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Die Bundespolizei nahm am Donnerstag (5.9.) drei Personen bei der Einreise am Dortmunder Flughafen fest. (Symbolfoto: Polizei)

Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern: Festnahme nach Schulfahndung

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) -, das Bundeskriminalamt (BKA) und die Kreispolizeibehörde Unna haben am Dienstag (10.9.2019) einen 45-jährigen Beschuldigten festgenommen, der des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und der Herstellung von kinderpornographischen Schriften dringend verdächtig ist. Die Generalstaatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt weisen in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der „Schulfahndung“ hin. Der entscheidende Hinweis kam aus einer Grundschule.

Wie die Kreispolizeibehörde Unna dazu heute (12. September) mitteilt, steht der 45-jährige deutsche Staatsangehörige aus Unna in Verdacht, in den Jahren 2016 bis 2018 seine in diesem Zeitraum sechs- bis siebenjährige Nichte mehrfach, darunter auch schwer sexuell missbraucht und Aufnahmen des sexuellen Missbrauchs über das Internet Dritten zugänglich gemacht zu haben.

Fotos im Darknet aufgetaucht

Die Aufnahme der Ermittlungen erfolgte aufgrund eines Hinweises auf neues, mutmaßlich in Deutschland hergestelltes kinderpornographisches Material im Darknet. Nachdem die vorgeschalteten polizeilichen Ermittlungen sowie Auswertungen des Hinweismaterials ergebnislos verlaufen waren, leitete die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main im September 2019 eine bundesweite, zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsfahndung an Schulen ein.

Im Zuge dieser vom Bundeskriminalamt koordinierten bundesweiten sogenannten „Schulfahndung“ wurden Lehrkräften an Grundschulen nichtpornografische Lichtbilder der Geschädigten gezeigt. Die Hinweise zweier Lehrkräfte führten schließlich zur eindeutigen Identifizierung des Opferkindes und anschließend des Beschuldigten.

45-jähriger Deutscher aus Unna in U-Haft

Im Zuge der Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten am Dienstag dieser Woche konnten zahlreiche Beweismittel, insbesondere Computer und Datenträger aufgefunden und sichergestellt werden. Der Beschuldigte wurde gestern der  Haftrichterin am Amtsgericht Unna vorgeführt, die gegen ihn die Untersuchungshaft angeordnet hat.

Der aktuelle Ermittlungserfolg verdeutlicht erneut, so die Polizei, wie wichtig das Instrument der zielgruppenorientierten Öffentlichkeitfahndung in Form der „Schulfahndung“ bei der Identifizierung von Opfern sexuellen Missbrauchs und der Ermittlung von Tatverdächtigen ist. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt bedanken sich bei allen im Rahmen der Schulfahndung beteiligten Lehrerinnen und Lehrern für die geleistete Unterstützung.

Kinderpornografie


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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