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Die GWA nimmt die Eigenkompostierer und privaten Haushakte ins Visier: Ziel ist eine bessere Anschlussquote und Abfalltrennung bei den Biotonnen. (Foto: GWA)

GWA nimmt Eigenkompostierer und Gewerbetreibende ins Visier

Die GWA nimmt die Eigenkompostierer und Gewerbetreibenden ins Visier. Ziel ist eine bessere Trennung und mehr Gebührengerechtigkeit.: Entsorgung in der Biotonne., (Foto: GWA)
Die GWA nimmt die Eigenkompostierer und Gewerbetreibenden verstärkt ins Visier. Ziel ist eine saubere Trennung und mehr Gebührengerechtigkeit: Entsorgung in der Biotonne. (Foto: GWA)

Mehr Gebührengerechtigkeit durch eine bessere Abfalltrennung – bei diesen beiden Themen ist die Gesellschaft für Abfallwirtschaft Kreis Unna (GWA) bereits im vergangenen Jahr in die Offensive gegangen. Nun nimmt die GWA die Eigenkompostierer und Gewerbetreibenden ins Visier. Wie die GWA die Kommunen dabei unterstützen will, zeigte Andreas Hellmich, Leiter der Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit bei der GWA, heute im Umweltausschuss auf. 

Nach Darstellung von Andreas Hellmich hat die Kampagne zur sauberen Trennung von Bio-, Verpackungs- und Restmüll mit den Schwerpunktkontrollen im Vorjahr bereits messbare Erfolge gezeigt. „Bei den Kontrollen, die wir 2017 begonnen haben, sind wir inzwischen zu stichprobenartigen Kontrollen übergegangen“, so Hellmich.

Im Sinne einer sauberen Abfalltrennung und damit auch größerer Gebührengerechtigkeit wird die GWA ab sofort auf drei Schwerpunkte ihren Fokus richten:

  • auf die Entsorgung in großen Wohnanlagen
  • auf die Eigenkompostierung bzw. Biotonne
  • auf die Pflicht zur Restmülltonne für Gewerbetreibende

Saubere Trennung und mehr Gebührengerechtigkeit

Über Informationen und Kontrollen lassen sich bei der Abfallentsorgung in Siedlungen mit Ein- oder Zweifamilienhäusern „recht schnell messbare Erfolge erzielen“, so Andreas Hellmich. „In großen Wohnanlagen und -siedlungen sieht das ganz anders aus. Aber hier suchen wir die enge Kooperation mit den Wohnungsgesellschaften.“

Während es in Holzwickede relativ wenig große Wohnanlagen gibt, dürfte das Thema Eigenkompostierung/Biotonne von größerem Interesse sein. Der Biotonne widmet sich die GWA, weil bei dieser Abfallart die größten Effekte bei den gebühren zu erzielen sind.

Verwertung auf eigenem Grundstück

Das Problem aus Sicht der GWA: In der Gemeinde Holzwickede sind 4 612 Restmülltonnen und 2 872 Biotonnen angemeldet. Knapp 40 Prozent der Holzwickeder Haushalte geben also an, dass sie keine Biotonne benötigen, weil sie eine Eigenkompostierung vornehmen. „Tatsächlich wird aber nur ein Teil des Biomülls wirklich eigenkompostiert“, weiß Abfallberater Hellmich. „Der andere Teil wandert in den Restmüll.“

Andreas Hellmich betont, dass aus Sicht der GWA nichts gegen eine Eigenkompostierung spreche, die eine Ergänzung zur Biotonnen sein sollte. „Zur Eigenkompostierung gehört aber auch, dass alles, was normalerweise in die Biotonne muss, also etwa auch Essenabfälle, auf dem eigenen Grundstück eingesetzt und verwertet werden muss. Das passiert aber nur in den seltensten Fällen.“  Statt die Biotonne zu nutzen, werfen die Eigenkompostierer ihren Biomüll in die graue Tonne – und das geht eben zu Lasten aller Gebührenzahler.

Restmülltonne Pflicht für Gewerbetreibende

Was ebenfalls zu Lasten aller Gebührenzahler geht, ist der Restmüll, den Gewerbetreibende aus Kostengründen illegal mit ihrem gewerblichen Müll entsorgen. „Gewerbetreibende sind gesetzlich verpflichtet eine Restmülltonne zu haben“, erinnert Andreas Hellmich. „Genau wie für private Haushalte gibt es einen Anschlusszwang für Gewerbetreibende, die nicht einfach ihre Restmülltonne abbestellen können.“

Konkrete Zahlen für Holzwickede hat die GWA noch nicht. In Bönen wurde festgestellt, dass zwischen 21 und bis 40 Prozent der gewerbetreibenden überhaupt nicht ans Restmüllsystem angeschlossen waren. Bei den Gewerbetreibenden, die angeschlossen waren, blieb unklar, ob sie mit den korrekten Tonnengrößen angeschlossen waren.  „Wir gehen davon aus, dass es in Holzwickede um eine vergleichbare Größenordnung geht“, so Andreas Hellmich. Würden die Gewerbebetriebe sich eine restmülltonnen hinstellen, hätten das konkrete positive Gebühreneffekte für alle Haushakte in der Gemeinde.

Der GWA-Abfallberater räumt ein, dass „aus ganz verschiedenen Gründen“ die GWA bislang alle drei genannten Schwerpunkte nicht so richtig auf dem Schirm und „etwas vernachlässigt“ habe. „Aber das ändert sich ab sofort“, verspricht Hellmich und bietet der Gemeinde an. „Wir können mit unserem Personal an die Bürger herantreten, beraten und informieren in enger Abstimmung mit ihnen.“ Gerne werde die GWA auch regelmäßig Zwischenberichte zum Stand und den Ergebnissen der Informationsoffensive im Umweltausschuss geben.

GWA, Umweltausschuss


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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