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(Foto: Gerhard Gellinger - Pixabay)

29-jähriger Angeklagter soll gedroht haben: „Lege Sonnenstudio in Schutt und Asche“

Weil er seinen Friseur geohrfeigt und dem Betreiber eines Solariums damit gedroht haben soll, dessen Sonnenstudio in Schutt und Asche zu legen, ist ein 29-jähriger Mann wegen Körperverletzung und versuchter Erpressung vor dem Amtsgericht Unna angeklagt.

Laut Anklage ereignete sich der erste Zwischenfall am 23. August 2018 in Holzwickede. Damals soll der 29-Jährige einem Friseurmeister, dem er 100 Euro schuldete, vor dessen Friseursalon unvermittelt einen Fausthieb gegen den Kopf verpasst haben. Der Geschädigte litt danach eine Woche lang an Schmerzen im Ohr. Bei dem zweiten Zwischenfall soll der Angeklagte den Inhaber eines Solariums in Holzwickede am 21. März 2919 mehrfach angerufen und 450 Euro von ihm gefordert haben. Als der Inhaber des Sonnenstudios dieser Forderung nicht nachkam, soll der Angeklagte damit gedroht haben, seinen Laden „in Schutt und Asche“ zu legen.

Zweiter Tatvorwurf: Friseur geohrfeigt

Zu beiden Tatvorwürfen schwieg der Angeklagte in der Verhandlung vor dem Amtsgericht. Sein Verteidiger wies das Gericht zudem darauf hin, dass ein wichtiger Entlastungszeuge seines Mandanten derzeit in Urlaub ist. Auf diesen könne die Verteidigung nicht verzichten, weshalb der Zeuge noch geladen werden soll.  

Als weitere Zeugen sollten in der Verhandlung auch der Friseurmeister und der Sonnenstudio-Betreiber gehört werden. Letzterer war allerdings trotz Vorladung nicht erschienen. Der Friseur (47 J.), der mit dem Solariumbetreiber offenbar bekannt ist, rief ihn an und erfuhr: Er sei krank und könne nicht erscheinen. Die Richterin ließ ihm daraufhin ausrichten, dass er dies mit einem ärztlichen Attest nachweisen müsse.  

Immerhin konnte der Friseurmeister vernommen werden. Er sagte aus, dass der Angeklagte eigentlich ein Stammkunde von ihm gewesen sei. Eines Tages habe der 29-Jährige ihn um 100 Euro gebeten, die er ihm deshalb auch sofort geliehen hat.  Zumal ihm der Angeklagte versprochen habe, das Geld in zwei Tagen zurückzuzahlen. Das tat er allerdings nicht. Er kam auch nicht mehr zum Haareschneiden in seinen Salon. Als der Friseurmeister mitbekam, dass der 29-Jährige stattdessen zur Konkurrenz ging, schrieb er ihn mehrfach an. Dabei sei ihm vor allem darum gegangen, seinen alten Stammkunden wiederzugewinnen, weniger um die ausgeliehenen 100 Euro, so der Zeuge.

Verhandlung vertagt: Wichtige Zeugen nicht da

Am Tattag sei der 29-Jährige dann ganz unerwartet vor seinem Friseurgeschäft aufgetaucht und habe ihn aufgefordert, nach draußen zu kommen. Statt die ihm angebotene Hand zu ergreifen, schlug der 29-Jährige unvermittelt auf den Friseurmeister ein und warf ihm mit einer abfälligen Bemerkung die 100 Euro vor die Füße. „Mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet“, erklärte der Friseur noch immer sichtlich betroffen. „Ich wollte ihm doch nur helfen.“ Was den Friseurmeister besonders empört: Die ganze unangenehme Szene spielte sich vor den Augen seiner Frau und Familie sowie mehrerer Kunden in seinem Salon ab.

Abgeschlossen werden konnte die Beweisaufnahme noch nicht. Der Entlastungszeuge des Angeklagten und der Sonnenstudio-Betreiber sollen noch im Zeugenstand gehört werden. Möglicherweise wird auch noch die Frau des Friseurs in den Zeugenstand gerufen.

Die Richterin vertagte die Verhandlung und wird einen Fortsetzungstermin anberaumen.

Erpressung, Körperverletzung


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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