Flughafenbetreiber erläutern Verlängerung der Landebahn im Umweltausschuss
Dietmar Krone, Prokurist und Abteilungsleiter Facility des Flughafens Dortmund, berichtete auf Bitten der Grünen im Umweltausschuss der Gemeinde gestern (16.9.) über die Planungen der Flughafenbetreiber zur Verlängerung der Startbahn. Krone bestätigte, dass die Betreiber noch in diesem Jahr einen Antrag stellen werden, die sogenannten Landebahnschwellen im östlichen Bereich zu verlegen. So könnten 300 Meter gewonnen werden, um die 2.000 Meter lange Landebahn aus östlicher Richtung voll ausnutzen zu können.
Wie Krone darlegte, werden derzeit von der Landebahn nur 1.700 Meter genutzt, weil im westlichen Bereich eine Hochspannungsleitung steht. Bei der Planung der Landebahn wurden seinerzeit die 300 Meter Sicherheitsabstand im Westen auch im Osten gleich behandelt, obwohl dort gar kein Hindernis steht. Diese freiwillige Ausweisung im Osten wollen die Flughafenbetreiber nun rückgängig machen, wie Krone erläuterte.
Moderner Airbus braucht bei Regen längere Bahn
Hauptgrund: Der mit 65 Prozent Marktanteil wichtigste Kunde Wizz Air möchte künftig den Airbus A321neo ein setzen auf seinen Flügen ab Dortmund, die „zu 90 Prozent ausgebucht“ sind. Dieser moderne Flugzeugtyp könne mehr Passagiere bei gleicher Größe und geringerem Spritverbrauch transportieren, brauche allerdings bei Regen eine längere Landebahn von 1.996 Metern.
Wie Dietmar Krone betonte, wird der Airport durch die Änderungen an der Landebahn „kein anderes Gesicht“ bekommen und sich auch weder an seiner Funktion noch von seinem Status etwas ändern. „Es wird auch keine neuen Grundstücksgrenzen geben“, so Krone weiter. Seinen Angaben zufolge dürfte der Flughafen Dortmund 45.000 Flugbewegungen im Jahr durchführen, von denen aber tatsächlich nur 30.000 stattfinden, wobei nur die Hälfte davon Linienflüge sind.
Nach Verlegung der Landeschwellen werden die Flugzeuge 15 Meter niedriger als bisher den Flughafen bei der Landung aus östlicher Richtung anfliegen müssen. Der Fluglärm soll sich dadurch aber nur um 0,5 dB(A) verändern. Laut Gesetzgeber gelten Veränderungen von bis zu zwei dB(A) als „unwesentlich“, wie Dietmar Krone erläuterte. Gleiches gelte für die Wirbelschleppen-Problematik, wie der Flughafen-Vertreter auf Nachfrage aus dem Ausschuss erläuterte. „Das Gutachten dazu liegt abschließend noch nicht vor, aber davon gehen wir aus.“
Verkehrsprobleme belasten Gemeinde mehr als Fluglärm
Wie Frank Niehaus (Bürgerblock) im Ausschuss deutlich machte, belastet die Verkehrs- und Parkproblematik die Gemeinde Holzwickede ohnehin stärker als der Fluglärm. Lösungsansätze konnte der Flughafen-Vertreter hier allerdings nicht Aussicht stellen. Eine Senkung der Parkgebühren am Airport lehnte Dietmar Krone ab. Der Flughafen könne nicht auf die Parkgebühren verzichten. Eine Reduzierung sei auch wenig sinnvoll. „Wer für 15 Euro nicht am Flughafen parkt, der parkt auch nicht für zwölf oder zehn Euro dort. Ich kann Ihnen aber versichern, dass wir in dieser Frage im Grunde das gleiche Interesse wie Sie haben. Denn jeder Falschparker in der Gemeinde ist ein Nichtparker am Flughafen.“
Bürgermeisterin Ulrike Drossel teilte dazu mit, dass die Gemeinde in Kooperation mit dem Flughafen derzeit über Lösungen für die Problematik der Flughafenparker auf dem Lidl-Parkplatz an der Wilhelmstraße nachdenkt.
Zur geplanten Verlegung der Landebahnschwellen äußerte sich die Bürgermeister neutral: „Ich vertrete hier die Meinung des Rates, der sich schon vor Jahren gegen eine weitere Klage gegen den Flughafen ausgesprochen hat.“