Skip to main content
(Foto: Succo - Pixabay)

Schwerer Diebstahl auf Baustelle am Emscherpark: Angeklagter zweifelt DNA-Spuren an

Wegen eines besonders schweren Diebstahls hat sich der 40 Jahre alte Dortmunder L. heute vor dem Amtsgericht Unna zu verantworten. Sichtlich beindruckt schien der Angeklagte, der ohne einen Rechtsbeistand erschienen war, allerdings nicht durch die Anklage.

Die Anklagevertretung wirft dem in Dortmund wohnhaften, arbeitslosen Vater von zwei Kindern vor, gemeinsam mit weiteren unbekannten Tätern in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober vorigen Jahres auf der Baustelle am Emscherpark 2-4 (gegenüber Sparklasse) ein Vorhängeschloss geknackt, sich so Zutritt zur Tiefgarage verschafft und anschließend Stromkabel und Kupferleitungen im Wert von 6.730 Euro entwendet zu haben.

Kabel und Leitungen im Wert von 6.730 Euro gestohlen

Mit diesem Vorwurf konfrontiert, gab L. heute das Unschuldslamm: Angeblich will er die Adresse am Emscherpark nicht kennen und überhaupt noch nie in Holzwickede gewesen sein.

„Wie erklären Sie sich dann, dass am Tatort ein Bolzenschneider mit ihrer DNA gefunden worden ist?“, wollte Richter Jörn Granseuer vom Angeklagten wissen. Als Antwort erhielt das Gericht ein Schulterzucken: „Dafür habe ich keine Erklärung.“

Trotz mehrmaliger Nachfrage blieb L. bei dieser Linie. Schließlich ermahnte der Richter den Angeklagten: „Wenn Sie dabei bleiben, dass die DNA nicht von Ihnen sein kann, müssen wir durch ein Gutachten klären lassen, dass die DNA auf dem Bolzenschneider tatsächlich von Ihnen stammt und keine Verwechslung vorliegt“, so der Richter. „Stellt sich dabei heraus, dass die DNA von Ihnen stammt, wird es teuer für Sie. Dann müssen Sie Kosten für Das Gutachten tragen.“

Teures Gutachten beauftragt

Ob L. tatsächlich von seiner Unschuld überzeugt ist oder es ihm als Hilfeempfänger einfach egal ist, wie teuer ein solches Gutachten ist, wird für immer sein Geheimnis bleiben. Weniger geheimnisvoll ist, wie die Ermittler überhaupt an die DNA von L. gekommen sind: Diese dürfte wohl in Zusammenhang mit einer anderen Tat gesichert und in die Datenbank der Ermittlungsbehörden aufgenommen worden sein. Jedenfalls zeigte sich L. weiterhin unbeeindruckt. „Ich wüsste nicht, wie meine DNA an den Bolzenschneider gekommen sein sollte.“  

Richter Jörn Granseuer gab deshalb das erforderliche Gutachten in Auftrag und vertagte die Verhandlung bis das Ergebnis vorliegt.

Baustellendiebstahl


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert