Klare Absage der SPD an Medienlernzentrum und Umzug der Bibliothek: Neubau für CSG wichtiger
Als letzte der Fraktionen im Rat hatte auch die SPD am vergangenen Wochenende ihre Klausurberatungen durchgeführt. Noch deutlicher als die übrigen Fraktionen setzt die SPD im Bereich Schulen ihren politischen Schwerpunkt in den Beratungen. „An den Schulen der Gemeinde wird hervorragende Arbeit geleistet“, betonen Michael Klimziak und Peter Wehlack, die heute (18. Dezember) die Ergebnisse ihrer Beratungen vorstellten.
„Wir sind stolz darauf, eine gut funktionierende Hauptschule zu haben, die nicht nur in unserer Gemeinde, sondern auch im Kreis und benachbarten Umland eine wichtige Funktion erfüllt.“ Das Clara-Schumann-Gymnasium ist seit dem vorigen Schuljahr auch eine Schule des gemeinsamen Lernens. Zudem ist die Rückkehr zu G9 beschlossen worden. „Langfristig fehlen dort laut Schulentwicklungsplan acht zusätzliche Unterrichtsräume und etliche Fachräume mehr“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Michael Klimziak. „Damit steht die Gemeinde vor einer großen Herausforderung, die für uns oberste Priorität hat.“
Auch die Grundschulen seien ein Ort des gemeinsamen Lernens und gleichzeitig Lebenswelt für die Kinder. „Unsere Grundschulen spiegeln die Vielfalt der Holzwickeder Gesellschaft wider“, betonen die beiden SPD-Sprecher. „Wir bekennen uns auch für die Zukunft zu allen vier Grundschulen und wollen dort perspektivisch optimale Bedingungen schaffen.“ Die Wiedereinführung von Schulgrenzbezirken lehnt die SPD ab. Auch die Festsetzung einer geringeren Klassenzügigkeit bei einzelnen Schulen halten die Sozialdemokraten für „nicht zielführend“. Klimziak: „Unsere Schullandschaft lebt von ihrer Vielfalt und den unterschiedlichen Schwerpunkten. Und Projekten. Eltern sollen auch in Zukunft frei für ihre Kinder eine Schule wählen dürfen.“
Zweite Stelle für Sozialarbeit an Grundschulen
Die Prioritätensetzung der SPD spiegelt sich auch im Stellenplan wider: Hier unterstützt die Fraktion nicht nur die Einrichtung der Stelle für Klimaschutzmanagement und einer neuen IT-Stelle, die im Fachbereich IIb (Schule) angeknüpft werden soll, um der Digitalisierung an den Schulen schnelle Hilfe leisten zu können. Die Fraktion beantragt zusätzlich auch noch die Einrichtung einer zweiten Stelle für Schulsozialarbeit an den Grundschulen.
„Die eine Stelle, die wir haben, reicht nicht für vier Grundschulen“, begründet Michael Klimziak den Antrag. Zumal die Stelle ursprünglich aus Mitteln der Bildung und Teilhabe finanziert wurde. Die Aufgaben des aktuellen Stelleninhabers sind noch immer auf dieses Aufgabenfeld zugeschnitten, obwohl das Land inzwischen finanzielle Anteile übernommen hat. „Trotz großer Bemühungen ist es kaum möglich, inhaltlich mit allen Schülerinnen und Schülern zu arbeiten“, meint Peter Wehlack. „Wir wollen aber auch eine klassische Schulsozialarbeit, die präventiv an den Grundschulen arbeitet“, ergänzt Michael Klimziak. „Dafür müssen wir sicher Geld in die Hand nehmen. Aber die präventive Arbeit zahlt sich später dann bei der differenzierten Kreisumlage aus.“
OGS an allen Grundschulen vergleichbar ausstatten
Auch baulich will die SPD noch in die Grundschulen bzw. die Offene Ganztagsbetreuung (OGS) investieren: Derzeit wird der Ausbau der OGS an der Dudenrothschule geplant. Bis zum Sommer 2022 soll die Erweiterung fertig sein. 3,5 bis 4 Mio. Euro soll das Projekt kosten. Ob es Fördermöglichkeiten gibt, wird derzeit geprüft. Aber auch ohne weitere Fördermittel muss die Maßnahme gestemmt werden, so Klimziak. Und nicht nur die: „Auch mit der Planung der Maßnahmen an der Aloysiusschule muss in diesem Jahr begonnen werden. Auch mit den Maßnahmen dort können wir nicht mehr lange warten.“
