Kreis-Umweltamt warnt: Magnetangeln eine Gefahr für Tier und Mensch
Das Angeln mit Magneten nach Metall, das im Fluss gelandet ist, ist auch im Kreis Unna ein Trend. Immer mehr Menschen möchten sich für die Umwelt einsetzen und Schrott aus den Flüssen holen – eigentlich eine gute Idee. Doch für das Leben unter Wasser kann das in einer Katastrophe enden. Und je nach „Fang“ kann es auch für den Angler selbst lebensgefährlich werden.
„Wenn ein schwerer Magnet von einer Brücke geworfen wird, sieht der Angler nicht, wo er hinfällt. Muscheln, Krebse, kleine Lebewesen werden womöglich zerquetscht. Und wird der Magnet mit anhaftenden Metallteilen einige Meter durch das Flussbett gezogen, wird das Flussbett und alles, was dort liegt, durchpflügt“, warnen die Experten vom Fachbereich Natur und Umwelt. Klar ist dann, dass die im Schlamm und am Boden lebende Tiere verletzt oder getötet, schädliche Sedimente aufgewirbelt und Pflanzen zerstört werden.
Magnetangeln bedarf Genehmigung
Schon aus diesem Grund sollten die Menschen, die aus Umweltschutzgründen Magnete in das Wasser werfen, den Plan noch einmal überdenken. Ein genauer Blick in das Gesetzbuch zeigt außerdem: Werden feste Stoffe wie etwa Fahrräder, Tresore oder Schilder aus dem Gewässer entnommen, muss eine Genehmigung von der Umweltbehörde her. Der Grund: Die im Gesetz so genannte „Gewässereigenschaft“ wird verändert, d.h. Pflanzen zerstört, Sedimente aufgewirbelt und Tiere geschädigt.
Zudem dürfen viele Bereiche an den Ufern entlang der Flüsse im Kreis Unna gar nicht oder nur eingeschränkt betreten werden, weil es sich z.B. um Naturschutzgebiete handelt. Im Bereich von Kanälen müssen außerdem die Schifffahrtsämter beteiligt werden. Werden gar alte Münzen, Helme oder andere archäologisch interessante Gegenstände gehoben, müssen rechtliche Fragen geklärt werden – es gibt z.B. eine Meldepflicht.
Lebensgefahr durch Munition
„Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Magnetangler auch die ein oder andere Schusswaffe aus dem Fluss ziehen“, warnt der Fachbereich Natur und Umwelt. Wer damit falsch umgeht, riskiert sein Leben. Immer wieder werden rostige Gewehre, Granaten oder Munition aus dem zweiten Weltkrieg in den hiesigen Gewässern gefunden. Nur Waffenexperten können einschätzen, ob davon noch eine Gefahr ausgeht oder nicht. PK | PKU
- Einen rechtlichen Ratgeber zum Thema finden Interessierte auch unter diesem Link.