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Mit Einführung von Tempo 30 ist der Radweg an der Sölder Straße vor dem Wohnpark Emscherquelle entfallen. Fahrradfahrer müssen ab Einmündung Schäferkampstraße auf der Fahrbahn der Sölder Straße fahren. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Kein Radweg mehr vor Wohnpark Emscherquelle: Tempo 30 zwingt Radfahrer auf Sölder Straße

Mit Einführung von Tempo 30 ist der Radweg an der Sölder Straße vor dem Wohnpark Emscherquelle entfallen. Fahrradfahrer müssen ab Einmündung Schäferkampstraße auf der Fahrbahn der Sölder Straße fahren. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Mit Einführung von Tempo 30 ist der Radweg an der Sölder Straße vor dem Wohnpark Emscherquelle entfallen. Fahrradfahrer müssen ab Einmündung Schäferkampstraße auf der Fahrbahn der Sölder Straße fahren. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Ende vorigen Jahres hat die Gemeinde Holzwickede nach Fertigstellung der Fahrbahn und des Gehweges auf der Sölder Straße vor dem Wohnpark Emscherquelle Tempo 30 eingeführt und auch die Vorfahrtregelung an der Einmündung Schäferkampstraße geändert. Die Regelung erfolgte auch auf vielfachen Wunsch der wachsenden Zahl von Bewohnern des Neubaugebietes. Doch jetzt mehrt sich die Kritik, da es im Abschnitt hinter dem Ortseingangsschild auf der Sölder Straße keinen Radweg mehr gibt.

So kritisiert etwa ein Leser des Emscherblogs iin einem Kommentar zum Bericht über die Umwidmung, dass  „Radfahrer (…) auf der stark befahrenen Straße fahren“ müssen, da es auf dem Teilstück der Sölder Straße vor dem Neubaugebiet keinen Radweg mehr gibt und fragt: „Hat man den Radweg bei der Planung vergessen?“ Ein weiterer Leser mutmaßt: „Ich würde sagen, die Verwaltung hat es verpennt (…) Wie kann ein Baugebiet angeschlossen werden, ohne dass die Firmen den Ursprung herstellen müssen? Es kann doch nicht so schwer sein, so etwas zur Auflage zu machen.“

Rad- und Gehweg nur noch in Richtung Dortmund

In umgekehrte Richtung der Sölder Straße gibt es den Rad- und Gehweg weiterhin. Allerdings gilt ab Einmündung Schäferkampstraße in Fahrtrichtung Dortmund auch Tempo 70 auf der Sölder Straße. (Foto: privat)
In umgekehrte Richtung der Sölder Straße gibt es den Rad- und Gehweg weiterhin. Allerdings gilt ab Einmündung Schäferkampstraße in Fahrtrichtung Dortmund auch Tempo 750 auf der Sölder Straße. (Foto: privat)

Allerdings sind weder die Gemeinde noch der Bauträger Wilma für die Situation verantwortlich, wie Stefan Thiel, stellvertretender Leiter der technischen Dienste erklärt: „Bevor Tempo 30 auf dem Teilstück der Sölder Straße ortseinwärts ab Einmündung Schäferkampstraße eingeführt wurde, gab es dort etwa einen Meter von der Fahrbahn entfernt etwas unterhalb gelegen einen Rad- und Gehweg. Mit Einführung von Tempo 30 in diesem Bereich musste der Radweg entfallen, weil Radfahrer dort, wo Tempo 30 gilt, auf der Fahrbahn fahren müssen.“

Auf der Sölder Straße aus Richtung Dortmund kommend vor der Einmündung Schäferkampstraße gilt dagegen noch immer Tempo 750. „Dieser Abschnitt ist in der Vergangenheit schon öfters als besonders gefährlich heiß diskutiert worden “, erinnert Stefan Thiel. „In diesem Abschnitt gibt es den Rad- und Gehweg auch noch.“

Dass der Radweg am anderen Ende der Sölder Straße entfallen ist, entspricht also der Straßenverkehrsordnung. Diese sieht ausdrücklich vor, dass in Tempo 30-Zonen der gesamte Verkehr, also auch der auf zwei Rädern, auf der Fahrbahn geführt werden muss. Daher sind in solchen Bereichen auch markierte Schutzstreifen, wie etwa zuletzt auf dem Landweg angelegt, nicht zulässig.

Neuer Radweg in Ortsmitte nicht in Sicht

Davon abgesehen, gäbe es in dem besagten Abschnitt der Sölder Straße auch gar keinen Platz, um einen Radweg anzulegen. Aus diesem Grund gibt es seit längerer Zeit schon Bemühungen seitens der Politik und Verwaltung, eine Radwegeverbindung von der Schäferkampstraße in Höhe der Unterführung Schäferkampstraße parallel zur Bahnlinie direkt in die Ortsmitte zu führen. Die Grünen hatten etwa zuletzt im Februar 2020 einen Antrag gestellt, eine Radwegeverbindung vor der Unterführung zur Gartenstraße zu schaffen. Das gleiche Ziel verfolgt auf Initiative von Bürgermeisterin Ulrike Drossel auch die Emschergenossenschaft, die so ihren eigenen Radweg, den Emscherweg, optimieren könnte. Allerdings ist für eine derartige Wegeführung der Erwerb von Grundeigentum erforderlich. Wie verlautet, ist hier eine Einigung nicht in Sicht.

Eine aktuelle „Wasserstandsmeldung“ dazu kann Stefan Thiel nicht abgeben. In Absprache mit der Verwaltungsspitze kümmere sich die Emschergenossenschaft (EGLV) um die Verhandlungen mit dem Grundeigentümer. „Deshalb sind wir an dieser Stelle ganz raus aus der Sache.“  

Radweg, Sölder Straße


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

Kommentare (7)

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