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Auch Internetbetrüger ein Opfer des Bahnstreiks: 900 Euro Geldstrafe

Erst sei er ein Opfer des Bahnstreiks geworden und  dann bei der Anfahrt mit dem Fahrrad auch noch gestürzt – so erklärte ein 36-jähriger Holzwickeder heute (5. Mai) seine fast dreistündige Verspätung, als er schließlich doch noch vor dem Amtsgericht Unna erschien.

Dort hatte sich der Holzwickeder wegen Betruges in mehreren Fällen zu verantworten: Im September und Oktober vorigen Jahres soll er über das Internetauktionshaus ebay insgesamt drei Skateboards und ein Snowboard angeboten und für einen Gesamtpreis von knapp 500 Euro an verschiedene Personen verkauft haben. Die Ware hat er allerdings nie an die Käufer geliefert.

Zeuge reiste vergeblich aus Rheinland-Pfalz an

Einer dieser Geschädigten war gestern als Zeuge eigens über 300 Kilometer aus Rheinland-Pfalz angereist – wegen der Verspätung des Angeklagten musste der Zeuge aber unverrichteter Dinge  wieder nach Hause gefahren. Zuvor hatte Amtsrichter Granseuer sogar eine Streifenwagenbesatzung nach Holzwickede losgeschickt, um den Angeklagten zwangsweise vorführen zu lassen. Doch die Polizeibeamten trafen nur verschlossene Türen und heruntergelassene Rolläden am Wohnsitz des Angeklagten an.

Als der 36-Jährige dann gegen 13 Uhr völlig überraschend doch noch vor dem Amtsgericht auftauchte, war er immerhin geständig und räumte seinen Betrug ein. Straflos kam der Holzwickeder, der einschlägig vorbelastet ist, trotzdem nicht davon: Amtsrichter Granseuer verurteilte den Angeklagten wegen Betruges zu einer Geldstrafe in Höhe von 900 Euro.

Betrug


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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