Premiere an Karl-Brauckmann-Schule: Spezielles Bustraining für Förderschüler
Im Januar 2017 wurde die Busschule der VKU für Grundschüler im Auftrag des Kreises Unna zusätzlich um das spezielle Bustraining für Förderschüler erweitert. Nachdem im Vorjahr bereits mit einigen ausgewählten Schülern der Karl-Brauckmann-Schule eine Schulung durchgeführt wurde, rückte Trainerin Heike Lenninghaus mit einem großen VKU-Bus heute erstmals für alle Schüler an. In den nächsten drei bis vier Wochen wird Heike Lenninghaus nun jeden Tag mit den Schülern der verschiedenen Jahrgangsstufen der Karl-Brauckmann-Schule trainieren, wie sie selbstständig und gefahrlos mit dem Bus fahren können.
Nach dieser Zeit werden alle Schüler der Förderschule des Kreises Unna in Holzwickede an dem speziell entwickelten Trainingsprogramm teilgenommen haben. „Normalerweise üben wir abwechselnd einen Tag etwa 90 Minuten lang die Praxis und machen dann am anderen Tag die Theorie“, erklärt Heike Lenninghaus. „Die Schüler der Primarstufe, mit denen wir heute beginnen, erhalten aber nur praktisches Training. Zuviel Theorie würde sie überfordern“, weiß die erfahrene Trainerin.
Gequetschte Kartoffel beeindruckt Schüler
Andererseits sei das Training auch nicht zu lang bemessen, weil es schon deutlich intensiver als die Busschule für die Grundschüler ist. „Das braucht schon seine Zeit, weil auch die Konzentration der Kinder zwischendurch immer mal wieder nachlässt“, so Heike Lenninghaus. „Dann machen wir eine Pause oder basteln einen Faltbus.“ Mit besonders ängstlichen oder unsicheren Schülern führt die Trainerin auch Einzeltraining durch, sogenannte Tandemschulungen. „Dazu besuche ich dann die einzelnen Schüler auch zu Hause.“
„Für die jüngeren Primarschüler heute steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund“, sagt Heike Lenninghaus. Dazu gehört, den Kindern beizubringen, an der Haltestelle Abstand zum Bus zu halten, wie sie richtig einsteigen in den Bus, ein Ticket entwerten und natürlich nicht während der Fahrt im Bus herumzulaufen.
Zum Auftakt gewann Heike Lenninghaus heute sofort die volle Aufmerksamkeit der Kinder, als sie mit einem rot-weißen Hütchen und Stofftier verdeutlichte, weshalb es wichtig ist, an einer Haltestelle genug Abstand zum Bus zu halten.
Noch spannender wurde es für die Kinder anschließend, als die Trainerin eine rohe Kartoffel in einen Schuh steckte und den großen VKU-Bus darüber rollen ließ: Das Ergebnis war Kartfoffelmatsch im Schuh und die Kinder konnten sich lebhaft vorstellen, was mit ihrem Fuß passiert wäre, wenn er in dem Schuh gesteckt hätte. Trotzdem waren die Kinder wegen der kalten Temperaturen froh, dass das Training anschließend im warmen Bus fortgesetzt wurde.
Abwechselnd Theorie und Praxis
Die meisten Schüler der Karl-Brauckmann-Schule kommen zwar schon mit dem Bus zur Schule nach Holzwickede – allerdings zumeist in kleinen Sonderbussen. Durch das Training sollen die Förderschüler befähigt werden, ihre Mobilität auch selbstständig zu gestalten und wahrzunehmen. Sie sollen sicher auf dem Weg zur Schule, zur Praktikumsstelle, dem Ausbildungsplatz oder in der Freizeit unterwegs sein. Das speziell dazu entwickelte Bustraining wird sich über ihre gesamte Schulzeit erstrecken und hilfreiches Wissen rund um das Busfahren vermittelt.
Mit dem Projekt Bustraining für Förderschüler hatte sich Heike Lenninghaus auch um den Präventionspreis „Der rote Ritter“ beworben, der alle zwei Jahre von der Kinderunfallhilfe ausgelobt wird. „Leider haben wir den Preis nicht gewonnen“, bedauert Heike Lenninghaus. „Aber wir haben als Anerkennungspreis Fahrradhelme bekommen.“ Diese verteilt die Bustrainerin nun gerecht an die Förderschulen im Kreis. Auch die Karl-Brauckmann-Schule hat heute drei brandneue Helme bekommen – zur großen Freude der Kinder.