
Ausbau der Montanhydraulikstraße zur wichtigen Ost-West-Verkehrsachse vorgestellt

Die Ausbauplanung für die Montanhydraulikstraße stellte Dr. Leßmann vom gleichnamigen Ingenieurbüro in der Ratssitzung am Donnerstagabend im Forum vorgestellt. Auftrag des Planers war dabei nicht nur die Regelbreite von 10,5 m Gesamtbreite, sondern auch einen durchgängigen Geh- und Radweg von Einmündung Bahnhofstraße im Westen bis zur Einmündung in die Massener Straße im Osten herzustellen.
Die Verkehrssituation
Wie der Planer darlegte, wird die Fahrbahnbreite durchgängig 7 Meter betragen, auf der nördlichen Seite mit den Firmenansiedlungen durch ein Schrammbord und auf der gegenüberliegenden Seite durch ein Hochbord begrenzt, hinter dem dann der Geh- und Radweg geführt wird. Wegen des Sportstadions macht es nur Sinn, den Radweg auf der südlichen Seite zu führen.
Im Einmündungsbereich Bahnhofstraße ist ein Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 26 Metern vorgesehen. Diese kleinste zulässige Größe für einen Kreisverkehr reicht aus, damit er auch von großen Lkw problemlos befahren werden kann, versichert der Planer.
Im östlichen Bereich wollen die Planer den aus nördlicher Richtung aus der Unterführung Massener Straße kommenden Radverkehr zunächst auf den Gehweg und dann von dort über eine Querungshilfe sicher auf den Radweg auf der gegenüber liegenden südlichen Seite der Montanhydraulikstraße führen.
Auch nach dem Ausbau wäre auf der Montanhydraulikstraße weiterhin durchgehend Tempo 50 möglich.
Die Entwässerungssituation
Nach Angaben des Planers ist ein Bestandskanal und -bauwerk (Regenrückhaltenbecken) an der Montanhydraulikstraße vorhanden. Im westlichen Bereich der Straße ist ein neuer Kanal erforderlich, der an den vorhandenen angeschlossen werden kann. Im weiteren Verlauf der Montanhydraulikstra0ße schlägt der Planer dann im östlichen Bereich ein Mulden-Rigolen-System aus dem das saubere Oberflächenwasser dann in ein dort vorhandenes namenloses Gewässer eingeleitet werden kann.
Die Kosten
Für den dargestellten Ausbau ist Grunderwerb in kleinerem Umfang erforderlich: im östlichen Bereich der Straße sowie für den kleinen Kreisverkehr im Westen. Die Gesamtkosten der Ausbaumaßnahme beziffert das Ingenieurbüro auf rd. 4,4 Millionen Euro plus weitere 90.000 Euro für den Grunderwerb.
Auf Nachfrage von Till Knoche (SPD) erläuterte Dr. Leßmann, dass es Radfahrern die auf der Massener Straße aus der Unterführung nicht gezwungen werden sollen auf den Gehweg hochzufahren, um anschließend über die Querungshilfe auf den Radweg auf der südlichen Seite der Montanhydraulikstraße zu wechseln. Der Radverkehr könne selbstverständlich auch zunächst auf der vorfahrtberechtigen Massener Straße durch den Einmündungsbereich fahren, um dann auf Radweg an der Montanhydraulikstraße zu wechseln. „Bei der vorgeschlagenen Lösung haben wir vor allem an Kinder gedacht, für die es mit der Querungshilfe sicherer ist“, so Dr. Leßmann.
„Da sind noch starke Bretter zu bohren.“
– Bürgermeisterin Ulrike Drossel
In welchem Umfang und wie die notwendigen Eingriffe in die Natur ausgeglichen werden, so eine Frage von Heinrich Schlinkmann (Bürgerblock), war nicht Gegenstand des Planungsauftrages. Doch ein Ausgleich muss selbstverständlich noch erfolgen.
Bürgermeisterin Ulrike Drossel bezeichnete den Ausbau der Montanhydraulikstraße als „großes und teures, aber auch sehr bedeutsames Projekt“. „Da sind noch starke Bretter zu bohren.“ Nach dem Ausbau wäre die Montanhydraulikstraße „als Ost-West-Verbindung eine wichtige Verkehrsachse“ in der Gemeinde.
Der Ausschuss nahm die Planung zustimmend zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung zu klären, in welchem Umfang Fördermittel zu erwarten wären und die erforderlichen Grundstückverhandlungen mit den Eigentümern aufzunehmen.
Johanna
Im Hinblick auf die wenigen für den Rad- und Gehweg übrigbleibenden Meter gehe ich dann mal davon aus, dass sich Fußgänger und Radfahrer mal wieder gemeinsam auf viel zu wenig Platz zwängen und gegenseitig bedrängen sollen, damit die Autos in Ruhe die Straße nutzen können. Bitte, bitte verzichtet dann wenigstens auf die blauen Radwegsschilder, damit diejenigen, die nicht bloß zum Spaß mit dem Rad unterwegs sind, auf der Straße fahren dürfen.
Eine ähnliche, zu enge Situation findet man schon an der Massener Straße. Der gemeinsame Rad- und Fußweg ist (vor allem südlich der Goethestraße) noch nicht einmal zwei Meter breit. Viel zu schmal für Rad- und Fußverkehr aus zwei Richtungen. Angesichts des hohen Verkehrsaufkommens am Nachmittag (Spaziergänger, Freizeitradler, Berufspendler), nehme ich bereits auf meinem Heimweg von der Arbeit einen kleinen Umweg in Kauf und fahre über Montanhydraulik-, Bahnhof- und Friedhofstraße – wo ich die Fahrbahn benutzen darf -, um flüssig fahren zu können. Wenn die Montanhydraulikstraße in Zukunft ähnlich rückwärtsgewandt mit Priorität für Autos geplant wird, müsste ich, wenn ich vernünftig fahren können will, über Stehfenstraße, Nordstraße, Bahnhofstraße ausweichen, was dann ein wirklich riesiger Umweg wäre. Statt das Radfahren attraktiv zu machen, um den Umstieg weg vom Auto zu befördern, würde für mich vermutlich der gegenteilige Effekt eintreten. Irgendwann bin ich so genervt von der miserablen Infrastruktur für Berufsradpendler, dass ich zurück zum Auto wechsle.
Peter Gräber
Hallo Johanna,
ich verstehe Sie gut. In der Ratssitzung wurde schon deutlich, dass der eigentliche Radweg nur Mindestbreite (ich glaube 1,5 m) haben würde, da die Sportstätte auf der südliche Seite keine größere Breite zulässt. Einziger Trost: Auf der Montanhydraulikstraße dürften wohl nicht so viele Fußgänger unterwegs sein, die mit dem Radverkehr auf dem kombinierten Rad- und Gehweg konkurrieren. Immerhin: Der Rad- und Gehweg soll durch ein Hochbord von der Fahrbahn getrennt werden. Mit freundlichen Grüßen