Klares Ziel der SPD: „Nach dem Ausbau der OGS an der Paul-Gerhardt- und Nordschule müssen auch die beiden anderen Grundschulen auf eine vergleichbare Ausstattung gebracht werden.“
Oberste Priorität hat für die SPD insbesondere auch das Schulzentrum mit dem Clara-Schumann-Gymnasium. „Deshalb lehnen wir auch das von der Verwaltung favorisierte ,Kaskadenmodell‘ ab“, erklären die beiden SPD-Sprecher. Gleichzeitig betont Michael Klimziak aber auch: „Wir stehen zu unserer Bibliothek, egal an welchem Standort.“
Dass die Bibliothek in die Gemeindemitte umgesiedelt und zusammen mit einem neuen Medienlernzentrum am Standort des ehemaligen Bürgerbüros untergebracht werden soll, um so im Schulzentrum für die Erweiterung des CSG Platz zu schaffen („Kaskadenmodell“) findet die SPD-Fraktion „nicht überzeugend und mit sehr vielen Unwägbarkeiten“ behaftet. „Wir halten eine solche Lösung aus verschiedenen Gründen nicht für sinnvoll und lehnen sie deshalb ab“, betont Klimziak.
Keine Finanzierung, keine Zeit, kein Konzept
So schon „die Finanzierung dieses Modells an keiner Stelle sichergestellt“, erläutert Klimziak. „Ein Neubau an der Allee 4 würde etwa 4,5 Mio. Kosten und eine ISEK-Förderung ist überhaupt nicht sicher. Wir könnten uns das ohne Förderung aber gar nicht leisten.“ Nach Ansicht der SPD steht die Gemeinde bereits auch mit dem neuen Rat- und Bürgerhaus sowie dem Ausbau der OGS an der Dudenrothschule im nächsten Jahr vor großen Herausforderungen. Die Verwaltung sei mit diesen Projekten voll ausgelastet und sollte sich nicht noch ein weiteres Großprojekt aufhalsen. Zumal es für Medienlernzentrum auch inhaltlich gar kein Konzept gibt. „Wie sollen wir das sinnvoll nutzen, wenn es kein Betriebs- und Personalkonzept dafür gibt? Die 1,5 Stellen aus der Bibliothek sind dafür sicher nicht ausreichend“, glaubt der SPD-Fraktionsvorsitzende. „Mit einer eingeschränkten Öffnungszeit können wir das neue Zentrum aber gar nicht voll nutzen“, glaubt Klimziak. „Man darf nicht nur einen Baukörper im Kopf haben, sondern muss den Baukörper auch mit Inhalten füllen können.“
„Wir stehen zu unserer Bibliothek, egal an welchem Standort.“
Michael Klimziak (SPD-Fraktionsvorsitzender)
Auch zeitlich kann das Kaskadenmodell gar nicht funktionieren, ist Klimziak überzeugt: Vorausgesetzt das Rathaus wird wie geplant fertig, könnte das Bürgerbüro frühestens Ende nächsten/Anfang 2022 dorthin umziehen. Für den Abriss des Bürgerbüros und den geplanten dreistöckigen Neubau der Bibliothek mit Medienlernzentrum am Standort Allee 4 vergingen danach – optimistisch geschätzt – noch einmal mindestens ein Jahr. Die Raumsituation am CSG könnte also frühestens erst irgendwann im Laufe des Jahres 2023 entschärft werden.
„Solange können wir aber nicht warten“, betont Peter Wehlack. „Diese ganzen Abhängigkeiten müssen irgendwann durchbrochen werden. Für uns hat die Erweiterung des dauerhaft vierzügigen Gymnasiums höchste Priorität. Wir wollen einen modernen Schulneubau für das Gymnasium mit mindestens acht Klassen und allen weiteren erforderlichen Räumen.“ Wobei für die SPD klar ist, dass es sich dabei nicht nur um Räume für Pädagogen, sondern auch Therapeuten, Sozialarbeiter usw. handeln darf. „Für modernes Lernen reicht auch eine Klassenrichtgröße von 60 m² nicht mehr aus. Da braucht es größere Klassen“, meint Peter Wehlack, der hauptberuflich eine Realschule in Kamen leitet.
