Längst überfällig: Ausbau Dudenrothschule kostet mindestens 3,5 Mio. Euro
Zum Auftakt der Sitzung des Schulausschusses gestern (16.9.) in der Rausinger Halle stellte die Verwaltung die Planung für die längst überfällige Erweiterung in der Dudenrothschule vor. Vorab hatte der Beigeordnete der Gemeinde, Bernd Kasischke, deutlich gemacht, dass es sich bei diesem Vorhaben um ein weit größeres handelt, als die Erweiterung an der Paul-Gerhardt-Schule in Hengsen, die immerhin rd. 1,3 Mio. Euro gekostet hat. Letzte Grundschule im Ausbauprogramm der Gemeinde ist danach die Aloyssiusschule.
An der Dudenrothschule, der größten Grundschule der Gemeinde, ist der Raumbedarf derart groß, dass die Schule alle vorhandenen Räume benötigt und die Ganztagsbetreuung (OGS) einschließlich Küche, Mensa, Sanitär- und allen Nebenräumen komplett ausgelagert und in einem neuen Anbau untergebracht werden muss. Der neue Anbau ist nur deshalb möglich, weil das DRK Holzwickede in das ehemalige Feuerwehrgerätehaus an der Schwerter Straße umsiedelt und das Baufeld neben der Dudenrothschule freigemacht hat.
Fördermittel vom Bund in Aussicht
„Wir reden hier nicht von einer Erweiterung wie an der Paul-Gerhardt-Schule in Hengsen, die nur etwa 35 Prozent dieser Maßnahme ausmacht“, warnte der beigeordnete den Ausschuss schon einmal vor. „Der Anbau für die OGS an der Dudenrothschule wird nicht ganz billig und trifft uns eigentlich zur Unzeit.“ Doch die Gemeinde könnte Glück haben: Der Bund stellt über ein neues Ganztagsfinanzierungsgesetz insgesamt 750 Mio. Euro Fördermittel zur Verfügung, von denen etwa 150 Mio. Euro für Maßnahmen im Land NRW landen sollen. Der Zeitraum, in denen Ausbaumaßnahmen umgesetzt werden müssen, ist sehr eng: von Dezember 2020 bis Juni 2021. „Nur dann sind die Maßnahmen förderfähig“, so Bernd Kasischke. „Der zeitliche Rahmen ist sehr sportlich, aber wir könnten genau darin liegen. Wenn es passt, würde ich mich sehr freuen. Doch dazu bräuchten wir aber heute ein Signal vom Ausschuss, um weitere Fachplanungen und die Vergaben vorzubereiten.“
„Es gibt nur einen Plan A, wonach wir die Gesamtmaßnahme zahlen. Dass wir Fördermittel bekommen können, ist unser Plan B.“
Bernd Kasischke (Beigeordneter)
Uwe Nettlenbusch, Leiter der Technischen Dienste der Gemeinde, stellte anschließend die Planung der dringend notwendigen Erweiterung der Dudenrothschule vor. Danach ist ein teilweise „zweigeschossiger Anbau“ geplant, der „auch als Solitärgebäude nutzbar“ sein wird. Mit Fertigstellung des 1.477 m² großen Anbaus (PGH zum Vergleich: 570 m²) wird der vordere Schulhof der Dudenrothschule deutlich verkleinert. Im Erdgeschoss des rechtwinkligen Anbaus wird in dem parallel zur Opherdicker Straße gelegenen Flügel der Speisesaal untergebracht. In diesem Bereich des Erweiterungsbaus ist der Anbau nur als eingeschossiger Flachbau geplant. Auf einen kellöer wird verzichtet. Der Anschluss an das alte Schulgebäude wird barrierefrei über eine Rampenlösung realisiert.
Sportlicher Zeitplan
Nach einer zunächst groben Kostenschätzung soll die Maßnahme an der Dudenrothschule rund 3,5 Mio. Euro kosten. Voraussichtliche Bauzeit: mindestens ein Jahr und damit auf jeden Fall deutlich länger, als die vom Land als Fördervoraussetzung genannten sieben Monate. „Dass wir bis Juni 2021 fertig werden, ist völlig illusorisch“, betont Uwe Nettlenbusch. „Aber vielleicht bekommen wir einen Löwenanteil der Maßnahme bis dahin fertig.“
Das erwartete Signal gab es anschließend von den Fraktionen – und zwar ein einstimmiges. Auf Nachfrage der Grünen, die wissen wollten, ob es einen Plan B gebe, falls eine Förderung nicht möglich sei, erklärte der Beigeordnete Bernd Kasischke: „Es gibt nur einen Plan A, wonach wir die Gesamtmaßnahme zahlen. Dass wir Fördermittel bekommen können, ist unser Plan B.“
Dudenrothschule, Schulausschuss