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Bernd Krispin (M.), Stiftungsgründer und Vereinsvorsitzender, hier mit zwei ehrenamtlichen Helferinnen, legt auch selbst Hand an bei der Verteilung der Schulranzen in der Kinderglück-Halle. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Für einen ungetrübten Schulanfang: Stiftung Kinderglück verteilt rd. 2.500 Schulranzen

Bernd Krispin (M.), Stiftungsgründer und Vereinsvorsitzender, hier mit zwei ehrenamtlichen Helferinnen, legt auch selbst Hand an bei der Verteilung der Schulranzen in der Kinderglück-Halle. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)
Bernd Krispin (M.), Stiftungsgründer und Vereinsvorsitzender, hier mit zwei ehrenamtlichen Helferinnen, legt auch selbst Hand an bei der Verteilung der Schulranzen in der Kinderglück-Halle. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Der Corona-Pandemie zum Trotz: Die Stiftung Kinderglück hat heute (10.6.) ihr traditionelles Schulranzenprojekt erfolgreich umgesetzt. Bei dem inzwischen bundesweit größten Projekt seiner Art wurden den ganzen Tag über aus der Kinderglück-Halle an der Gottlieb-Daimler-Straße in Holzwickede rund 2.500 Schulranzen an die Abholerinnen und Abholer verteilt.

Verteilt wurden nur hochwertigste Schulranzen, einschließlich Etui, Sportbeutel, Schlamper und allem, was zum ungetrübten Schulstart benötigt wird. Auch Kinderbüchern waren in diesem Jahr im Angebot.

Bundesweit größtes Projekt: Wer sind die Abholer?

Ganz schön geschafft vom Einräumen, aber glücklich: Einer Abholer heute ist Christian Schäfer, der für die AWO Dortmund seinen Transporter mit Schulranzen vollgepackt hat, um sie an die Kitas der AWO in der Nachbarstadt zu verteilen. (Foto: P. Gräber)
Ganz schön geschafft vom Einräumen, aber glücklich: Einer Abholer heute ist Christian Schäfer, der für die AWO Dortmund seinen Transporter mit Schulranzen vollgepackt hat, um sie an die Kitas der AWO in der Nachbarstadt zu verteilen. (Foto: P. Gräber)

Abgeholt werden die Schulranzen von Kita-Mitarbeiterinnen und -mitarbeitern Sozialarbeiterinnen und -arbeitern und Grundschullehrerinnen und -lehrern aus Dortmund, zunehmend auch aus dem Kreis Unna sowie angrenzenden Städten und Gemeinden. Sie alle haben im Vorfeld Anträge für Kinder gestellt, die sonst aufgrund von Kinderarmut an ihrem ersten Schultag ohne Tornister vor dem Schulportal stünden.

 „Viele Menschen wissen gar nicht, dass es eine große Anzahl von Erstklässlern gibt, die an ihrem ersten Schultag mit einem Stoffbeutel oder einer Plastiktüte ihren ersten Schritt in Richtung Bildung gehen“, sagt Bernd Krispin, Gründer und Vorsitzender der Stiftung Kinderglück. „Chancengleichheit in Sachen Bildung beginnt sehr früh. Kinderarmut erschwert diese Gleichheit, denn es mangelt am Notwendigsten.“ 

Es gehört zu den Prinzipien der Stiftung, dass die Tornister in privatem Umfeld an die Kinder weitergereicht werden. Entweder übergeben die Eltern die Tornister zu Hause an ihre Kinder oder sie erhalten sie direkt von den Betreuern in den Kitas. „Uns ist wichtig, dass die Kinder nicht stigmatisiert werden und ihr Selbstwertgefühl nicht leidet“, nennt Bernd Krispin den Grund.

