Neue Drehleiter der Holzwickeder Feuerwehr mit ökumenischem Segen übergeben
Nein, ein „Schnäppchen“ ist die neue Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde mit 650.000 Euro Anschaffungskosten sicher nicht, wie Bürgermeisterin Ulrike Drossel am Samstag bei der offiziellen Übergabe erklärte. Doch mit dem neuen Hubrettungsfahrzeug ist die Holzwickeder Feuerwehr „technisch und einsatztaktisch super für die nächsten Jahre aufgestellt“, bestätigt so Udo Fernholz, stellvertretender Einheitsführer des Löschzugs Mitte, wo das Fahrzeug stationiert ist.
Bevor das neue Fahrzeug schließlich in künstlichen Nebelgehüllt aus dem Gerätehaus an der Bahnhofstraße rollte, konnten die Zuschauer, unter ihnen Vertreter der Politik und Verwaltung, der ehemalige Fachbereichsleiter Volker Risse und Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung, noch einen letzten Blick auf das alte Drehleiterfahrzeug werfen, das nun verkauft wird. 22 Jahre lang hat die alte Drehleiter gute Dienste geleitet, wie Udo Fernholz betonte. Bei besonderen Brandeinsätzen wie bei Marco messebai in Holzwickede, dem Stahlwerk Ergste Zapp, der GWA in Bönen und am Frankfurter Weg oder auch als Unterstützung bei etlichen Patiententransporten. Bestellt wurde das alte Fahrzeug seinerzeit gemeinsam mit Fahrzeugen für Bergkamen und Dortmund, wodurch die Anschaffung günstiger geworden war.
Symbolische Schlüsselübergabe
Die neue Drehleiter wurde auf Basis eines MAN durch die Firma Rosenbauer in Karlsruhe gebaut. Die Bauzeit betrug zwölf Monate. Vier Mitglieder der Holzwickeder Feuerwehr, darunter auch eine Kameradin, waren dann im September nach Karlsruhe gefahren, um sich in der neuen Technik einweisen zu lassen und das Fahrzeug zu übernehmen. Die neuen Maschinisten können nun mehr ausgebildet werden.
Das neue Drehleiterfahrzeug wiegt satte 15,5 t, ist 3,30 m hoch, 2,50 m breit und etwa 11 m lang. Für ein ordentliches Vorwärtskommen zum Einsatztort sorgt ein 290 PS starker Motor in Verbindung mit einem vollautomatischen Getriebe. Der Rettungskorb ist für fünf Personen ausgelegt und trägt ca. 500 kg. Ein weiterer großer Vorteil ist die festeingebaute Wasserleitung bis in den großen Korb. Mit dem LED-beleuchteten Rettungskorb können Patienten bis 300 kg geborgen werden.
Die Rettungshöhe der neuen Leiter beträgt 30 m. Die wichtigste Besonderheit des neuen Einsatzfahrzeuges ist jedoch: Anders als bei der alten Drehleiter kann bei dem neuen Fahrzeug das erste Leiterteil abgesenkt und abgeknickt werden. So kann die Feuerwehr nicht nur in großer Höhe, sondern auch beispielsweise über Häuser hinweg im hinteren ihren Aufgaben nachkommen.
Zur offiziellen Übergabe der Drehleiter überreichte Bürgermeisterin Ulrike Drossel am Samstag an den Einheitsführer des Löschzuges 1, Werner Kohlmann, den symbolischen Schlüssel für das neue Einsatzfahrzeug. Anschließend gab es einen ökumenischen Gottesdienst, in dem die evangelische Pfarrerin Claudia Brühl-Vonhoff und der katholische Pfarrer Bernhard Middelanis die neue Drehleiter ökumenisch segneten und weihten.
Nach der Fahrzeugübergabe wurden drei Beförderungen durch den Leiter der Holzwickeder Feuerwehr, Enrico Birkenfeld, vorgenommen. Befördert wurden Pascal Böse zum Unterbrandmeister, Udo Fernholz zum Brandinspektor und Marco Schäfer zum Gemeindebrandinspektor.
Für die Gäste und Zuschauer gab es nach der Einweihung schließlich Grillwürstchen und Getränke.
Dgzfrh
Hmm,
nichts gegen eine ordentliche Ausrüstung, die unsere Helfer sicherlich brauchen und natürlich auch haben sollen, aber …
„Die wichtigste Besonderheit des neuen Einsatzfahrzeuges ist jedoch: Anders als bei der alten Drehleiter kann bei dem neuen Fahrzeug das erste Leiterteil abgesenkt und abgeknickt werden“
Dafür geben wir jetzt 650.000 Euro aus ?
Warum musste das alte, ja doch eher selten genutzte Spezial-Fahrzeug nach „nur“ 22 Jahren unbedingt ausgemustert werden ?
Höhere Häuser als vorhanden sind in Howi seit Jahrzehnten nicht mehr gebaut worden, das neue Fahrzeug kann offensichtlich wenig besser als das alte und die Kilometerleistung (ich tippe mal auf 15-20Tkm) kann es ja wohl auch kaum gewesen sein. Ohne das alte Fahrzeug genau zu kennen, gehe ich überdies mal von einem sehr guten Pflegezustand aus.
Warum also ?
Bleibt nur zu hoffen, daß das alte Fahrzeug nun gewinnbringend verkauft und dieses „Gemeinde-Vermögen“ nicht wieder wohlwollend verschenkt wird !