OGS-Neubau an Dudenrothschule eröffnet: Eine Investition von mehr als 4,6 Mio. Euro in die Zukunft
Mit 4,6 Millionen Euro Baukosten ist es eines der größten Bauprojekte der vergangenen Jahre in der Gemeinde Holzwickede: Der Anbau der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) Dudenrothschule ist nach eineinhalb Jahren Bauzeit heute (2. Juni) offiziell eröffnet worden.
Bürgermeisterin Ulrike Drossel machte in ihrer Eröffnungsansprache deutlich, dass diese Baukosten, die von der Gemeinde Holzwickede ohne Fördergelder aus Eigenmitteln finanziert wurden, „eine Investition in unsere Kinder und Jugendlichen und damit auch in die Zukunft unserer Gesellschaft“ sei.
Investition ohne Zuschüsse aus Eigenmitteln
In Zeiten von Corona, dem Ukraine-Krieg und des Fachkräftemangels sei es schon „etwas ganz Besonderes, so ein großes Projekt zu stemmen“, lobte die Bürgermeisterin. Dass die Gemeinde dies mithilfe aller Beteiligten geschafft hat sowie die enormen Baukosten, in denen noch nicht einmal die Kosten für die Möblierung enthalten sind, machten deutlich, wie wichtig die Gemeinde dieses Thema nimmt. Ulrike Drossel appelliert an Bund und Land, in diesem Bereich unbedingt etwas an der Förderung zu tun, damit auch weniger gut gestellte Kommunen sich solche Investitionen leisten können. Denn dies sei „unabdingbar“, so die Bürgermeisterin. „Ich wünsche allen, die hier an dieser Schule lernen und arbeiten, viel Erfolg“, schloss Ulrike Drossel.
Ulrike Kirschner, die Leiterin der OGS, und Schulleiterin Katja Buschsieweke zeigten sich rundum begeistert „von den ganzen neuen Möglichkeiten und der tollen großen Küche“. Ulrike Kirschner schwärmte „von der Helligkeit im Gebäude und dem vielen Platz“. Beide waren sich einig: „Wir haben jetzt wirklich alles, was wir brauchen.“
Fast jedes Kind der Dudenrothschule in Betreuung
Träger der OGS an der Dudenrothschule ist der Ev. Kirchenkreis, der durch Michael Klimziak vertreten wurde, der auch in politischer Funktion Vorsitzender des Schulausschusses der Gemeinde ist. Er benote den Neubau „nicht mit der Note 2, sondern mit einer 1+“. Gleichzeitig erinnerte an die Anfänge der OGS an der Dudenrothschule im Jahr 2004. „Damals gab es für die etwa 30 Kinder der OGS keinen so pompösen Bau wie heute, sondern nur einen Raum und eine kleine Küche.“ Zunächst wurde dann die ehemalige Hausmeister-Wohnung mitgenutzt und im Laufe der Jahre kamen immer mehr Räume hinzu. „Aber auch die OGS wurde immer größer, bis es nicht mehr passte.“
Nach offizieller Eröffnung großes Familienfest
Heute besuchen immerhin rd. 180 Kinder die OGS und weitere etwa 35 Kinder sind in der „8 bis 1“-Betreuung und ebenso viele noch einmal in der Frühbetreuung, erinnerte Klimziak. „Das bedeutet, dass fast alle Kinder dieser Schule in irgendeiner Betreuung sind. Da ist doch klar, dass ein ganz neues Gebäude hermusste.“
In nüchternen Zahlen ausgedrückt, gibt es in diesem neuen OGS-Gebäude insgesamt 52 Räume mit einer Nettofläche von 1.018 m². Insgesamt ist das Grundstück mit dem OGS-Anbau 1.255 m² groß. Bauzeit: von August 2021 bis April 2023. Gesamtkosten: mehr als 4,6 Mio. Euro. Architekt des Gebäudes ist Martin Rühlemann. Für die Gemeinde betreuten den Neubau Theresa Gernreich, die Architektin der Gemeinde, sowie Simone Labenda, die sich vor allem um die Innenausstattung kümmerte.
Nach der offiziellen Eröffnung des OGS-Neubaus feierten die Kinder und Eltern der Dudenrothschule das Ereignis mit einem großen Familienfest gebührend.
Jan Böcker
Ca 4500€/qm…
… und das Grundstück war ja bereits vorhanden…
Die Ausstattung kommt, entgegen vorheriger Aussagen, noch oben drauf.
Wie bitte wird diese Summe gerechtfertigt?
Auch wenn ich Investitionen in die Zukunft unserer Kinder natürlich für absolut richtig halte so sollten sich diese in einem nachvollziehbarem Rahmen halten…
Jan Böcker
PS:
Hellweger Anzeiger vom 05.01.2023:
Eine gute Nachricht gibt es aber noch. „Wir sind noch im Budget“, sagt Nettlenbusch. Das bedeutet: Die Projektkosten von rund vier Millionen Euro werden nicht überschritten, gut 180.000 Euro tragen sich über eine Landesmittelförderung.
Da bitte ich jetzt jedem sich seine eigene Meinung zu bilden.
Jan Böcker
PPS:
Und dann gibt es noch eine Person welche zum einen den Träger der OGS vertritt und parallel als Parteimitglied in den entscheidenden Ausschüssen der Gemeinde Holzwickede sitzt…
Fritz
War derjenige nicht schon mal „fast Bürgermeister“ ?
Frank B.
In Holzwickede ist zweifellos einiges als unzureichend (auch im Schulbereich) zu beklagen.
Aber im Zusammenhang der Ausstattung und perspektivischen Gestaltung der OGSen muss die Kommune einmal ausdrücklich gelobt werden und die durch die Kommentare zum Ausdruck gebrachte Kritik zurück gewiesen werden.
An bald allen Grundschulen im Ort gibt es gute bis sehr gute Bedingungen mindestens in der räumlichen Ausstattung.
Als Schulreferent im Bereich des EN-Kreises erlebe ich stattdessen immer wieder katastrophale Raumbedingungen, die eine an den Kindern orientierte Arbeit in der OGS überaus erschwert, manchmal sogar fast unmöglich macht. Klammer Kommunen sagen dann gerne: Wir machen nur das was wir müssen und v.a. erst dann wenn wir uns nicht mehr drücken können. Das ist in Holzwickede Gott sei Dank anders (gewesen).
Es ist vorausschauend und gut investiertes Geld mit Blick auf den demnächst kommenden Rechtsanspruch auf einen Platz in der OGS, diese schon heute möglichst zukunftssicher aufzustellen.
Und was die Träger der OGSen angeht: Wir haben in Deutschland seit Jahrzehnten das Subsidiaritätsprinzip, d.h. eigentlich staatliche Aufgaben werden von nichtstaatlichen Trägern im Auftrag des Staates durchgeführt. Dazu braucht es eine ordentliche finanzielle Ausstattung der Träger oder der Staat muss diese Aufgaben in Eigenregie durchführen. Ob das dann besser oder preiswerter wäre? Wohl kaum.