslos“, erklärte Frank Lausmann. Der CDU-Sprecher plädierte dafür, solange nicht in die Diskussion über den Abriss der mit vielen Baumängeln behafteten Holzbauten einzusteigen, wie das Regressverfahren gegen das verantwortliche Bauunternehmen läuft.
Sprecher aller Fraktionen betonten daraufhin, dass ein Abriss für sie nicht in Frage kommt, bis eindeutig geklärt ist, was eine Sanierung der Gebäude kostet und ob das für den Bau verantwortliche Unternehmen in Regress genommen werden kann. Immerhin beträgt der Streitwert rund 200.000 Euro.
Kasischke: „Sanierungsbedarf immer größer“
Allerdings legte sich nur die Fraktion der Grünen bereits eindeutig fest: „Wir möchten die Flüchtlingsunterkünfte in der Ortsmitte erhalten“, so Friedhelm Klemp.
Holzwickedes Beigeordneter Bernd Kasischke verwies darauf, dass die Baumängel an den Unterkünften erheblich sind und der „Sanierungsbedarf immer größer“ wird. Auch die bisher genannten „Zahlen stimmen nicht mehr“. Der Beigeordnete stellte klar: „Wir forcieren die gerichtliche Auseinandersetzung, aber dieses Jahr passiert da nichts mehr.“ Bis dahin sei es sinnvoll, schon einmal die Richtung zu klären, so der Beigeordnete weiter. „Es geht auch nicht um den Abriss beider Unterkünfte, sondern nur um ein Gebäude und darum, ob anschließend ein Investor zu finden ist.“
AfJFSG, Ehrenamtliche, Flüchtlingsunterkünfte