Vier Frauen übernehmen seelsorgerische Aufgaben in katholischer Gemeinde
Eine Messe zu lesen ist in der katholischen Kirche noch immer den Priestern vorbehalten. Doch in den katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen und St. Stephanus werden künftig vier weibliche Gemeindemitglieder Wortgottesfeiern mit Kommunionausteilung und den vollständigen Begräbnisdienst durchführen und damit Pfarrer Bernhard Middelanis unterstützen.
„Das hat natürlich etwas damit zu tun, dass Bernhard Rath die Altersgrenze erreich hat und seinen Dienst als Gemeindereferent zum 31. Januar beendet hat“, erklärt Bernhard Middelanis. In den zehn Jahren seines Dienstes hatte sich Bernhard Rath gemeinsam mit Pfarrer Middelanis vor allem auch um die Senioren in den Altenheimen und Kranken der Gemeinde gekümmert. „Mein Bestreben war es, diese Präsenz in den Altenheimen weiter zu führen“, betont Middelanis, der deshalb beim Bischof die Unterstützung durch Elisabeth Dahl und Hella Jungnitz beantragte.
Wortgottesfeier und Kommunionausteilung
Elisabeth Dahl und Hella Jungnitz werden künftig im Auftrag des Bischofs abwechselnd jeweils einmal im Monat im Perthes-Heim und im Seniorenhaus Caroline eine Wortgottesfeier mit Kommunionausteilung feiern. Aber auch Pfarrer Bernhard Middelanis wird zusätzlich jeden Donnerstag im Perthes-Heim sowie an einem Donnerstag auch noch im Seniorenhaus Caroline zur Messe bitten. „Es ist unser Anliegen, dass die Bewohner in den Altenheimen seelsorgerisch und gut betreut werden“, so Middelanis. Der erinnert daran, dass die seelsorgerische Unterstützung durch weibliche Gemeindemitglieder in der Liebefrauengemeinde „nicht mehr so ganz neu“ sei: „Auch Magdalena Golombowski hat früher als Gemeindereferentin ausgeholfen und Elisabeth Dahl und Hella Jungnitz haben das ebenfalls schon einmal in jüngeren Jahren gemacht.“
Begräbnisdienst von Kondolenzbesuch bis Beisetzung
Bernhard Rath unterstützte den Pfarrer zudem auch beim Begräbnisdienst. „Es war klar, dass es keinen Nachfolger für Bernhard Rath geben wird“, meint Middelanis. „Wir haben deshalb schon vor einem knappen Jahr überlegt, wie es weitergehen kann, wenn er in Ruhestand geht.“ Das Ergebnis der Überlegungen heißt Mechthild Krahn und Roswitha Göbel-Wiemers. Die beiden Frauen werden zunächst gemeinsam und später im wöchentlichen Wechsel den gesamten Begräbnisdienst übernehmen: vom Kondolenzbesuch über die Durchführung des Trauergottesdienstes bis zur Beisetzung, falls Letzteres gewünscht wird.
„Traditionell wollen manche Angehörigen noch eine Messfeier beim Begräbnis, was aber immer seltener vorkommt. Sollte das der Fall sein, werde ich diese Messfeier halten. Alles andere werden aber Mechthild Krahn und Roswitha Göbel-Wiemers machen“, sagt Pfarrer Middelanis. „Beide Frauen sind früher Religionslehrerinnen gewesen, bringen also ein gutes Fundament mit.“ Die Beauftragung des Bischofs habe er inzwischen erhalten, nachdem der Antrag frühzeitig gestellt worden war.
Am kommenden Sonntag wird die Beauftragung der vier Frauen in der Messe ab 9.30 Uhr in der St. Stephanuskirche Opherdicke bekanntgegeben. In der Messe ab 11 Uhr in der Liebfrauenkirche werden die Frauen den Gemeindemitgliedern auch noch einmal auch persönlich vorgestellt.