Vortrag der Geschichtswerkstatt: „Deutschland und Holzwickede im September bis Oktober 1933“
Im Rahmen der Geschichtswerkstatt des Historischen Vereins lädt Wilhelm Hochgräber zu einem Vortrag „Deutschland und Holzwickede im September und Oktober 1933“ am Montag, 30. Oktober, ab 18.30 Uhr in die Seniorenbegegnungsstätte ein. Die Teilnahme ist kostenlos.
Zum 1. September 1933 war die Gleichschaltung der Vereine im Sinne des Führerprinzipes bereits abgeschlossen. Auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg fordert Hitler alles aus der NS-Gemeinschaft „zu entfernen, was nicht seinem inneren Wesen nach zu ihr gehört“. Die evangelische Kirche Preußens beschließt den „Arier-Paragraphen“, demgemäß Juden nicht Pfarrer sein können. Das Reichskonkordat mit dem Vatikan tritt in Kraft — es das einzige internationale Abkommen Hitlers, das auch heute noch gültig ist.
In Holzwickede wird an der Südschule am 2. September 1933 erstmalig seit dem Kaiserreich wieder der „Sedantag“ begangen, der „Tag des Gottesgerichtes über die Franzosenbrut“ (G. Mann). Zwei weitere Holzwickeder werden ins KZ Bergkamen-Schönhausen verschleppt. Der Sozialdemokrat Heinrich Reckermann (später von 1952 – 1962 Bürgermeister des Amtes Unna-Kamen) wird seiner Stelle als Bergbaukontrolleur enthoben. Der MGV Eintracht Hengsen nimmt in einer außerordentlichen Hauptversammlung die Gleichschaltung vor. In Opherdicke wird die „Kuhstraße“ durch „Wohlfahrtserwerbslose“ ausgebaut. Der Holzwickeder NS-Gemeinderat beschließt den Bau der Friedhofskapelle als Gedenkort für die Gefallenen des 1. Weltkrieges und der „braunen Armee“.
- Termin: Montag, 30. Oktober, 18.30 Uhr, Vortrag Seniorenbegegnungsstätte, Berliner Allee 16a