Knappe Mehrheit für Kindergarten-Neubau im hinteren Emscherpark
Die Empfehlung fiel denkbar knapp aus: Mit acht zu sieben Stimmen bei zwei Enthaltungen empfahl der Planungs- und Bauausschuss heute (21. Februar) den Kindergarten-Neubau auf dem von der SPD vorgeschlagenen Standort im Emscherpark zu errichten. Damit ist nach jahrelangem Vorlauf eine wichtige Vorentscheidung gefallen. Die endgültige Entscheidung fällt im nächsten Gemeinderat (2. März), wo die Fraktion der Grünen das „Zünglein an der Waage“ sind und die Entscheidung noch einmal drehen könnten.
Denn im Ausschuss heute hatten SPD und FDP für die Fläche im Emscherpark, die CDU- und Bürgerblock-Vertreter dagegen für den Standort auf dem Festplatz gestimmt, während sich die beiden Grünen-Mitglieder der Abstimmung enthielten. Bis zur Ratssitzung wollen sich die Grünen nun erst noch einmal beraten.
Einig waren sich die Fraktionen nur darin, dass der Vorschlag der Verwaltung, die Kita auf dem Parkplatz am Aachener Weg zu errichten, gar nicht in Frage kommt für sie.
Die Grünen, aber auch Bürgerblock und FDP hatten eigentlich eine vierte Fläche favorisiert, die wohl auch die SPD und CDU mitgetragen hätte: den Standort neben der Rausinger Halle. Der gemeindeeigene Bolzplatz wäre allerdings zu klein für die Kita gewesen. Deshalb hätte die Gemeinde eine Teilfläche hinzukaufen müssen.
Für alle überraschend informierte Bürgermeisterin Ulrike Drossel jedoch zum Auftakt der Sitzung heute darüber, dass der Grundeigentümer, der sich in ersten Gesprächen noch verkaufswillig gezeigt hatte, unwiderruflich abgesagt hatte. Als Begründung gab er an, dass es in der Gemeindemitte noch weitere mögliche Standorte für den Bau der Kita gebe. Deshalb sehe er keine Dringlichkeit oder Notwendigkeit für einen Verkauf seines Grundstückes.
Bei den anschließenden Ortsterminen wurden deshalb auch nur noch die drei verbliebenen Flächen durch die Ausschussmitglieder besichtigt. Wobei keiner der Standorte hundertprozentig überzeugen konnte.
Eigentümer lehnt Verkauf der Fläche an Rausinger Halle ab
Die SPD favorisiert ihren Standort im Emscherpark, weil er rund um den späteren Kindergartenbau „die attraktivste Umgebung rundum mit viel Grün“ bietet, wie ihr Sprecher Michael Klimziak erklärte. „Außerdem ist die Verkehrsanbindung am unschädlichsten“ von allen drei Flächen. Allenfalls die Zufahrt über den Parkplatz sei „etwas gewöhnungsbedürftig“, räumte Klimziak ein. Er erinnerte aber daran, dass auch das vor einigen Jahren schon einmal auf diesem Standort geplante Energiesparhaus über den Parkplatz erschlossen werden sollte. Dass durch die Kita ein wichtiger Grüngürtel zerstört wird, wie beim Ortstermin kritisch angemerkt wurde, wollte die SPD nicht gelten lassen: „Wir bauen ja nur eingeschossig und keine mehrere Stockwerke.“
Was ist denn wohl wichtiger: Eine Einrichtung für unsere Kinder oder den Grundriss von Haus Dudenroth mit ein paar Sträuchern und Büschen zu markieren?“
Michael Klimziak, SPD-Fraktionsvorsitzender
Und schließlich gehe es um die Kinder der Gemeinde, denen man eine möglichst attraktive Umgebung bieten wolle. Den Hinweis der Verwaltung, dass früher Haus Dudenroth in diesem Bereich gestanden hat, sollte man auch „nicht überstrapazieren“, empfahl Klimziak: „Was ist denn wohl wichtiger: eine Einrichtung für unsere Kinder oder den Grundriss von Haus Dudenroth mit ein paar Sträuchern und Büschen zu markieren?“
Die CDU favorisierte ihren Standortvorschlag auf dem Festplatz mit dem Hinweis auf die praktisch schon vorhandene Erschließungsstraße zur Hamburger Allee. Als „nicht sehr glücklich“ wurde allerdings angemerkt, dass die Kita doch sehr eng zwischen die vorhandene Wohnbebauung gebaut würde. Das sei wenig attraktiv für die Kinder, aber auch für die Anwohner nicht sehr schön.
Einmütig abgelehnt wurde dagegen der Verwaltungsvorschlag, die Kita am Aachener Weg zu errichten: Die Verkehrsanbindung würde die ohnehin schon komplizierte Situation am Aachener Weg weiter verschärfen und zusätzliche Gefahren für Schulkinder und andere Verkehrsteilnehmer heraufbeschwören.
Das sei ebenso wenig zumutbar wie der Wegfall etwa der Hälfte des Parkplatzes, war sich die Politik einig. Abgesehen davon hätte ein erheblicher Kahlschlag im vorhandenen Straßengrün erfolgen müssen für die Verkehrserschließung der Kita.
Markus Eckel
Warum wird das Haus Dudenroth nicht wieder aufgebaut und dann als Kita genutzt ?? Da wären doch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Holzwickede hätte dann wieder ein historisches Gebäude und gleichzeitig eine neue Kita.