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In der Aloysiusschule, im Clara.Schumann-Gymnasium und in der Josef-Reding-Schule läuft im Herbst ein Modellprojekt mit der TU Dortmund zur Optimierung der Heizung im Bestand an. (Bildmontage: P. gräber - Emscherblog)

Modellprojekt der TU Dortmund zur Heizungsoptimierung läuft in drei Schulen an

In der Aloysiusschule, im Clara.Schumann-Gymnasium und in der Josef-Reding-Schule läuft im Herbst ein Modellprojekt mit der TU Dortmund zur Optimierung der Heizung im Bestand an.  (Bildmontage: P. gräber - Emscherblog)
In der Aloysiusschule, im Clara-Schumann-Gymnasium und in der Josef-Reding-Schule läuft im Herbst ein Modellprojekt der TU Dortmund zur Optimierung der Heizung im Bestand an. (Bildmontage: P. gräber – Emscherblog)

Ein spannendes Projekt zur Senkung des Wärmeverbrauchs an Schulen durch intelligente Digitalisierung startet demnächst in Holzwickede. Vorgestellte wurde das vom Land NRW geförderte Projekt im Planungs- und Bauausschuss (14.6.) durch Prof. Stefan Palzer von der TU Dortmund.

In seinem Fachbereich an der TU Dortmund beschäftigt sich Prof. Palzer mit allen Aspekten der Sensorik und Digitalisierung. Er machte zunächst deutlich, dass in ganz Europa gut die Hälfte des Energieverbrauchs in Gebäuden auf die Heizung entfällt, wobei in Schulen der Anteil besonders hoch ist. Darum gebe es in diesem Bereich einen besonders hohen Sanierungsbedarf, vor allem in NRW.

Modernste Sensortechnik überwacht Raumklima

Sein Fachbereich habe beschäftige sich deshalb mit der Frage: Wie kann mit möglichst kostengünstigen Mitteln der Wärmebedarf in Schulen gesenkt und gleichzeitig ein Wohlfühlklima sichergestellt werden?

Zur Antwort auf diese Frage wurde erstmals von Prof. Palzer und seinem Team ein neu erbautes Gymnasium in Remchingen in Baden-Württemberg sensorbasiert. Soll heißen: Mithilfe von Sensoren und modernster Digitaltechnik wurde die Luftqualität und Thermik in dem Schulneubau während des laufenden Schulbetriebs untersucht.

„Das Ergebnis war überraschend.“ So Prof. Palzer. „Zu keiner Zeit herrschte ein guter Raumkomfort in den Schulklassen. Es gab keine bedarfsgerechte Heizung.“  Die Klassen seien vielmehr systematisch überheizt gewesen. „Es war eigentlich immer zu warm in den Klassen. Ursache war eine mangelhafte Heizungssteuerung“, so Prof. Palzer. „Dabei handelte es sich um ein brandneues Gebäude mit modernster Technik.“

Die Auswertung der Daten – gemessen wurde u.a. der CO2 -Gehalt in den Räumen – zeigte, dass sich die Schüler zu keinem Zeitpunkt wohlfühlen konnten. Eine aktive Nutzung der Fensterlüftung sei darum extrem wichtig.

Schulzentrum und Aloysiusschule ausgewählt

Hauptziel des gemeinsamen Projekts mit der Gemeinde Holzwickede ist es, vollautomatisiert die Heizleistung in den ausgewählten Schulen um mindestens 20 Prozent zu senken, bei gleichzeitiger Steigerung des Wohlfühlfaktors in den Räumen, erläuterte Stefan Palzer.

In Abstimmung mit der Verwaltung wurden drei Schulen für das Projekt ausgewählt: das Clara-Schumann-Gymnasium (Bj. 1995), die Josef-Reding-Schule (Bj. 1967) und die Aloysiusschule (Bj. 1920). Diese Schulen sind exemplarisch für die Gebäude der Gemeinde und auch die mit dem höchsten Energieverbrauch.

Für das Projekt wird jeweils ein Sensor im Klassenraum angebracht und ein spezielles Heizungsthermostat. Die Steuerung bzw. Datenerhebung erfolgt über WLAN. Über diese Technik können Prof. Palzer und sein Team kontinuierlich die Gebäude- bzw. Raumsituation überwachen und sogar erkennen, ob ein Fenster oder eine Tür geöffnet wurden. „Es werden aber keine personenbezogenen Daten erhoben. Alle Daten werden verschlüsselt und bleiben auch auf unseren Servern und werden nicht in eine Cloud geladen.“, betont Palzer. „Das Konzept ist auch mit dem Datenschutzbeauftragten des Kreises abgestimmt, der keine Einwände hat.“

Optimierung der Heizung im Bestand

Bei dem Projekt gehe es auch nur um die Heizungsregulierung, erläutert der Experte: Das Nutzverhalten (z.B. wann gelüftet wird) werde nicht analysiert und es werde auch nicht eingegriffen. „Das ist nicht unser Auftrag. Die Daten liegen zwar vor, aber wir nehmen keinen Einfluss. Wir wollen nur die Heizung im Bestand optimieren.“

Das Projekt hat Modellcharakter und ist auf drei Jahre angelegt. Die Sensorknoten werden im Herbst in den Klassen montiert, sodass drei Heizperioden erfasst werden können. „Sollte sich das Projekt bewähren, wäre unser Vorschlag es auch noch weiter laufen zu lassen“, so prof. Palzer.

Die Fraktionen nahmen seine Ausführungen im Planungs- und Bauausschuss interessiert zur Kenntnis.   

Modellprojekt, Schulen, TU Dortmund


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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