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Neuer Eigentümer, neue Chancen: Vincenz Wiederholt verkauft

Die Vincenz Wiederholt GmbH ist an einen Investor verkauft worden. (Foto: Peter Gräber)
Die Vincenz Wiederholt GmbH ist an einen Investor verkauft worden. (Foto: Peter Gräber)

Einer der größten Arbeitgeber in Holzwickede, die Vincenz Wiederholt GmbH, ist wieder im Besitz eines neuen Eigentümers – diesmal ist es ein deutsch-chinesischer Investor.  Wie die Geschäftsführung jetzt in einer Pressemitteilung bestätigt, haben die Gesellschafter der Vincenz Wiederholt GmbH und die SchmitterGroup AG in Thüngen/Bayern bereits am 18. März eine Vereinbarung zur Übernahme von 100 Prozent der Anteile an der Vincenz Wiederholt GmbH unterzeichnet. Die SchmitterGroup AG beschäftigt 800 Mitarbeiter und ist zu 75 Prozent eine Tochtergesellschaft der Zhongding Holding Group Ltd. In Ningguo, Anhui, in China. Die SchmitterGroup AG ist im Bereich Fluid, Handling und Chassis ein international tätiges Unternehmen, zu dessen Kunden namhafte Automobilhersteller und –zulieferer weltweit gehören.

Beide Unternehmen beabsichtigen durch die vereinbarte Übernahme ihre Kompetenzen als zuverlässiger Entwicklungs- und Serienlieferant für ihre Kunden weltweit auszubauen und zu nutzen.

Schmitter Group AG gehört zu chinesischem Konzern

„Die Geschäftsführer der Vincenz Wiederholt GmbH sehen in dem neuen partnerschaftlichen Verbund und dem ausgezeichneten strategischen Fit einen hohen Nutzen für das Unternehmen“, heißt es in der Erklärung der Geschäftsführung dazu. Der Holzwickeder Hersteller von Präzisionsstahlrohren und Technologieführer im Bereich Kaltverformung könne durch die Übernahme „seine Position festigen und weiter ausbauen“ und vor allem seine „internationale Präsenz stärken“.

Über Transaktionsdetails wurde zwischen den Parteien Stillschweigen vereinbart. Noch ist auch offen, was die Übernahme für die rund 500 Arbeitnehmer in Holzwickede bedeutet.  Die Arbeitnehmervertretung will sich erst in der kommenden Woche zu der Übernahme äußern.

Kein Wettbewerber und auch keine „Heuschrecke“

Wie inoffiziell verlautet, wird die Übernahme aber offenbar überwiegend positiv gesehen. Nach dem Ausstieg des US-Konzerns PTC Alliance und der Insolvenz im Jahr 2010 gelang zwar mit den neuen Eigentümern ein Neustart. Doch eigentlich waren die Verantwortlichen des Holzwickeder Traditionsunternehmens seit dem Ausstieg der PTC Allinance stets auf der Suche nach einem neuen Investor oder zumindest finanzstarken Co-Investor. Mit der SchmitterGroup AG glaubt man diesen nun endlich gefunden zu haben. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, soll der Verkauf auch keineswegs ein Notverkauf gewesen sein. Vielmehr handele es sich um eine wohlüberlegte strategische Entscheidung, von der sich die Geschäftsführung des alteingesessenen Holzwickeder Unternehmens vor allem im pazifisch-asiatischen Raum mehr Präsenz und bessere Entwicklungsperspektiven verspricht.

Die neue „Mutter“ sei außerdem kein strategischer Wettbewerber, wie es heißt, und auch keine sogenannte „Heuschrecke“, die nur auf schnellen Profit aus sei. Dies dürfte besonders für die Arbeitnehmer in Holzwickede interessant sein, die natürlich auf langfristig sichere Arbeitsplätze hoffen.

Hintergrund: Die Vincenz Wiederholt-Werke wurden 1918 in Holzwickede gründet. Mit rund 500 Arbeitnehmern ist das Unternehmen immer noch eines der größten Arbeitgeber in der Emschergemeinde. Bis Ende der 1990er Jahre wurden die Wiederholt-Werke, zu denen auch noch ein Zweigwerk in Unna gehörte,  von der Gründerfamilie geführt. Danach wurde es an den US-Konzern PTC Allinance in Pittsburgh verkauft. 2010 musste Wiederholt Insolvenz anmelden. Danach startete die Vincenz Wiederholt GmbH mit neuen Eigentümern neu durch.

Wiederholt


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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