
Land schafft Erstaufnahmeeinrichtung „neuen Typs“ in der Landesstelle Unna-Massen

(PK) Auf Bitten der Landesregierung richtet der Kreis ab Juli in der Landesstelle Unna-Massen eine Außenstelle der Ausländerbehörde ein. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das über Asylanträge entscheidet, wird ebenfalls „vor Ort“ sein. So entsteht laut Land eine Erstaufnahmeeinrichtung „neuen Typs“.
Verschiedene Behörden unter einem Dach: Dies soll die von der zentralen Ausländerbehörde zu erledigende Erstaufnahme von Flüchtlingen mit Registrierung, Gesundheitscheck und Annahme von Asylanträgen sowie die vom Land verantwortete Weitervermittlung in die endgültig aufnehmende Kommune organisatorisch effektiv machen. Da lange Anfahrten entfallen, also schlicht (Fahrt-)Zeit gespart wird, soll auch die Entscheidung des Bundesamtes über Asylanträge schneller fallen.
Für die wie ein Bürgeramt konzipierte Außenstelle der zentralen Ausländerbehörde gesucht werden derzeit 20 bis 25 Mitarbeiter: „Verwaltungsausbildung wäre wünschenswert“, so Landrat Makiolla. Auch der Bund stockt das Personal fürs BAMF auf, hier geht es ebenfalls um rund 30 Personen.
Keine finanzielle Belastung für den Kreis
Eine finanzielle Belastung des Kreises hat Landrat Makiolla ausdrücklich abgelehnt. „Innenminister Jäger und Regierungspräsident Dr. Bollermann haben mir die vollständige Kostenübernahme zugesagt“, unterstreicht der Chef der Kreisverwaltung. Das gilt nicht nur für das Personal, sondern auch für die Bereitstellung von Räumlichkeiten, ihre Einrichtung und die technische Ausstattung.
Die Schaffung der Erstaufnahmeeinrichtung in der Landesstelle Unna-Massen setzt auf einen zwischen der Stadt Unna und dem Land geschlossenen Vertrag auf. Danach kann das Land das Gelände bis 2024 für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen, wobei eine Maximalbelegung von 800 Menschen nicht überschritten werden darf.
Die vom Landrat zugesagte Unterstützung wird nun in eine formelle Form gegossen und der Politik in der Kreistagssitzung am 10. März zur Abstimmung vorgelegt. Im jüngsten Kreisausschuss zeichnete sich bereits ab, dass die Hilfe angesichts der vom Land übernommenen Komplettfinanzierung gewährt wird.