Das Schulranzenprojekt ist das mit Abstand größte von zahlreichen weiteren der Stiftung. Auch aufgrund der Corona-Situation hat sich der Bedarf bei diesem Projekt noch einmal um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Corona-Pandemie verschärft Kinderarmut erheblich

An verschiedenen Ausgabestellen zu verschiedenen Zeitfenstern konnten die Abholerinnen die Tornister abholen und mit Etui, Sportbeutel, Schlamper und weiteren Utensilien zum Schulstart füllen. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Die Corona-Pandemie verschärft Kinderarmut erheblich und gleichzeitig nehmen Spendeneinnahmen von sozialen Institutionen wie der Stiftung Kinderglück ab. „Wir sind sehr froh, dass wir das Schulranzenprojekt auch in diesem Jahr in dieser Größenordnung durchführen können“, sagt Bernd Krispin. „Mir fällt ein Stein vom Herzen. Aber nach dem Schulranzenprojekt ist vor diesem Projekt. In Gedanken sind wir bereits im nächsten Jahr und die Sorge ist sehr groß, dass uns die Auswirkungen der Krise 2022 immer noch stark treffen werden. Für uns als Stiftung bedeutet die Pandemie, einen Marathon durchzuhalten, um unsere Hilfsprojekte langfristig gewährleisten zu können.“

Mit den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern war die Abholung der Ranzen heute so gut organisiert, dass es trotz des großen Andrangs auch unter Coronabedingungen „relativ entspannt“ an der Kinderhalle zuging. „Die Abholer haben vorher genaue Zeitfenster bekommen“, erläutert Bernd Krispin. So konnten die erforderlichen Abstände an den verschiedenen Ausgabestellen eingehalten werden. Selbstverständlich waren auch die 25 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zuvor negativ getestet worden.

Wie immer schauten auch einige Förderer und Sponsoren der Stiftung vorbei. „Bei uns kann sich jeder umschauen und sehen, was mir machen. Wir finden es sogar gut, wenn Spender vorbeischauen“, versichert der Stiftungsgründer. „Wer spendet soll auch wissen, wofür und was mit seinem Geld passiert.“   

Auch aus Kreis Unna und Holzwickede mehr Anfragen

Auch aus der Gemeinde Holzwickede und dem Kreis Unna kommen immer mehr Anfragen, bestätigt Krispin. „Es spricht sich langsam herum, was wir hier machen. Wir kriegen inzwischen auch sehr viele Anfragen von Jugendhilfeträgern aus dem Kreis und der Gemeinde.“

Wesentlich zur Bekanntheit beigetragen hat natürlich die Kinderhalle in Holzwickede. „Nur leider sei es so“, bedauert Krispin, „dass es hier durch Corona einen Bruch gibt. Wir können ja hier seit mehr als einem Jahr keine Veranstaltungen mehr machen.“  Die traditionelle Weihnachtsfeier, die Kinderfeste, das Kaffeetrinken der ehrenamtlichen Unterstützer oder die KiTaletics-Angebote – alles habe ausfallen müssen. „Auch die Nutzung durch den Holzwickeder Musicalverein, der hier kostenlos proben und die Halle für seine sehr erfolgreichen für Aufführungen nutzen konnte, wäre ja weitergelaufen. Wie es aussieht, wird es wohl auch in diesem Jahr nichts mehr. Aber für nächstes Jahr ist wieder eine Aufführung geplant.“

Mehr zur Stiftung Kinderglück unter diesem Link.

Das ehrenamtlicher Unterstützer-Team verteilte heute in der Kinderglück-Halle rund 2.500 hochwertige Schulranzen samt Inhalt im Wert von jeweils ca. 150 Euro kostenlos an die Abholer aus Dortmund, dem Kreis Unna und benachbarten Kommunen. (Foto: Stiftung Kinderglück)
Das ehrenamtlicher Unterstützer-Team verteilte heute in der Kinderglück-Halle rund 2.500 hochwertige Schulranzen samt Inhalt im Wert von jeweils ca. 250 Euro kostenlos an die Abholer aus Dortmund, dem Kreis Unna und benachbarten Kommunen. (Foto: Stiftung Kinderglück)

Kinderglück, Schulranzenprojekt


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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