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Stellten die Verkehrsunfallstatistik für das Kreisagebiet vor, v.li.: Stephan Werning, Leiter der Direktion Verkehr, Landrat und Behördenleiter Mario Löhr sowie Peter Schwab, Abteilungsleiter Polizei. (Foto: KPB Unna)

Verkehrsunfallstatistik 2020: Zahl der Unfälle und Verunglückten geht deutlich zurück

Stellten die Verkehrsunfallstatistik für das Kreisagebiet vor, v.li.:  Stephan Werning, Leiter der Direktion Verkehr, Landrat und Behördenleiter Mario Löhr sowie Peter Schwab, Abteilungsleiter Polizei. (Foto: KPB Unna)
Stellten die Verkehrsunfallstatistik für das Kreisagebiet vor, v.li.: Stephan Werning, Leiter der Direktion Verkehr, Landrat und Behördenleiter Mario Löhr sowie Peter Schwab, Abteilungsleiter Polizei. (Foto: KPB Unna)

Die Kreispolizeibehörde (KPB) Unna stellte heute die Verkehrsunfallstatistik 2020 vor. Die wichtigste Nachricht vorweg: Die Unfallzahl insgesamt sowie die Zahl der Verletzten und Getöteten auf den Straßen des Kreises Unna (ohne Lünen) ist deutlich gesunken. „Der landesweite Trend macht sich auch in unserem Zuständigkeitsbereich bemerkbar. Wir sind über den deutlichen Rückgang der Gesamtunfallzahl sehr erfreut. Allerdings müssen wir natürlich attestieren, dass diese positive Entwicklung auch auf ein schwieriges, herausforderndes Jahr zurückzuführen ist, in dem die Coronapandemie für eine reduzierte Mobilität gesorgt hat“, betont Landrat Mario Löhr, Leiter der Kreispolizeibehörde Unna.

„So positiv die Verkehrsunfallstatistik mit weniger Verunglückten auch ist: Leider haben wir zwei Menschenleben zu beklagen – und das sind zwei Menschenleben zu viel. Jeder Verkehrsteilnehmer, der zu Schaden kommt, ist ein Antrieb für uns, im Rahmen unserer Verkehrsunfallpräventionsarbeit für noch mehr Sicherheit auf den Straßen im Kreis Unna zu sorgen“, verspricht Mario Löhr.

Fünf-Jahres-Rekordtief dank Corona

Wie Stephan Werning, Leiter der Direktion Verkehr der KPB Unna anschließend erläuterte, ist die Zahl der Straßenverkehrsunfälle insgesamt im Kreisgebiet von 8.616 im Jahr 2019 auf 7.504 im Jahr 2020 gesunken, was 1.112 Verkehrsunfälle weniger (-12,9%) entspricht.

Um eine landesweite Vergleichbarkeit herstellen zu können, arbeitet die Polizei mit der Unfallhäufigkeitszahl (UHZ). Die UHZ beschreibt das Risiko, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein und ergibt sich aus dem Produkt der Unfallzahl und der Zahl 100.000 geteilt durch die Einwohnerzahl. Gemäß dem Trend ist auch die UHZ im Kreisgebiet (Landesdurchschnitt in Klammern) gesunken: von 2.794 im Jahr 2019 (3.117) auf 2.432 im Jahr 2020 (3.101).

Ähnlich positiv die Entwicklung der Verkehrsunfälle mit Personenschaden aus. Diese sanken von 851 (2019) auf 719 (2020), was einem Rückgang von 132 oder 15,5% entspricht – auf den niedrigsten Wert der vergangenen fünf Jahre.  

Wie die geringere Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden sank auch die Zahl der Verunglückten Personen auf 872 im Vorjahr (2019: 1.072) um 200 Personen. Das ist ebenfalls der niedrigsten Wert seit fünf Jahren. Hauptsächlich liegt das an der deutlich geringeren Zahl an Leichtverletzten (-19,9% auf 734). Auch die Zahl der Schwerverletzten sank auf 136 Personen (-12) auf den niedrigsten Wert seit 2016.

