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Interkultureller Austausch: Flüchtlinge zu Gast in Synagoge

Kultureller Beitrag zur Integration: 19 Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea besuchten eine Synagoge in Unna.
Kultureller Beitrag zur Integration: 19 Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea besuchten eine Synagoge in Unna. (Foto: privat)

Austausch zwischen den Kulturen: 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Werkstatt im Kreis Unna“ besuchten am 29. April die jüdische Gemeinde „haKochaw“ in Unna. Sie nehmen an der Maßnahme „Perspektive für Flüchtlinge“ der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Kreis Unna teil, wo sie auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet werden. Dabei steht nicht nur das Erlernen der Sprache auf dem Lehrplan, sondern auch das Land und andere Kulturen kennenzulernen.

„Muslima, Christen und Juden sind Geschwister“, betonte Alexandra Khariakova, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde „haKochaw“. Sie begrüßte die 19 geflüchteten Menschen aus Syrien und Eritrea, die teilweise zum ersten Mal eine Synagoge besucht haben. In einer entspannten Atmosphäre bei Tee und jüdischem Gebäck berichtete Alexandra Khariakova über ihren persönlichen Weg zur Integration in Deutschland. „Als ich mit meiner Familie nach Deutschland kam, war ich in einer ähnlichen Situation. Ich musste mich beruflich neu orientieren und meine Kinder mussten in einem fremden Land zur Schule gehen. Es war nicht einfach, aber wir haben es geschafft“, sagte Alexandra Khariakova, die vor 20 Jahren ihre Heimat verlassen hat, um nach Deutschland auszuwandern.

Teil der Integration auf dem Arbeitsmarkt

Die 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden von den Mitarbeitern der „Werkstatt im Kreis Unna“ Bruno Mülligans und Anna Ortmann begleitet. „Integration bedeutet nicht nur hier zu arbeiten, sondern auch unser Land richtig kennenzulernen. Dazu gehört neben der parlamentarischen Demokratie auch die Begegnung mit Medien und Religion“, sagte Anna Ortmann, die für die Sprachförderung zuständig ist. Der Sozialpädagoge Bruno Mülligans kümmert sich um die Praktikumsplätze. „Uns ist es wichtig, dass die Flüchtlinge praktische Erfahrungen machen. Die Ausflüge helfen uns, nah am Geschehen zu sein und die Region besser kennenzulernen“, sagte Bruno Mülligans.

„Integration bedeutet nicht nur hier zu arbeiten, sondern auch unser Land richtig kennenzulernen. Dazu gehört neben der parlamentarischen Demokratie auch die Begegnung mit Medien und Religion“

Anna Ortmann, Werkstatt Unna

Im Auftrag des Integration Point der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Kreis Unna werden innerhalb von zwölf Wochen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Maßnahme „Perspektive für Flüchtlinge“ an die Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland herangeführt. Das bedeutete nicht nur die Sprache zu erlernen. Sie erfahren auch mehr über das deutsche Arbeitssystem, wie beispielweise Besonderheiten der Arbeitssicherheit oder welche Funktion ein Betriebs- und Personalrat hat. Neben dem theoretischen Wissen sammeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer praktische Erfahrungen, wie in der Holzwerkstatt, im Handel und im Verkauf. Bis Ende November 2016 sind noch zwei weitere Teilnahmezyklen geplant.

Flüchtlinge, Werkstatt Unna

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