„Natürliche“ Emscher im Park freut nicht alle Holzwickeder: Genossenschaft reagiert auf Beschwerden
Über den Zustand der renaturierten Emscher im gleichnamigen Park sind, gelinde gesagt, nicht alle Holzwickeder glücklich. „Die Emscher ist total zugewachsen. Trotz ,Aussichtsplattform‘ sieht man kein Stück Wasser mehr“, schimpft etwa Nadine Kastner. „Dazu noch dieser Matschtümpel in Höhe des Spielplatzes, in dem voriges Jahr ein Kind im Schlamm versackt ist. Sollte der nicht längst ausgebaggert sein?“
Wie nicht wenige Holzwickeder denkt Nadine Kastner wehmütig an den alten Ententeich zurück. „Ich empfinde diese Renaturierung als Verschlimmbesserung“, so die Holzwickederin. „Der alte Ententeich und der angelegte Teich im unteren Park waren sicher schöner für jeden Bürger. Renaturierung heißt doch nicht alles zuwuchern und vergammeln lassen. Sicher benötigt die Natur am und im Wasser Pflanzen. Aber sind das 1,50 m hohe Brennnesseln!? Wenn man von der Kirchstraße aus Richtung neue Kita geht, stinkt es faul. So ganz richtig kann der Plan mit der Renaturierung wohl nicht aufgegangen sein.
Pflegemaßnahmen noch in dieser Woche
Zuständig für den Zustand der Emscher und die Uferbereiche im Park ist nicht die Gemeinde Holzwickede, sondern die Emschergenossenschaft, wie Ordnungsamtsleiterin Stefanie Heinrich betont. „Wenn bei uns dazu Beschwerden eingehen, leiten wir diese aber selbstverständlich an die zuständige Emschergenossenschaft weiter.“ Vor nicht allzu langer Zeit hatten sich die Beschwerden über Ratten gehäuft, die im Uferbereich und Park beobachtet worden waren. „Daraufhin haben wir dann auch sofort Rattenbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet, um das Problem in den Griff zu kriegen.“
Auf Nachfrage des Emscherblogs wegen der Beschwerden über den Zustand der Emscher in Höhe des Spielplatzes im Park, teilte Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft, heute mit: „Wir haben im Herbst den kleinen Teich im Stadtpark grundgereinigt und teilentschlammt. Die gewässernahen Bereiche werden nur einmal im Herbst – aus Gründen der naturnahen Entwicklung – geschnitten. Ähnlich verhält es sich mit der Gehölzpflege. Die gewachsenen Brennnesseln in der Nähe des Spielplatzes werden wir diese Woche noch entfernen. Dabei wird auch der Müll aufgesammelt.“
Grundsätzlich sei die Müllentsorgung allerdings nicht Aufgabe der Emschergenossenschaft. „Hier kann man nur an die Menschen appellieren, ihren Müll nicht in der Umwelt zu entsorgen.“
Wenig Wasser, viel Geruch
Für den fauligen Geruch, der mitunter von der Emscher und dem Tümpel ausgeht, gibt es eine ganz natürlich Erklärung: „Das liegt vermutlich an den aktuell niedrigen Wasserständen und dem damit verbundenen langsamen Abfluss des Gewässers. Nahezu stehende Wasserkörper – zumal unter Sonneneinstrahlung – neigen leider dazu…“, so der Sprecher der Emschergenossenschaft.
Minerva78
Wow…. Am Samstag, ja… Samstag würde dort echt gewirbelt. Die Rasenflächen sehen gut aus und auch die Brennnesseln bis zum Bach wurden gekappt. Nur leider nicht entsorgt. Liegt nun alles im Bach. Das soll dann wohl an die Verantwortlichen der Emscher abgegeben werden. Auch nicht fair.
Ulrich
Wir sollten nicht alle Brennnesseln kappen. 6 Schmetterlingsarten brauchen die Brennnesseln zum überleben, deshalb sollte man an nicht zugänglichen Stellen die Nesseln stehen lassen.
U. Bangert
Müllverursacher*innen haben wohl immer noch nicht verstanden, dass die Emscher erfreulicherweise kein Abwasserkanal mehr ist.