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Dieses unbefestigte 4.420 qm große Grundstück am Aachener Weg ist der Wunschstandort des HSC und der TGH für das Sportforum. Die Politik geht auf Distanz zu diesem Standort. Der HSC zeigt sich aber grundsätzlich auch für alternative Standorte gesprächsbereit. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Sportforum am Aachener Weg kaum zu realisieren: HSC für alternative Standorte offen

Dieses unbefestigte 4.420 qm große Grundstück am Aachener Weg ist der Wunschstandort des HSC und der TGH für das Sportforum. Die Politik geht auf Distanz zu diesem Standort. Der HSC zeigt sich aber grundsätzlich auch für alternative Standorte gesprächsbereit. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Dieses unbefestigte 4.420 qm große Grundstück am Aachener Weg ist der Wunschstandort des HSC und der TGH für das Sportforum. Die Politik geht auf Distanz zu diesem Standort. Der HSC zeigt sich aber grundsätzlich auch für alternative Standorte gesprächsbereit. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

In dem interfraktionellen Gespräch am Montagabend (1.3.) war das Holzwickeder Gymnasium nicht das einzige Thema. Auch das vom HSC und TGH angestrebte Sportforum stand auf der Tagessordnung. Vorangegangen war ein Treffen von HSC-Vertretern mit Anwohnern des vereinsseitig favorisierten Standortes für das Projekt: dem Parkplatz neben dem Sportstadion am Aachener Weg.

Bei dem Treffen mit den Anwohnern hatten die Vereinsvertreter das Ergebnis einer Untersuchung zur Verkehrssituation vorgestellt, die Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp von der Universität Bochum für den HSC vorgenommen hat. Um ein offizielles Verkehrsgurtachten handelt es sich bei der Untersuchung allerdings noch nicht. Dies hat der HSC-Vorstand noch nicht in Auftrag gegeben, da er in der aktuellen vagen Projektphase die Kosten dafür noch scheut.

Verkehrs- und baurechtliche Probleme

Wie zu erwarten war, stieß das Vorhaben bei den Anwohnern auf wenig Gegenbliebe. Holzwickedes Beigeordneter Bernd Kasischke brachte nac einem Gespräch mit den HSC-Verantwortlichen am Montagabend nun die Fraktionen auf den aktuellen Stand.

„Viel gibt es momentan dazu noch nicht zu sagen“, so Bernd Kasischke. „Das vom HSC vorgestellte Verkehrsgutachten muss sicherlich noch nachgebessert werden.“ Neben der verkehrsrechtlichen Problematik am Wunschstandort, der auch schon einmal als Kita-Standort im Gespräch war und deshalb verworfen wurde, tauchten zusätzlich auch noch baurechtliche Probleme auf.

Bislang gehen die Verantwortlichen beim HSC davon aus, dass für ihr Sportforum der bestehende Bebauungsplan ausreicht und nicht geändert werden muss. Wie das Kreis-Bauamt inzwischen aber signalisierte, ist dies offenbar nicht der Fall. „Der HSC müsste schon sehr viel Glück haben, wenn eine Änderung des Bebauungsplanes nicht notwendig wäre“, so Holzwickedes Beigeordneter vorsichtig. „Momentan sieht es aber anders aus.“

„Prinzipiell sind wir gesprächsbereit für andere Standortvorschläge. Die Frage ist nur, wo es diese alternative Standorte gibt.“

– Udo Speer (HSC-Vorsitzender)

Was Bernd Kasischke meint: Für das Baurecht ist die Frage entscheidend, ob das Sportforum, das möglicherweise auch deshalb schon vereinsintern zu einer „Begegnungsstätte für Bewegung“ umfirmiert wurde, dem „Gemeinbedarf“ dient. „Das ist im Baurecht nicht automatisch der Fall, nur weil ein Verein gemeinnützig ist“, meint Bernd Kasischke. „Da hilft auch keine Einschätzung nach Bauchgefühl. Diese Frage muss eingehend geprüft und die Entscheidung sehr genau begründet werden.“

In der Politik ist der Standort neben dem Sportstadion am Schulzentrum aus verkehrsrechtlichen Gründen noch nie unumstritten gewesen. Nach dem Gespräch mit den Anwohnern und den zusätzlich aufgetauchten baurechtlichen Problemen geht inzwischen auch die SPD auf Distanz zu diesem Standort.

Politik geht auf Distanz zu Wunschstandort

„Wir tun uns mittlerweile schwer mit diesem Standort“, räumt der SPD-Fraktionsvorsitzende ein. „Gegen derart starken Widerstand der Anwohner wird das Projekt wohl nicht durchzusetzen sein“, glaubt Michael Klimziak. „Das hat man wohl auch inzwischen beim HSC gemerkt.“ Erschwert wird die Situation weiter dadurch, dass bei einer Änderung des Bebauungsplanes Anwohnerklagen wahrscheinlich sind, so dass jahrelange Rechtsstreitigkeiten drohen. „Da nutzt auch das beste Verkehrsgutachten nichts, wenn die Anwohner es anders sehen“, meint Klimziak. „Das haben wir ja auch schon an anderer Stelle gesehen.“

Die Haltung der Politik lässt sich am besten so auf den Punkt bringen: Alle Fraktion sind von dem Projekt Sportforum sehr angetan. Eine Mehrheit würde wohl auch das Grundstück kostenlos zur Verfügung stellen wollen. Nur der Standort am Aachener Weg wird inzwischen von allen Fraktionen als nicht durchsetzbar angesehen. Zumal dort auch noch viele Probleme im Detail zu lösen wären.  

Die Politik hat die Verwaltung deshalb beauftragt, sich nach alternativen Standorten für das Sportforum umzusehen. „Eine gemeindeeigene Fläche in der notwendigen Größe sehen wir momentan allerdings nicht“, erklärt der Beigeordnete. „Wir werden uns aber noch den Kopf zerbrechen.“

HSC grundsätzlich gesprächsbereit

Für die Fraktionen scheint die Suche nicht ganz so aussichtslos zu sein. Als mögliche Standorte wurden gleich mehrere angeregt, etwa hinter der Rettungswache Süd in Opherdicke oder im Bereich Bolzplatz an der Montanhydraulikstraße. Schließlich könnte die Gemeinde auch ein geeignetes Grundstück erwerben, um es dann an die Vereine weiterzugeben. Doch dagegen hat dem Vernehmen nach Kämmerer Andreas Heinrich sein striktes Veto eingelegt.

Die HSC-Verantwortlichen selbst sind dabei durchaus offen für alternative Standorte, betont der 1. Vorsitzende des HSC, Udo Speer, gegenüber dem Emscherblog. „Prinzipiell sind wir gesprächsbereit für andere Standortvorschläge. Die Frage ist nur, wo es diese alternative Standorte gibt. Es müsste schon an einer zentralen Stelle sein, die gut zu erreichen ist für alle. Leider fehlt uns die Idee, wo das sein könnte.“

Sportforum


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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