Erfreulicherweise ist auch die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen deutlich zurückgegangen: Im Jahr 2020 verloren zwei Menschen ihr Leben auf den Straßen im Kreis (in Selm und in Unna). Das sind sechs Tote weniger als im Jahr 2019 und der niedrigsten Wert seit fünf Jahren.

Zahl der Unfälle mit Pedelcs steigt

Mit Blick auf die Altersgruppen verunglückten weiterhin zumeist Erwachsene im Straßenverkehr (485) – 16,2% weniger als im Jahr 2019. Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der verunglückten Kinder im vergangenen Jahr nach 2019, wo bereits ein Rückgang von -28,8% zu verzeichnen war, im Vorjahr um weitere 25,8% deutlich zurückging. Die Zahl der verunglückten Senioren sank im Vergleich zum Vorjahr um 7,1% von 169 (2019) auf 157 (2020).

Bei den Fahrrad- und Pedelec-Fahrenden ging die Zahl der Verkehrsunfälle um 3,6% zurück. Auch die Zahl der Verunglückten sank um 8 auf 247 Personen. Im Vergleich zum Rückgang anderer Verkehrsbeteiligungsarten sei dieser Rückgang allerdings nur marginal, wie Stephan Werning ausführte.  

Für Fahrräder mit elektromotorischer Tretunterstützung hat sich der Begriff „E-Bike“ weitläufig durchgesetzt. Gemeint sind aber zumeist Pedelecs, die von E-Bikes unterschieden werden müssen. Ein Pedelec bietet dem Radfahrenden nur dann Unterstützung durch einen Elektromotor, sobald der Radler in die Pedale tritt. Erfolgt die Pedalunterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde, sind Pedelecs dem Fahrrad rechtlich gleichgestellt und damit nicht zulassungspflichtig. Pedelecs werden immer populärer und entsprechend steigt die Zahl der Verkehrsunfälle mit Pedelec-Beteiligung auf 65 (+18) im Vergleich zu 2019. Auch die Zahl der Verunglückten steigt gegenüber dem Vorjahr an (+18). Einzig die Zahl der Schwerverletzten blieb mit 14 Personen konstant.

Statistik die Hauptunfallursachen

Zu schnelles Fahren kein Unfalltreiber

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen sich Unfallbeteiligte unerlaubt vom Unfallort entfernten, liegt mit 71 Fällen nah am Wert des Vorjahres (68). 48 dieser Fälle konnte die Polizei aufklären. Noch verbreiteter sind die Verkehrsunfallfluchten mit Sachschaden: Hier stehen 1.752 Fälle im Vorjahr 1.822 Fälle im Jahr 2019 gegenüber, wobei die Aufklärungsquote bei 42% liegt.

Holzwickede ganz ohne Unfallschwerpunkt

Glücklicherweise gab es im Gemeindegebiet von Holzwickede auch im vergangenen Jahr wieder keinen Unfallschwerpunkt (= mehr als drei Verkehrsunfälle mit der gleichen Unfallursache).

Auch für das gesondert betrachtete Gemeindegebiet gilt: Die Zahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr ging um 8% auf insgesamt 157 zurück. Mit 52 Verunglückten stieg die Zahl der verunglückten Personen allerdings um 4% an. Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden stieg um einen Fall von 6 auf 7 an. Die Aufklärungsquote der Polizei lag allerdings bei 86%.

Für die Kreispolizei sind die rückläufigen Zahlen allerdings kein Grund, in ihren Bemühungen nachzulassen, die Anzahl der Verkehrsunfälle insbesondere mit Personenschaden weiter zu veringen. Dazu kündigt die Polizei konsequentes Einschreiten bei Verkehrsverstößen mit massiven Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit an, wie etwa bei Geschwindigkeitsübertretungen, Alkohol/Drogen oder Ablenkung durch Handys. Einen besonderen Fokus legt die Kreispolizei dabei auf lokale Besonderheiten wie das Verhindern von illegalen Rennen, Car-Posing oder die besondere Verantwortung als Logistikstandort.

Unfallstatistik

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