
Planungs- und Bauausschuss: Mehr Barrierefreiheit in der Gemeindemitte

Die Gemeinde will die Barrierefreiheit im öffentlichen Straßenraum verbessern. Dieses Thema war erneut im Planungs- und Bauausschuss am Dienstagabend ein Thema und auch Gegenstand eines Ortstermins in der Gemeindemitte.
Rund 68 000 Euro stehen für diesen Zweck zur Verfügung und das externe Büro Bramey, Bünermann Ingenieure hat nach einer Überprüfung verschiedene Verbesserungsvorschläge gemacht. Vor einer Entscheidung gingen die Ausschussmitglieder am Dienstagnachmittag die neuralgischen Punkte ab.
Empfohlen wurde anschließend im weiteren verlauf der Sitzung im Rathaus u.a. Die Bordsteine am Fußgängerüberweg Kirchstraße (vor dem Edeka) die Bordsteine abzusenken und taktile Elemente auf dem Boden anzubringen sowie eine einheitliche Pflasterung (rote Pflastersteine) vom Überweg in Richtung des Lebemsmittelmarktes fortzusetzen.
Eine Mehrheit im Ausschuss hätte wohl bevorzugt einen gepflasterten Weg über den südlichen Teil des Festplatzes anzulegen. Doch diese Entscheidung wurde noch einmal vertagt und soll im Zuge der weiteren Planungen im Zentrum nachgeholt werden.
Bei den taktilen Elementen, die von den Experten des Ingenieurbüros empfohlen wurden, handelt es sich um eine nur einen Zentimeter tiefe Rinne, die Sehbehinderten ausreicht, um sich mit Hilfe eines Blindenstocks orientieren zu können.
Solche tastbaren Orientierungshilfen sollen auch noch an weiteren Stellen im Gemeindezentrum angelegt werden, etwa auch am Überweg Kirchstraße aus dem Emscherpark oder an der Allee gegenüber dem Bürgerbüro.
Budget beträgt rund 68 000 Euro

Eine ursprünglich vorgesehene Absenkung der Hochborde an einem Behindertenparkplatz in der Kirchstraße entfällt, da dieser für einen Anwohner vorgesehene Behindertenparkplatz nicht mehr benötigt wird.
In der Goethstraße sollen ebenfalls taktile Orientierungshilfen auf dem Gehweg in Höhe der drei Parkplätze neben dem evangelischen Jugendheim angelegt werden. Da hier auch die eckigen Borde der Pflanzbeete eine mögliche Stolperfalle sind, sollen die Pflanzbeete außerdem abgerundet werden.
Das große Pflanzbeet ein paar Meter weiter an der Ecke Kirchstraße soll dagegen erhalten bleiben. Auch auf die Gefahr hin, dass Uneinsichtige die Fahrbahn nutzen, um das Beet zu umgehen. Auch für Sehbehinderte stellt das große Beet, um das der Gehweg herumführt, ein Hindernis dar. Die Alternative wäre jedoch gewesen, das Beet mitsamt der drei großen Bäume darin radikal zu entfernen. Das wollten die Fraktionen nicht und empfahlen stattdessen eine Rückschnitt des Pflanzbeetes.
Im Zusammenhang mit der Barrierefreiheit ließ sich der Ausschuss auch noch von der Agentur Kompatibel Design ein Beleuchtungskonzept für den südlichen Ausgang des Bahnhofs im Bereich der Fußgängerrampe zwischen dem Ausgang der Personenunterführung Bahnhof Holzwickede und der Bahnhofstraße vorstellen. Dafür stehen aus dem ISEK-Programm weitere rund 26 000 Euro zur Verfügung. Allerdings ist hier keine zusätzliche Ausleuchtung der Unterführung oder des Weges beabsichtigt. Für beides ist die Bahn zuständig. Es geht lediglich um eine optische Führung durch Akku-Reflektoren, die sich durch Tageslicht selbst aufladen.
Wohnpark Emscherquelle: Entlastung wird geprüft
Eine Entscheidung fiel hier nicht. Die Agentur soll zunächst Informationen über die Brenndauer der Reflektoren nachliefern und alternativ ein Angebot für ans Stromnetz angeschlossene Reflektoren vorlegen.
Auch der Antrag der FDP, nach Maßnahmen zur Entschärfung der Verkehrsbelastung durch das Wohngebiet Emscherquelle zu suchen, wurde von den Fraktionen einstimmig angenommen. Allerdings erst, nachdem der Lünschermannsweg ausdrücklich ausgenommen und nicht von der Verwaltung als mögliche Entlastungsstraße geprüft wird. Darauf hatten vor allem die Grünen gedrängt.
Hermann
Warum müssen das externe Berater feststellen, das hätten doch auch die Mitarbeiter der Verwaltung, die Politik und die Bürger gekonnt. Das wäre bestimmt preiswerter denn diese Berater sind gewiss nicht billig.