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Caritasverband berät Flüchtlinge und Asylbewerber jetzt auch in Holzwickede

Christine Adolf (r.) vom Caritasverband des Kreises Uanna bietet zweimal pro Woche in den Modulbauten an der Bahnhofstraße Beratungen für die Flüchtlinge und Asylbewerber aus der Gemeinde an. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Einige Monate hat es gedauert, doch seit zwei Wochen bietet nun der Caritasverbandes für den Kreis Unna auch in den Notunterkünften an der Bahnhofstraße in Holzwickede eine soziale Beratung für die in der Gemeinde untergebrachten Flüchtlinge und Asylbewerber an.

Zweimal wöchentlich, dienstags von 15 bis 18 Uhr und mittwochs von 9 bis 12 Uhr, steht Caritas-Mitarbeiterin Christine Adolf als Ansprechpartnerin für die Menschen bereit. Die Gemeinde Holzwickede hat zwei kleine Räume als Büro für diesen Zweck in einem der Modulbauten bereitgestellt. Bislang mussten die Holzwickeder Flüchtlinge und Asylbewerber nach Unna fahren, um ihre Sprechstunde zu besuchen. Deshalb haben Holzwickeder Flüchtlinge, aber auch die Caritas sehnsüchtig auf das neue Sprechstunden-Angebot vor Ort gewartet. Voraussetzung dafür war die Bereitstellung des Büros und eines kleinen Nebenraumes durch die Gemeinde in den Modulbauten an der Bahnhofstraße.

„Wir sind schon länger mit der Bürgermeisterin von Holzwickede im Gespräch gewesen, zuletzt im Dezember“, bestätigt Ralf Plogmann, Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Unna. „Übermäßig lange hat es nicht gedauert, bis es jetzt geklappt hat mit dem Büro vor Ort.“ Aufgabe des Caritasverbandes ist die soziale Beratung der Flüchtlinge und Asylbewerber, erläutert Plogmann. Dafpr hat die Caritas eigens eine neue Mitarbeiterin auf halber Stelle eingestellt, die sich Holzwickede mit Unna und Kamen teilen muss.

Die immer noch fehlenden Sozialarbeiter der Gemeinde soll das Caritas-Angebot nicht ersetzen. „Hier bei uns geht um die Beratung der Flüchtlinge, nicht um ihre Betreuung. Dafür ist die Gemeinde zuständig ist“, erklärt Ralf Plogmann. Was kann ich im Jobcenter erledigen? Wie verhalte ich mich bei der Anhörung in meinem Asylverfahren? Wie kann ich meine Familienangehörigen nachholen? Mit Fragen wie diesen können sich die Menschen in den Unterkünften in den Sprechstunden an Caritas-Mitarbeiterin Christine Adolf wenden.

Büro an der Bahnhofstraße erst provisorisch eingerichtet

„Im Moment geht es in meinen Sprechstunden oft um die Bescheide in den Asylverfahren, weil inzwischen alle Flüchtlinge gemeldet sind“, bestätigt Christine Adolf. „Besonders viele Fragen kommen natürlich dann, wenn ein Bescheid nicht so ausgefallen ist, wie erhofft.“

Vorher mussten die Menschen hier ja immer nach Unna kommen. Darum habe ich mir gesagt: Hauptsache ich kann hier erst einmal einziehen, damit es endlich losgeht. Dann gucken wir mal weiter. Wir haben ja auch schon bald wieder ein Gespräch mit der Gemeinde, wo solche Dinge geklärt werden können.“

Christine Adolf, Mitarbeiterin des Cartiasverbandes

Das Beratungsangebot des Caritasverbandes wird vor Ort dankbar angenommen. Die Sprechstunden sind stets voll, das kleine Büro meist überfüllt. Dabei sind das Büro und der kleine Nebenraum bislang nur unzureichend ausgestattet. WLAN ist zwar angelegt, aber es gibt noch kein Telefon, nicht genügend Sitzgelegenheiten und der Nebenraum ist auch noch nicht als Warteraum zu nutzen, weil er noch voller Werkzeuge und Arbeitsmaterialien steht. Obendrein liegen die Rohrleitungen dort noch offen. Deshalb müssen die Menschen draußen vor der Tür in der Kälte warten oder eben gemeinsam das Büro nutzen. An Intimsphäre oder Datenschutz in den Sprechstunden ist unter diesen Bedingungen gar nicht zu denken.

Christine Adolf stört das bisher nicht weiter. Ihr war es wichtig, überhaupt erst einmal vor Ort sein und das Büro beziehen zu können. „Vorher mussten die Menschen hier ja immer nach Unna kommen. Darum habe ich mir gesagt: Hauptsache ich kann hier erst einmal einziehen, damit es endlich losgeht. Dann gucken wir mal weiter. Wir haben ja auch schon bald wieder ein Gespräch mit der Gemeinde, wo solche Dinge geklärt werden können.“

Caritasverband, Flüchtlinge


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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