Flüchtlingsfrage und Finanzierung Thema beim Neujahrsempfang der FDP
Auch 2016 begann das neue Jahr mit einem gesellschaftlichen Ereignis, denn von einer reinen Parteiveranstaltung ist der tradtionelle Jahresempfang der FDP Holzwickede weit entfernt. Zum bereits 28. Mal luden Ortsverband und Fraktion der Liberalen in der Emschergemeinde Repräsentanten aus allen Bereichen der Gesellschaft ein:
Neben der Lokalpolitik waren am Samstag (16.1.) auch Handel und Gewerbe, Vereine aus den Bereichen Sport, Kultur und Soziales sowie die Gruppen der kirchlichen Organisationen vertreten ebenso wie viele Bürgerinnen und Bürger. Trotz der räumlichen Einschränkung, die die Organisatoren ausnahmsweise in diesem Jahr hinnehmen mussten — die Rausinger Halle stand wegen der Flüchtlingsunterbringung und das Forum wegen einer Schulveranstaltung nicht zur Verfügung –, kamen weit mehr als 150 Gäste ins Evangelische Gemeindehaus im Ortszentrum.
Skandalös: Kommunen müssen um Finanzmittel bitten
So konnten Fritz Bernhardt und Jochen Hake neben Bürgermeisterin Ulrike Drossel und den stellvertretenden Bürgermeister Frank Lausmann auch Drossels Amtsvorgänger Jenz Rother begrüßen. Und neben ihnen waren auch prominente Vertreter der FDP nach Holzwickede gekommen: Die Landtagsabgeordnete Susanne Schneider ließ es sich ebenso wenig nehmen, dabei zu sein, wie auch Kreisfraktionsvorsitzender Michael Klostermann angereist war und selbst Jörg van Essen, früherer parlamentarischer Geschäftsführer der FDP in Berlin, war zu Gast.
Eingestimmt durch einen beeindruckenden musikalischen Vortrag von David Jendrejas und seiner begleitenden Solistin Joyce Lella, fanden die Reden des Vormittags starkes Interesse und eine außerordentlich positive Resonanz beim Publikum. Dr. Marie Agnes Strack-Zimmermann hielt die Festrede des Empfangs. Die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende und langjährige Kommunalpolitikerin aus Düsseldorf beeindruckte mit ihrem Wissen um und ihre Positionierung zur Regelung der Flüchtlingsfrage und ihren Forderungen an die bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen. Dass hier ohne Hysterie, aber durchaus mit Empathie politisch grundlegende Entscheidungen schnellstens getroffen werden müssen, war ihr Credo. Dass Kommunen indessen wegen der mangelnden Gelder als Bittsteller auftreten müssten, sei indessen ein Skandal sondergleichen.
Damit Griff Strack-Zimmermann das auf, was Fraktionsvorsitzender Jochen Hake zuvor für die lokale FDP eingefordert hatte: Er hatte ausdrücklich das überaus hohe Engagement der Ehrenämtler in Holzwickede hervorgehoben und die Pflege der Willkommenskultur gegenüber den Schutzsuchenden, aber stark kritisiert, dass Berlin bislang keine Willkommenspolitik betreibe, denn dazu stünden die notwendigen Entscheidungen seit langem aus. Und das unabgestimmte Vorgehen der Kanzlerin schade gleichzeitig auch der Einheit Europas und seinem Zusammenhalt. Zuvor hatte er die richtige Weichenstellung der Holzwickeder FDP bei der Bürgermeisterwahl 2015 hervorgehoben.
Die Redebeiträge führten zu anregenden und interessanten Einzelgesprächen, die viele Gäste über den Mittag hinaus im Gemeindehaus fortsetzten.