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Helferkreis

Flüchtlingsinitiative auch in Corona-Zeiten aktiv: Arbeit radikal umgestellt

Wegen der Corona-Krise können die regelmäßigen Treffen des Helferkreises im Alois-Gemmeke-Haus, hier ein Archivbild von einem früheren Treffen,  nicht stattfinden. Trotzdem haben die Helfer ihre Arbeit in den zurückliegenden Wochen fortgesetzt.  (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Wegen der Corona-Krise können die regelmäßigen Treffen des Helferkreises im Alois-Gemmeke-Haus, hier ein Archivbild von einem früheren Treffen, derzeit nicht stattfinden. Trotzdem haben die Helfer ihre Arbeit in den zurückliegenden Wochen fortgesetzt. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Lange hat die Flüchtlingsinitiative nichts von sich hören lassen, weil die Monatstreffen seit März wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten. Jetzt gibt es von Roswitha Göbel-Wiemers einen Rundbrief an die Mitarbeitenden sowie Freundinnen und Freunde der Initiative und ein Lebenszeichen. „Auch die Flüchtlingsinitiative hat ziemlich radikal umstellen müssen. Unsere wöchentliche Treff- und Sprechstunde am Donnerstag können wir zurzeit nicht abhalten. Auch wird von der Gemeinde zum gegenseitigen Schutz gewünscht, dass wir uns nicht direkt in den Einrichtungen aufhalten“, berichtet Roswitha Göbel-Wiemers.

Wie auch sonst im öffentlichen Leben halten sich die Helfer an die entsprechenden Vorgaben und haben ihre Flüchtlingsarbeit mit dem Telefon, Smartphone und Computer fortgesetzt.

Nutzung von Telefon, Smartphone und PC

„Natürlich traf die Entlassungswelle in den Betrieben auch die Geflüchteten“, berichtet die Sprecherin der Initiative. „Da musste dann auf digitalem Weg das Arbeitslosengeld oder Hartz IV beantragt werden. Es hat uns sehr gefreut, dass das Jobcenter und die Arbeitsagentur uns dabei sehr entgegengekommen sind und behilflich waren. Für einige Geflüchteten konnten wir dann den eService bei der Arbeitsagentur/Jobcenter einrichten. Dass wir vom Sprechstundenteam nebenbei unsere IT-Kompetenzen erweitern konnten, zeigt, wie gut es ist, lebenslang lernen zu können und zu wollen.“

Den Flüchtlingshelfern war es wichtig, alle Geflüchteten, ob in den Unterkünften oder in ihren Wohnungen, über den jeweils aktuellen Stand der Verordnungen zur Corona-Pandemie zu informieren. Das passierte mit Infografiken, Erklärungen in einfacher Sprache und über WhatsApp- und Facebook-Gruppen.

Im Laufe der Wochen wurde auch der Mund-Nase-Schutz immer wichtiger. Als die Masken für den Einkauf und in Bussen und Bahnen vorgeschrieben wurden, haben einige Mitglieder mit einem Kraftakt Mund-Nase-Masken genäht und zur Verfügung gestellt. Andere Mitglieder haben auch weiterhin bei Umzügen und der Wohnungseinrichtung geholfen, teilweise auch mit eigener Schutzausrüstung.

 Außerdem haben sich Helfer aus der Holzwickeder Flüchtlingsinitiative an der Sammlung von Nähmaschinen und von beschäftigungsmaterial für Kinder in der Erstaufnahmestelle in Massen mit Erfolg beteiligt. In der Fahrradwerkstatt wurde ebenfalls weitergearbeitet.

Der geplante Leseabend in der Bücherei und das angedachte Sommerfest anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Flüchtlingsinitiative müssen aber zunächst weiter verschoben werden. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Geflüchtete über Corona-Vorschriften informiert

Christine Adolf vom Caritasverband des Kreises (r.) ist auch in der Corona-Krise verlässliche Ansprechpartnerin: Das Archivbild zeigt eine Sprechstunde in der Bahnhofstraße vor der Corona-Krise. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Ein Thema, das die Helfer schon bei ihrem bisher letzten Treffen beschäftigte, ist die Frage, wann und auf welchem Weg ein geflüchteter seine unbefristete Niederlassungserlaubnis erhalten kann? Das Kommunale Integrationszentrum (KI) ist dabei, einen Info-Flyer zu erstellen. „Denn grundsätzlich ist eine unbefristete Niederlassung nach fünf Jahren mit der Erfüllung von bestimmten Auflagen möglich“, so Roswitha Göbel-Wiemers. „Viele Geflüchtete sind 2015 gekommen und haben damit nun fünf Jahre hinter sich, was aber nur ein erster Baustein ist.“ Sobald wieder ein Treffen in größerer Runde möglich ist, wird es dazu mit Unterstützung des KI mündlich nähere Informationen geben, kündigt die Sprecherin an.

Da Christine Adolph von der Caritas (derzeit mit Unterstützung von Maged als Praktikanten) ihre Arbeit in Unna und Holzwickede fortgesetzt hat, gab es eine verlässliche Anlaufstelle. Malte B. (Caritas), der zusammen mit Frau Asika auch in den Flüchtlingsunterkünften präsent ist, steht mit der Flüchtlingsinitiative in regelmäßigem Austausch. Auch Fragen in Richtung Sozialamt und Ausländerbehörde konnten so vertrauensvoll geklärt werden.

„In der Krise zeigt sich, dass die Beziehungen zu vielen Geflüchteten, aber auch zu Behörden gut entwickelt sind, so dass auf vielen Kanälen die Arbeit fortgesetzt werden konnte“, meint Roswitha Göbel-Wiemers. „So manches Beratungsgespräch und der Austausch von Dokumenten, die eingescannt und weitergeleitet werden mussten, fanden im Türrahmen oder auf der Terrasse statt. Hoffen wir, dass sich die Dinge so entwickeln, dass wir uns bald wieder sehen und besuchen können.“

Sobald sich die Corona-Situation weiter normalisiert hat, sollen auch wieder die Treffen der Flüchtlingsinitiative stattfinden.

Flüchtlingsinitiative

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