Nachtflüge am Flughafen Dortmund: IHK zeigt sich enttäuscht von Entscheidung des OVG
IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann zeigt sich enttäuscht von der aktuellen Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts. Zudem kritisiert er erneut die langen Entscheidungswege. Dieses Verfahren passe in die Reihe der Negativbeispiele, dass unternehmerische Entscheidungen zehn Jahre und länger bräuchten, bis sie eine Rechtssicherheit erhielten.
„Grundsätzlich zeigt die Sperrung der A45 oder die aktuell ebenfalls gesperrte Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal, wie entscheidend die Verkehrsinfrastruktur für unsere Wirtschaftsregion ist. Binnenschiffe müssen auch zu Lasten der Umwelt Umwege von über 100 Kilometern in Kauf nehmen. Zu dieser unverzichtbaren Verkehrsinfrastruktur gehört auch der Dortmund Airport“, so Dustmann.
Verkehrsinfrastruktur für Region „entscheidend“
„Zu kaum einem Thema wird es eine 100-prozentige Unterstützung der rund 56.000 IHK-Mitglieder in unserem Bezirk geben, aber alle Untersuchungen zeigen eine eindeutig mehrheitliche Tendenz, sodass auch unsere Abwägung entsprechend eindeutig ausfällt“, erläutert der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Wulf-Christian Ehrich die Position der IHK.
„77 Prozent der zuletzt (September 2019) befragten Unternehmen geben an, den Dortmund Airport für ihre Geschäftsreisen selbst zu nutzen. Internationale Geschäftsreisen werden in der aktuellen Pandemie hinterfragt, bleiben aber auch in Zukunft unverzichtbar für das Exportgeschäft. Darüber hinaus profitieren auch Betriebe, die selbst nicht den Flughafen nutzen wie Hotels, Taxis, Restaurants, Einzelhandel und Freizeiteinrichtungen. Die Untersuchung des Dortmund Airport vor rund einem Jahr weist nach, dass jeder Geschäftsreisende, der über den Dortmund Airport eintrifft, im Durchschnitt 600 Euro in dieser Region ausgibt.“
Knut
„Zu kaum einem Thema wird es eine 100-prozentige Unterstützung der rund 56.000 IHK-Mitglieder in unserem Bezirk geben“
Es sollte heißen“IHK – Zwangsmitglieder“!!
Tommi
Der Herr vergleicht also die Sperrung der Autobahn zwischen dem Ruhrgebiet und dem Rhein-Main-Gebiet mit einem Touristen-Flughafen. Respekt! Jeder Geschäftsreisende lässt €600 in dieser Region. Wieviel Geschäftsreisende gibt es denn so? in Zahlen bitte und dann im Vergleich zu den Urlaubsflügen. Von der Bilanz und der Belastung des Dortmunder Haushaltes mal ganz abgesehen….
Eugen Drimmelfink
@ Tommi
Laut einer Analyse der Universität Münster waren 21% der Passagiere vom Dortmunder Flughafen im Jahr 2019 Geschäftsreisende. In Zahlen ausgedrückt wären das in etwa 571.000 Passagiere.
https://www.ruhrnachrichten.de/dortmund/ihk-zum-flughafen-dortmund-den-gegnern-gehen-die-argumente-verloren-w1553102-p-2000080252/?amp=1
Laut Aussage des Flughafen Chefs Ludger van Bebber gab es im Jahr 2019 am Flughafen Dortmund einen Anteil von 26% Geschäftsreisende, 27% Tourismus, 42% Visting Friends und 5% Sonstige
https://www.aerotelegraph.com/interview-ludger-van-bebber-flughafen-dortmund-wir-koennten-schon-2022-wieder-an-2019-herankommen
Der Großteil sind die sogenannten ethnischen Reisen, auch Visting Friends genannt. Der Dortmunder Flughafen hat sich ja konkret auf Osteuropa spezialisiert und viele Arbeitsmigranten oder Menschen mit Migrationshintergrund nutzen den Flughafen zum Pendeln oder um Freunde und Familie zu besuchen.
Woanders habe ich auch mal ein Interview gelesen, dass der Geschäftsreisende in Dortmund nicht zwingend Anzug trägt, sondern symbolisch den Blaumann. Jene sollte man auch nicht vergessen.
Die ganz klassischen Tourismusziele gab es ja lange gar nicht von Dortmund. Da wurde jetzt kurz vor Corona mit angefangen dieses Segment weiter auszubauen von Dortmund aus.