Nachbarn wehren sich gegen Neubau des Kindergartens auf Festplatz
Gegen den Bau des neuen Kindergartens auf dem Festplatz regt sich Widerstand bei den unmittelbaren Anwohnern. In einem Brief wenden sich jetzt Angelika und Reinhard Gerlings direkt an Bürgermeisterin Ulrike Drossel und schließen auch den Klageweg nicht aus. Durch die vom Gemeinderat getroffene Entscheidung, die geplante Kindertagesstätte auf dem Festplatz zu errichten, „fühlen wir uns betrogen“, heißt es in dem Brief der beiden Anwohner.
Vom Balkon ihrer Eigentumswohnung an der Hamburger Allee 42 schaut das Ehepaar Gerlings direkt auf die asphaltierte Fläche des Rollschuhplatzes, auf dem die neue Kindertagesstätte errichtet werden soll. Betrogen fühlen sich die Eheleute, weil ihnen als junge Familie beim Kauf der Wohnung 1978 zugesichert wurde, dass eine weitere Bebauung in unmittelbarer Nachbarschaft „nicht geplant“ sei. „Lediglich ein Festplatz sollte entstehen, auf dem, abgesehen von Frühjahr- und Herbstkirmes, einmal jährlich das Schützenfest stattfinden würde“, heißt es in dem Brief der beiden Anwohner. Damit habe ihr Entschluss, die Wohnung zu kaufen, festgestanden.
Zuvor hatte sich das Paar die Kaufentscheidung reiflich überlegt. Den Ausschlag gab letztlich die Zusage des Bauamtes, dass keine weiteren Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft geplant seien. Mit dem Schützenfest arrangierten sich die Gerlings, feierten die ersten Jahr auch selbst mit. „Bis heute erfreuen wir uns an der parkähnlichen Aussicht nach Westen, der Ruhe und der autofreien Zone, die der Festplatz bietet“, heißt es in ihrem Brief. Mit der Entscheidung des Rates, die Kindertagesstätte vor ihrem Balkon zu bauen, soll es damit nun vorbei sein.
Dabei haben Angelinka und Reinhard Gerlings „beileibe nichts gegen Kinder“, wie sie versichern. Schließlich sind sie auch selbst Großeltern. Was sie stört, „ist der Hol- und Bringverkehr, der von der Hamburger Allee aus längs der Schützenzelt-Wiese weiter zur Kita führen“ soll.
Anwohner halten sich den Klageweg offen
„Deshalb wehren wir uns gegen eine Bebauung und fordern Sie hiermit auf, die damaligen Zusagen zur Nichtbebauung unserer unmittelbaren Nachbarschaft einzuhalten“, so die Anwohner in dem Brief an die Bürgermeisterin.
Deshalb wehren wir uns gegen eine Bebauung und fordern Sie hiermit auf, die damaligen Zusagen zur Nichtbebauung unserer unmittelbaren Nachbarschaft einzuhalten“
Angelika und Reinhard Gerlings
Die Eheleute Gerlings erinnern die Bürgermeisterin nun daran, „dass den Grundstückseigentümern im Bebauungsplangebiet ein sehr hoher Vertrauensschutz gegenüber den bisherigen Planungen der Gemeinde zustehen dürfte“. Als Anwohner befürchten sie „eine erhebliche Veränderung des Gebietscharakters“. Viele Grundeigentümer im Bebauungsplangebiet wollen von nachteiliger und störträchtiger Nutzung auf dem Grundstück verschont bleiben. Die öffentliche Standortdiskussion mit den verschiedenen Alternativen mache deutlich, so die Anwohner weiter, „dass die von Ihnen jetzt einzuleitende Änderung des Bebauungsplanes städtebaulich nicht zu rechtfertigen sein dürfte“.
Ziel der Gemeinde sei es doch, „schnellstmöglich“ ein Grundstück für die Kita zur Verfügung zu stellen. Nach einem erfolglos verstrichenen Jahr der Suche soll es nun ein Grundstück sein, „für das kein Baurecht besteht und die beabsichtigte Nutzung erhebliche Beeinträchtigungen für die Nachbarschaft mit sich bringen“ werde. Mit einer kaum verhüllten Warnung schließen die Anwohner ihren Brief an die Bürgermeisterin: „Sie sollten die zu beachtenden zeitlichen Komponenten eines Bebauungsplan-Änderungsverfahrens und eines offenen Klageweges nicht verkennen.“
jhaeusler
Nur für mein Verständnis: ist eine Planung im Baurecht gleichbedeutend mit einer Zusage, und für alle Zeiten unabänderlich?