Tobias B.
Alter Parteireiter, 1 Stelle Klimaschutz
in der Großstadt Holzwickede, wie viele Aufgaben hat diese Person und
was macht den die Umweltbeauftragte der Gemeinde?
Kommt nächstes Jahr noch eine Solararzellenbeauftragter?
1 Person Schul-IT. Dafür hat doch die Gemeinde schon einen externem Partner. Was kostet den jetzt die IT der Schulen extern und intern.
Sozialarbeit in den Grundschulen ist schön und tatsächlich auch mal ein Ansatz, hier sollte man den Bedarf im Auge behalten.
Das Ergebnis ist ein Sinnbild des Abstiegs der SPD in Holzwickede. Das Geld geht weiter mit beiden Händen extern heraus. Die Parteimitglieder sind Blind.
Da kann man nur hoffen , dass die anderen Parteien bestimmt auch noch Fragen haben.
Peter Wehlack
Klimaschutz
Klimaschutz ist eine gemeinsame Zukunftsaufgabe. Dazu gehört es aber, dass unser Klimaschutzkonzept konsequent umgesetzt und kompetent begleitet wird. Die Stelle eines Klimaschutzmanagers/einer Klimaschutzmanagerin ist im beschlossenen Klimaschutzkonzept der Gemeinde Holzwickede vorgesehen und wird zudem öffentlich gefördert. Es gibt vielfältige Aufgaben, die in eben diesem Klimaschutzkonzept nachzulesen sind. Im Übrigen von allen Parteien unterstützt und einstimmig beschlossen.
Schul-IT
Gute Schulen brauchen eine funktionsfähige IT. Eine klare Aufteilung des Supports aber insbesondere die kontinuierliche Betreuung der Schul-IT vor Ort darf und kann nicht durch Lehrerinnen und Lehrer erfolgen. Mittlerweile verfügen unsere Schulen über eine Vielzahl von I-Pads, digitalen Displays, Notebooks und Desktop-PCs. Allein für diese Anzahl von Geräten gibt es in anderen Unternehmen eine eigene IT-Abteilung. Hinzu kommt die Pflege von diversen Softwarepaketen, einem Active-Directory, einen Azure-Active-Directory und das alles in zwei getrennten LAN und WLAN Netzwerken. Eine Peron für Schul-IT ist damit mehr als beschäftigt und gerechtfertigt.
Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit ist wichtiger Bestandteil multiprofessionellen Arbeitens an Schulen geworden. Neben BuT Anträgen gibt es eine Vielzahl von Aufgaben die Schulsozialarbeiter*innen übernehmen und nicht zuletzt leisten sie wertvolle Präventionsarbeit. Gerade so können frühzeitig Unterstützungsleistungen passgenau angeboten werden bevor sich Bedarfe als Hilfen zur Erziehung in der differenzierten Kreisumlage richtig niederschlagen.
Bildung, Klimaschutz und Digitalisierung sind drei zentrale Themen der heutigen Zeit – kein Abstieg geschweige denn Blindheit. Die SPD zeigt hier vielmehr einen klaren Blick und formuliert konstruktive Anforderungen an eine bürgerorientierte Kommune.
Viktor Braun
Viktor Braun
Digitalisierung Schule
Dieses Thema beherrscht pandemiebedingt zur Zeit alle Medien. Erstaunlich ist alle sprechen nur über die technischen Voraussetzungen, das handling und das notwendige technische Equipment. Die intelektuelle manpower steht nicht zur Debatte. Ich unterstelle, daß keiner der heutigen Lehrer pädagogisch auf diese neue Form des Lernes vorbereitet und ausgebildet ist. Es genügt nicht einfach den Inhalt des heutigen Präsenzunterrichts in die neuen Medien zu übertragen.
Vielmehr muss dafür gesorgt werden. dasß der Lehrstoff verständlich, interessant
und motivierend dem Schüler nahe gebracht wird. Meines Wissens gibt es bisher in der Lehrerausbildung und damit im Studium kein Fach “ Pädagogik fürDigitales schooling“ was aber zum Wohle der Schüler dringen erforderlich wäre.