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Nach einem Anschlag von Cyberkriminellen auf den Dienstleister der Gemeinde SIT NRW istauch die Datenverarbeitung der Holzwickeder Gemeindeverwaltung noch immer beeinträchtigt: Symbolfoto eines Servers. (Foto: Kreis Unna - Hans-Peter Reichartz)

Medienentwicklungsplan: Digitalisierung der Schulen kostet mindestens rd. 1,12 Mio. Euro

Datenschutz, EDV, Computer, Internet, Breitband, Digital (Foto: Kreis Unna - Hans-Peter Reichartz)
Im Fachausschuss wurde ein Zwischenbbericht zum Medienentwicklungsplan für die Holzwickeder Schulen vorgestellt. (Foto: Kreis Unna – Hans-Peter Reichartz)

Im Fachausschuss für Schule, Sport, Kultur und Städtepartnerschaften wurde am Mittwochabend (26.6.) ein mit Spannung erwarteter erster Zwischenbericht zur geplanten Digitalisierung, genauer:  zum Medienentwicklungsplan für Holzwickedes Schulen von einem Vertreter der beauftragten Südwestfale-IT (S-IT) vorgestellt.

Die SI-T ist ein kommunales Dienstleistungsunternehmen, das bereits mit über 150 Kommunen bundesweit zusammenarbeitet. „Wir sind sehr froh über diese Zusammenarbeit. Die SI-T ist ein sehr solider und kompetenter Partner, schickte Holzwickedes 1. Beigeordneter, Bernd Kasischke, dem Zwischenbericht im Ausschuss voraus.

Der Medienentwicklungsplan umfasst einen Zeitraum von 2019 bis 2024 und ist ein Planungsinstrument mit den Schwerpunkten Ausstattung und Technik. Mit ihm will die Gemeinde als Schulträger die Voraussetzungen schaffen für das Lehren und Lernen mit Neuen Medien an den Schulen in Holzwickede. Der Medienentwicklungsplan beschreibt die Vorgehensweise bei der Ausstattung der Schulen mit der notwendigen Infrastruktur sowie Konzepte zum Betrieb sowie der kostengünstigen und effektiven Wartung und Betreuung der Systeme.

Ziele des Medienentwicklungsplans

Ziele des Medienentwicklungsplans sind:

  • Planungssicherheit für die Gemeinde als Schulträger, die Schulen und Politik durch mittelfristige Finanz- und Organisationsplanung
  • Standardisierung
  • Investitionsplanung für die Schulen
  • Umsetzung der medienpädagogischen Anforderungen der Schulen
  • Überprüfung der eingeschlagenen Wege und Konzepte durch Evaluation und Fortschreibung des Medienentwicklungsplans
  • Dokumentation und Transparenz der Planungen
  • Einbindung in die Schulentwicklungsplanung

Für den aktuellen Zwischenbericht haben die Mitarbeiter der SI-T seit August vorigen Jahres in enger Abstimmung mit den Schulleitungen zunächst eine Bestands- und Bedarfsanalyse zur Ausstattung der Schulen der Gemeinde erstellt.  

Danach müssen sich an Holzwickedes Schulen durchschnittlich 8,7 Schüler ein Endgerät (PC, Laptop, Tablet) teilen. Das ist ein besserer Wert als im Bundesdurchschnitt, nachdem sich 11,5 Schüler ein Endgerät teilen müssen. wie der S-IT-Vertreter mitteilte. Allerdings nimmt Deutschland mit diesem Wert im europäischen Vergleich nur einen für eine der führenden Industrienationen beschämenden 18. Platz ein.  Nach Umsetzung des Medienentwicklungsplans  würden sich 2,9 Schüler ein Endgerät an Holzwickeder Schulen teilen.

8,7 Schüler müssen sich ein Endgerät teilen

Die Dudenrothschule ist als Medienschule Vorreiter beim Einsatz digitaler Medien: Drei große mobile Displays mit Touchscreen zum Einsatz im Unterricht stehen dort zur Verfügung. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Dass dieser Fortschritt nicht zum Nulltarif zu haben sein wird, dürfte klar sein. Alle Holzwickeder Parteien im Gemeinderat hatten nach ihren Klausurberatungen im Vorjahr der Digitalisierung der Schulen auch schon Priorität und die entsprechenden Finanzmittel eingeräumt.

Nach Darstellung der S-IT dürfte die Umsetzung des Medienentwicklungsplans ca. 1,12 Million Euro teuer werden: von der Anschaffung der Drucker, PC’s und mobilen Endgeräte bis hin  zu den nötigen Routern und dem Aufbau der Netzwerke. Hinzu kommen sollen noch rd. 47.200 Euro im Jahr für die Pflege und Wartung der Systeme.

Der Support der Hard- und Software wird ebenfalls von der S-IT übernommen. Bei Probleme, so der Vertreter im Ausschuss, habe sich ein Support-Ticket bewährt, mit dem die Hilfe angefordert werden kann.

Natürlich ist eine unabdingbare Voraussetzung für den Einsatz neuer Medien und die Digitalisierung der Schulen ein schnelles Internet. Wie Holzwickedes Beigeordneter im Ausschuss erklärte, wird derzeit wieder eine Ausschreibung vorbereitet zur Verlegung von Glasfaserkabeln. „Beim letzten Mal hatte sich kein Unternehmen gefunden, das Interesse gezeigt hat“, bedauerte Bernd Kasischke. Doch einige wichtige Voraussetzungen hätten sich inzwischen geändert. „Deshalb sind wir eigentlich zuversichtlich, dass sich bei der neuen Ausschreibung eine Firma finden wird.“

Was den Medienentwicklungsplan angeht, soll dieser in der nächsten Sitzung des Fachausschusses am 25. September vorberaten und dann im Gemeinderat (10. Oktober) beschlossen werden. Bis dahin erfolgt eine endgültiger Abstimmung mit den Schulen.

AfSSKS, Digitalisierung.


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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