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In eine bessere Zukunft radeln: Stiftung Kinderglück verschenkt 400 nagelneue Fahrräder an Grundschüler

Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres hat die Stiftung Kinderglück 400 Fahrräder an allen sieben Grundschulen im Dortmunder Norden im Wert von rd. 120.000 Euro an die Kinder verschenkt. (Foto: Nordstadtblogger)

Das unerwartete Treffen hatte schon fast Symbolcharakter: Mitten in die Verteilung der Tornister am Ausgabetag des Schulranzen-Projektes der Stiftung Kinderglück am 1. Juni standen plötzlich drei Abgesandte der Grundschule am Dortmunder Nordmarkt in der Kinderglückhalle in Holzwickede vor Bernd Krispin, um sich bei ihm für etwas ganz anderes als Tornister zu bedanken.

Julia Burger, Lavinia Ruja und Serkan Yoldüz überbrachten dem Gründer der Stiftung Kinderglück ein selbstgemaltes Plakate mit Namen ihrer Grundschüler, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für die nagelneuen Fahrräder, die ihnen die Stiftung wenige Wochen zuvor samt Sicherheitsausstattung geschenkt hatte.

Denn was viele gar nicht wissen: Die Stiftung Kinderglück führt nicht nur das bundesweit größte Schulranzen-Projekt durch, bei dem im vergangenen Monat 4.000 hochwertige Tornistersets über das stiftungseigene Netzwerk an bedürftige Kinder in Dortmund und dem Kreis Unna verteilt wurden. Die Stiftung führt auch noch zahlreiche weitere Hilfsprojekte durch. Eines der jüngsten ist das Fahrrad-Projekt „Mit dem Fahrrad in eine bessere Zukunft!“, das allerdings rasant an Bedeutung gewinnt.

Fahrräder für 120.000 Euro an sieben Schulen verteilt

Die drei Vertreter der Nordmarkt-Grundschule, Lavinia Ruja, Julia Burger und Serkan Yoldüz überreichen Bernd Krispin (von re.) das Dankeschön-Plakat der Kinder ihrer Schule in der Kinderglückhalle. (Foto: Stephan Schütze – Stiftung Kinderglück)   

„Wir haben allein die sieben Grundschulen in der Dortmunder Nordstadt in den vergangenen sechs Monaten mit rund 400 (!) neuen Fahrrädern samt Helmen, Schlössern und Warnwesten im Gesamtwert von circa 120.000 Euro versorgt“, bestätigt Bernd Krispin.

Damit ist das Fahrrad-Projekt quasi aus dem Stand zu einem der bedeutendsten Projekte der Stiftung Kinderglück geworden. Warum das so ist, erläutert Bernd Krispin, der die Stiftung gemeinsam mit seiner Frau Susanne ins Leben gerufen hat. „Wir erleben eine sich rasant entwickelnde Dramatik an Grundschulen in sozialen Brennpunkten, die zu einer Erweiterung unseres Fahrradprojektes führt. Wir erhalten Anträge von Grundschulen, in denen teilweise bis zu 80 Prozent der Kinder in den vierten Klassen keine Fahrräder besitzen und somit auch nicht an den Fahrradtrainings- und Verkehrsprüfungen teilnehmen können.“

Das Projekt „Mit dem Fahrrad in eine bessere Zukunft!“ ermöglicht den Kindern durch Anschaffung eines Fahrrades die Teilhabe an der Radfahrausbildung und schafft damit die Voraussetzung für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr, so Bernd Krispin. „Beim Radfahren schulen die Kinder ihre motorischen Fähigkeiten, erweitern ihren Radius durch die gewonnene Mobilität, können sich mit anderen Kindern in ihrer Freizeit treffen und betätigen sich gleichzeitig sportlich. Das eigene Fahrrad bietet somit den Kindern eine bessere Chance auf Gesundheit, Integration und Bildung.“

Was es für ein Kind bedeutet, sein erstes eigenes Fahrrad zu bekommen, erlebt Bernd Krispin jedes Mal, wenn er und seine Helfer Fahrräder verteilen. „Wenn die Kinder ihre Fahrräder bekommen, muss man nur in ihre strahlenden Augen sehen. Das bewegt mich jedes Mal tief.“

Auch Fahrrad-Projekt nachhaltig angelegt

Bernd Krispin (li.) freut sich, dass auch Thomas Schieferstein von der Stiftung ProFiliis die Fahrradaktion der Stiftung Kinderglück unterstützt. (Foto: Nirdstadtblogger)

„Wie alle Hilfsprojekte der Stiftung Kinderglück soll auch das Fahrrad-Projekt möglichst dauerhaft durchgeführt werden. „Die nächsten Viertklässler ohne Fahrrad werden nämlich nicht lange auf sich warten lassen“, weiß Bernd Krispin aus Erfahrung. Bislang wurden überwiegend die Grundschulen in der Dortmunder Nordstadt bedacht. Doch auch schon jetzt sind einige der Fahrräder auf dringende Bitte auch an Grundschulen im Kreis Unna gelandet.

Damit das Fahrrad-Projekt dauerhaft etabliert werden kann, ist die Stiftung auf die Unterstützung mehrerer Förderpartner, Spender und natürlich ein großes Team ehrenamtlicher Helfer angewiesen. Denn zur Logistik des Projektes gehören neben der Anschaffung auch die Lagerhaltung, der Zusammenbau der Räder, Transporte, Verteilung, Planung und Organisation der Schulhof-Aktionstage.

„Schraubertage“ in der Kinderglückhalle

Für das Zusammenbauen und anschließende Verteilen der Fahrräder wurden eigens ehrenamtlicher „Schrauberteams“ gebildet, die zumeist aus älteren Herren bestehen. (Foto: Stephan Schütze – Stiftung Kinderglück)

Für die Verteilung der Fahrräder wurden eigens ehrenamtliche Schrauberteams gebildet, die zumeist aus älteren Herren bestehen. „Die Fahrräder werden verpackt und zerlegt in großen Kartons geliefert. Deshalb haben sich die Schrauberteams mehrere Wochen lang nachmittags in unserer Kinderglückhalle in Holzwickede getroffen, um die Fahrräder zusammenzubauen“, berichtet Bernd Krispin. „Ende Juli sind übrigens schon wieder die nächsten Schraubertage angesetzt.“

Es ist also absehbar, dass es schon bald wieder leuchtende Kinderaugen an den Grundschulen im Großraum Dortmund geben wird.

Fahrradprojekt, Kinderglück


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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