Skip to main content
Zum neuen Schuljahr 2021/2022 wurden insgesamt 162 Kinder an den vier Grundschulen der gemeinde angemeldet. (Foto: Archiv)

Sommerschule für besonders benachteiligte Kinder abgesagt: Es fehlt an Lehrkräften

ie Gemeinde lädt die Erziehungsberechtigten der aktuell vier Jahre alten Kinder zu einer Informationsveranstaltung fpr die Einschulung zum Schuljahr 2022/23 ein. (Foto: Archiv)
Die Idee einer Sommerschule für die in der Corona-Krise besonders benachteiligten Kinder, ist in den großen Ferien nicht mehr zu realisieren. (Foto: Archiv)

Als Friedhelm Klemp, Ratsherr der Grünen in Holzwickede und ehemaliger Sozialarbeiter an der Gesamtschule Fröndenberg, die Idee einer Sommerschule ins Gespräch brachte, gab es Zustimmung von allen Seiten. Schließlich war das erklärte Ziel, die Bildungschancen von Kindern aus bildungsfernen Familien herzustellen und die Chancengleichheit zu verbessern, die in der Corona-Krise noch weiter gelitten hat. Doch jetzt hat Friedhelm Klemp den Grundschulen eine schriftliche Absage erteilen müssen.

„Leider kann die Sommerschule nicht stattfinden“, teilte Klemp den Schulen in seiner Rund-Mail mit und bedankte sich „für die positive Einstellung zur Sommerschule und die Bereitschaft zur Kooperation“.  Grund für die Absage: Es haben sich nicht genügend Pädagoginnen und Pädagogen gefunden, die bereit gewesen wären, Kindern in den großen Ferien Nachhilfe zu geben.  „Ich habe aber für die Herbstferien zusätzliche Hilfen finden können, so dass das Projekt in den Herbstferien vielleicht stattfinden kann“, meint Klemp. „Ebenfalls in der Überlegung ist eine studentische Begleitung des Projektes.“

Projekt vielleicht noch in Herbstferien möglich

Um für die Idee der Sommerschule zu werben, hatte Klemp nicht nur die lokalen Medien informiert, sondern auch Kontakt zur Uni Dortmund aufgenommen und dort viele Gespräche geführt. „Dieser Kontakt soll auch beibehalten werden“, meint Klemp.

Insgesamt habe es „sehr viele interessierte Nachfrage“ gegeben, betont er. „Aber letztlich waren es nur eine pädagogische Fachkraft, zwei ehemalige Grundschullehrerinnen und ein junger Schulleiter, die sich bereit erklärt haben zu helfen. Das ist natürlich leider kein Fundament, um so einen Versuch zu starten.“  Da das Prohjekt natürlöich auch einen gewissen zeitliche Vorlauf bräuchte und nun im Juni die Zeit zu kurz ist, erfolgte nun die Absage. „Ein Versuch war es jedoch wert. Auch Bildungspolitiker gehen davon aus, dass nur durch zusätzliche Fördermöglichkeiten und vielleicht Ferienkursen, das Bildungsgefälle gemindert werden kann. Natürlich ist es gerade für Kinder aus bildungsfernen Familien, die auch schon vor Corona in ihrer Entwicklung und Bildung erhebliche Nachteile erleiden mussten, sehr schade.“

„In der Aufarbeitung werden wir ganz viele Schicksale erleben, die in ihrer sozial-emotionalen und kognitiven Entwicklung auf der Strecke geblieben sind.“

– Friedhelm Klemp

Corona verstärke das negative Lernumfeld zusätzlich: räumliche Bedingungen, mangelndes Lernmaterial und wenig Impulse und intellektuelle Anreize. „In der Aufarbeitung werden wir ganz viele Schicksale erleben, die in ihrer sozial-emotionalen und kognitiven Entwicklung auf der Strecke geblieben sind“, ist Friedhelm Klemp deshalb sicher.

Zudem verliere die Gesellschaft ein wertvolles bildungspolitisches Potenzial. Hier seien nicht nur Politik, Gesellschaft und pädagogische Verbände gefordert, ein kompensatorisches Konzept zu fordern, so Klemp abschließend: „Auch für unsere Gemeinde sollten wir den Versuch starten, vielleicht noch vor den Sommerferien ähnlich wie im Präventionsarbeitskreis, eine Zusammenkunft von Schulen, sozialen Einrichtungen, Verwaltung und Politik zu organisieren, um eventuell über Bildungsgutscheine, Ausschöpfung von BUT oder andere Maßnahmen nachzudenken.“

Sommerschule


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert