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Kamera bei Ebay verkauft und nicht geliefert: Freispruch

Mit einem Freispruch endete der Prozess gegen einen 29-jährigen Holzwickeder, der sich wegen Betrugs vor dem Amtsgericht Unna zu verantworten hatte.

Der Holzwickeder ist Student und Ferngewerbehändler. Als solcher hatte er im Dezember vorigen Jahres eine Kamera EOS 1000 über die Internetplattform Ebay zum Preis von 180 Euro verkauft. Nach dem Geldeingang wurde die Kamera nie geliefert.

Vor Gericht räumte der Angeklagte diesen Sachverhalt ein. Jedoch habe es sich um ein Versehen seines Mitarbeiters gehandelt, den er mit dem Versandgeschäft beauftragt hatte. „Es tut mir schrecklich leid, aber es war ein Versehen. Wir wollten nie jemanden betrügen“, versicherte der Holzwickeder, der angeblich etwa zehn bis zwölf Pakete im Monat verschickt.

Der verantwortliche Mitarbeiter bestätigte als Zeuge die Aussage seines Chefs. „Als er den Fehler bemerkt hatte, hat er sofort eine Rücküberweisung an den Käufer veranlasst. Ich habe den Käufer auch mehrfach angerufen, mich entschuldigt und sogar Schadenersatz angeboten.“

Dass er bei den mehrfachen Nachfragen des Käufers, wo die Kamera bleibe, diesem per E-Mail damit vertröstet hatte, dass die Kamera angeblich unterwegs zu ihm sei, erklärte der schlampige Mitarbeiter so: „Ich dachte die Kamera wäre raus. Das war eine automatisierte Antwort von mir, weil viele Kunden nach dem Kauf sofort immer nachfragen, wo ihre Ware bleibt. Das war gelogen, um Zeit zu sparen, und natürlich falsch von mir.“

Da dem Angeklagten keine Betrugsabsichten nachzuweisen waren, wurde der Holzwickeder freigesprochen. „Sie sollten allerdings Ihr Geschäftsgebaren überdenken“, gab ihm Richter Christian Johann zum Abschied mit auf den Weg, „Das ist mehr als verbesserungswürdig.“

Betrug


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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