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Zäune sind keine Lösung, meinen die Teilnehmer des Arbeitskreises "Kinder und Jugend". Der überparteiliche Arbeitskreis aus jungen Menschen arbeitet an einem Konzept zu Jugendtreffs und der Vandalismusproblematik in der Gemeinde: vorübergehende Absperrmaßnahme am Schulzentrum. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

SPD kritisiert geplante Absperrung der Schulhöfe: Schulzentrum darf kein Fort Knox werden

Die aktuellen Sperrgitter während des Corona-Lockdowns sind ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Verwaltungh plant. Die endgültigen drei Zaunanlagen dürften noch um einiges massiver ausfallen. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Ganz am Ende der öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses am Donnerstagabend (6.5.) informierte der 1. Beigeordnete unter dem Punkt „Mitteilungen und Anfragen“ darüber, dass die Verwaltung die Schulhöfe im Schulzentrum durch drei schwere Eisentore gegen unbefugtes Betreten durch Kinder und Jugendliche sperren will. „In Absprache mit den Hausmeistern jedoch erst ab 19 Uhr“, so Bernd Kasischke.  Kosten der drei Toranlagen: 15.000 Euro.

Begründet wird die rigorose Maßnahme von der Verwaltungsspitze mit sich häufenden Vandalismusschäden: Glasscherben auf dem Schulhof und auch schon einmal ein zerdepperte Fensterscheibe.

Zustimmung der Politik nicht erforderlich

Zwar braucht die Verwaltung keine Zustimmung der Politik, um die Tore aufzustellen. Dennoch meldete sich SPD-Fraktionschef Michael Klimziak nach dieser Mitteilung mit sehr deutlicher Kritik zu Wort. „Meine Fraktion kann sich überhaupt nicht damit anfreunden, dass hier ein Schulzentrum a la Fort Knox geschaffen werden soll, nur weil hier und da mal Müll auf dem Schulhof gefunden wurde. Bisher haben wir doch alle noch immer gut damit leben können, dass Jugendliche hier auf den Schulhöfen ihre Räume finden.“

Das Schulzentrum sei nicht nur Ort zum Lernen. Jugendliche bräuchten auch einen Ort nach dem Lernen, als einen Freiraum für unbeaufsichtigte Begegnung oder Spiele. „Hier gibt es Tischtennisplatten und auch Basketball-Körbe auf den Schulhöfen“, erinnerte Klimziak und forderte die Ausschussmitglieder auf, einen Blick aus den Fenstern im Forum des Schulzentrums zu werfen. „Da ist es doch traurig, wenn das alles abgesperrt wird.“

Auch Ortsjugendring lehnt Absperrung ab

Gerade in den aktuellen Pandemiezeiten sei es wichtiger denn je, dass Kinder und Jugendliche auch Orte und Freiräume fänden, an denen sie sich unbeobachtet treffen und bewegen können. Wollen wir etwa künftig alle Schulen in Holzwickede mit hohen Zäunen und Toranlagen verbarrikadieren?  fragt Klimziak hypothetisch. „Das kann es ja wohl nicht sein. Wofür haben wir den Sozialarbeiter an den beiden Schulen und oder auch eine Ordnungspartnerschaft von Ordnungsamt und Polizei?“, so Klimziak weiter.

„Ich wage sehr stark zu bezweifeln, dass diese 15.000 Euro gut angelegtes Geld sind.“

– Michael Klimziak (SPD)

 „Vor einer solchen Maßnahme hätte zumindest mal ein Gespräch mit den Beteiligten geführt werden müssen. Das vermissen wir sehr“, ärgert sich der SPD-Fraktionschef und hält abschließend fest. „Ich wage sehr stark zu bezweifeln, dass diese 15.000 Euro gut angelegt sind.“

Auf strikte Ablehnung stößt die geplante Absperrung des Schulzentrums auch beim Ortsjugendring, wie Vorstandsmitglied Frederik Bald nach der Sitzung erklärte: „Dazu wird es auch von uns noch eine offizielle Stellungnahme geben. Wir haben nur bisher leider auch noch keine Sitzung durchführen können wegen des Lockdowns.“

HFPA, Schulzentrum, Zaunanlage


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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