
Haus Opherdicke hat Wasser gelassen für die Außenterrasse

Besuchern am Haus Opherdicke bietet sich seit Wochenbeginn ein seltenes Bild: Das Wasser in der Gräfte rund um das kreiseigene Gut ist abgelassen, das denkmalwerte Gebäude scheint im Schlamm zu ruhen.
Das Wasserlassen steht natürlich im Zusammenhang mit der geplanten Außenterrasse auf der Südseite von Haus Opherdicke. Wie Corinna Stork, Sachgebietsleiterin im Fachbereich Bauen beim Kreis Unna, dazu mitteilt, wird mit dem Aufständern der Stahlkonstruktion für die Terrasse voraussichtlich Mitte November begonnen. „In dieser Woche ist die Statik geprüft worden“, so die Dipl.-Ingenieurin, die am Mittwoch dieser Woche mit den Vertretern der Stahlbaufirma einen Ortstermin in Opherdicke hatte.. „In der nächsten Woche wird dann auch der Bodengutachter vor Ort sein.“
Überraschungen erwartet man von seinem Baugrund-Gutachten im Kreishaus nicht. Schließlich ist von den bislang letzten Bauarbeiten am Haus Opherdicke bekannt, dass das Gebäude auf felsigem Untergrund steht. Läuft alles nach Plan, ist die Montage der Terrasse in der 46. Kalenderwoche vorgesehen. „Natürlich kann uns das Wetter noch einen Strich durch die Rechnungen machen“, räumt Corinna Stork ein. Auf jeden Fall müssen die Temperaturen über 5 Grad liegen. Sonst könnte es Schwierigkeiten bei der Verarbeitung der verwendeten Materialien geben.
Stahlkonstruktion wird in 46. KW aufgestellt
Wobei es natürlich ungewöhnlich ist, dass der Kreis Unna die Baumaßnahme in eine Zeit verlegt hat, wo normalerweise Bauherren eine wetterbedingte Pause einlegen. „Aber wir haben uns das ja auch nicht so ausgesucht“, sagt Corinne Stork. „Vielmehr dürfen wir nur in einem Zeitfenster von September bis Februar bauen. Das ist eine Auflage des Naturschutzes mit Blick auf die Pflanzen und Tiere in der Gräfte.“

Die Fische aus der Gräfte sind an zwei Terminen (1. Und 7. September) vor dem Ablassen des Wassers abgefischt worden und in ein Übergangsquartier umgezogen. Anke Bienengräber, Biologin aus der Ökostation Bergkamen, war am Montag dieser Woche auch noch einmal vor Ort, um alles aus der Gräfte zu sammeln, was ökologisch wertvoll war. „Außer ein paar Libellenlarven hat sie aber kaum etwas gefunden“, meint Corinne Stork. „Amphibien waren überraschenderweise kaum vorhanden in der Gräfte.“
Mit dem Rückschnitt des starken Bewuchses in der Gräfte ist die Fachfirma vermutlich noch bis Anfang nächster Woche beschäftigt. „Da waren auch sehr viele Pflanzen darunter, die dem Gebäude schaden würden.“
Den stinkenden Schlick, der jetzt noch auf dem Grund der Gräfte zu sehen ist, will Corinna Stork auch noch abpumpen lassen. „Der Schlick ist nicht belastet. Dabei handelt es sich zumeist um verrottete Blätter, wie sie als Bodensatz in jedem Gartenteich zu finden sind.“ Den Bäumen und Pflanzen rund um Haus Opherdicke dürfte der zusätzlichen Dünger auf jeden Fall willkommener sein, als manchen Opherdickern die umstrittene Außenterrasse.
Nadine Kastner
„Den Bäumen und Pflanzen rund um Haus Opherdicke dürfte der zusätzlichen Dünger auf jeden Fall willkommener sein, als manchen Opherdickern die umstrittene Außenterrasse.“
Das glaube ich sofort. Nicht genug, daß die Außenjalousien im Obergeschoß schon mehr als hässlich sind- man kann natürlich dem Schloßgraben auch noch den letzten Hauch Charakter nehmen. Die Pflastersteine verderben schon den Gutshofcharakter. Hat im Park ja auch prima geklappt…..wie ich den alten Baumbestand vermisse, der noch Geschichten erzählte…..
Ich warte jetzt schon auf die Beschwerden der Besucher, die auf einer Ebene über dem Wasser sitzen…..es stinkt (Natur eben- Laub etc vermodert) und vermutlich werden unerwartet Mücken umherkreisen…..wer kann dies auch erwarten am/ über dem Wasser….
Folgt dann ein verglaster Wintergarten statt offener Sitzfläche? Oder doch eher ein Insektenvernichter?
Man muß doch nicht um jeden Preis alles modernisieren.
Das Schloß und der Park waren ein Stück Kultur.
Es hatte Charme….verknorrte Bäume, wilde Hecken, ungeplante Blumenbestände (Mohn, Sonnenblumen zB) heute wirkt es, als wolle man damit nur noch Geld machen.
Gradlienig, kalt. Vorgegebene- in Vierecken- angelegte Wege. Das ist kein Park mehr, das ist ein Auslauf auf angelegten Wegen.
Ich habe nichts gegen Neuerungen- aber das was nun Fakt ist, ist komplett am Thema vorbei.