Annegret Theimann
Ich, als Nachbarin von Familie Gerlings und ebenfalls direkte Anwohnerin, schließe miich den Ausführungen an. Die Hamburger Allee als viel befahrene Nord-Süd Verbindung in Holzwickede wird durch den Hol- und Bringdienst noch weiter belastet und damit auch wir Anlieger.
Es muss sich doch noch ein weniger belasteter Standort für einen notwendigen Kindergarten finden lassen. Der Festplatz bzw. Rollschuhbahn, für den die Anlieger auch Erschließungsgebühren gezahlt haben, war für eine solche Bebauung nicht angedacht worden. A. Theimann
Volker Kubait
Man möchte also die Gemeinde verklagen…ganz Großartig sowas !!
Entweder ihr macht was ich will oder ich verklage die Gemeinde…also 17000 Bürger bzw deren Verwaltung oder politisch gewählten Vertreter.
Weil, vor 40 Jahren hat man mal gesagt , da wird nichts mehr hingebaut…
Möglicherweise gab man die Auskunft weils nicht nötig war und auch nicht nötig schien. Vermutlich ist auch nichts darüber schriftlich festgehalten und die damals zuständigen Personen sind schon lange Tod oder nicht mehr im Amt.
Nur, 1978…..wann war das den ?? Die Erde dreht sich weiter, auch in Holzwickede und wenn man möchte das auch weiterhin Kinder auf dem Platz Rollschuh fahren, dann muß man ihnen auch die Möglichkeit geben in Holzwickede aufzuwachsen….und das beginnt in der Regel heutzutage damit, das man einen Kindergarten besucht.
Fragen sie doch mal die Leute die auf der Nordstraße wohnen, ob ihnen gefällt was sie sehen, wenn sie Morgens aus dem Fenster schauen und auf die Straße herunter sehen…da klagt auch keiner.
Jegliche Nutzung des Platzes wird seit Jahren von einigen wenigen Anwohnern blockiert. Ein Ableger des zweitgrößten deutschen Sportverbandes feiert jährlich einmal für einge wenige Tage ein Traditionsfest darauf, das aber auch nur noch ein Trauerspiel im Vergleich zu vergangenen Zeiten ist.
Die Gemeinde leistet sich den Luxus diesen Platz quasi 362 Tage zu pflegen damit man sich an 3 Tagen darauf überteuert betrinken kann….
Mein Rat an die Anlieger, kaufen sie der Gemeinde den Platz doch einfach ab und vermieten ihn für drei Tage an den deutschen Schützenbund…den Rest des Jahres können sie ja alles andere darauf unterbinden. Dann können sie auch weiterhin die schöne Aussicht auf die asphaltierte Fläche genießen
Annegret Theimann
Kinder können gerne auf dem Festplatz spielen und Rollschuh fahren, Ballspiele sind ja leider auf der Wiese – Hundeklo – nicht möglich. Mir geht es in erster Linie um das Verkehrsaufkommen; es geht ja heute kaum noch jemand zu Fuß. Die Nordstraße ist doch damit nicht zu vergleichen, sie war schon immer die Hauptdurchfahrtstraße durch Holzwickede. Dort hätte ich 1979 auch nichts gekauft.
Es können doch auch noch weitereÜberlegungen angestellt werden, so schön ist die Lage Festplatz und ein Stückchen weiter Richtung Teich für einen Kindergarten nicht. Außerdem: in unmittelbarer Nähe sind der evangeliksche, der katholische und der HEV Kindergarten
M. Evans
Wenn ich den Aufstand hier lese, macht es mich nur wütend und traurig zugleich. Eine nicht seltene Form des „ich habe ein Recht darauf“ Verhaltens. Zukünftige Generationen sollen wegen dem Egoismus einer älteren Generationen, eine Chance weggenommen werden, einen vernünftigen Start ins Leben zu bekommen. Gekrönnt mit pseudokorrektem Stammtischgeschwafel wie „…habe nichts dagegen, aber…….“ (kennt man leider auch aus anderen politischen Gefilden). Und am Ende des Tages klagen dann alle wieder, es müsse mehr für die Kinder gemacht werden. Nur halt nicht hier, da ich keinen Ausblick mehr auf ein paar Bäumchen hab. Kinder ja, nur wenn sie ruhig sind und nicht gesehen werden!! Oh man. Im Namen meiner Tochter und anderen aus der kommenden Generation sage ich: Danke!!! Danke, dass ihr mit Eurem Egoismus mir jetzt schon meine Zukunft verkompliziert……wegen Bäumchen, …..“ich habe Recht“ und …… ein paar Schützenbrüdern.